Vermietung eines Arbeitszimmers an Ehepartner in Eigentumswohnung
Vermietung eines Arbeitszimmers an Ehepartner in Eigentumswohnung
Sehr geehrter Steuerexperte,
ich arbeite als Angestellter (Gehalt ca. 110.000 €). Meine Ehefrau ist als selbstständige Marketingdienstleisterin tätig (Gewinn ca. 50.000€) und arbeitet ausschließlich von zuhause aus. Wir beabsichtigen aus beruflichen Gründen nach Berlin zu ziehen. Dort möchte ich mir eine Wohnung kaufen, in der wir gemeinsam leben werden. Als Käufer werde nur ich in Erscheinung treten (Finanzierung, Grundbuch, Kaufvertrag, usw.).
Zu folgender Überlegung hätte ich gerne eine Einschätzung:
Die Wohnung wird für das Arbeitszimmer meiner Frau einen gesonderten Raum haben („Arbeitszimmer“), der auch separat absperrbar ist, aber dessen Zugang nur über die Wohnung möglich ist (also ein ganz normales Zimmer). Da ich der Eigentümer der Wohnung bin, würde ich den Raum meiner Ehefrau zur Ausübung ihrer selbstständigen Tätigkeit vermieten wollen. Sie könnte die Mietaufwendungen Gewinn mindernd geltend machen. Meine Immobilie wird grundsätzlich selbst genutzt. Allerdings würde ich im anteiligen Umfang der Vermietung auch die entsprechenden Werbungskosten geltend machen können. Bei einer Größe der Wohnung von ca. 100m² würde ein geschätzter Anteil von 20% auf das zu vermietende Arbeitszimmer entfallen, was wiederum ca. 5.000€ an jährlichen Werbungskosten (AfA, Zinsen, Betriebskosten) entspricht. Bei gleicher Höhe der Miete (ggfls. zzgl. kleinem Gewinnaufschlag zur Sicherheit) würde mir also kein Gewinn entstehen und meine Frau hätte weniger zu versteuernden Gewinn. Der Preis scheint auch marktgerecht zu sein (24€ m² warm).
Fragen:
1) Wird eine solche Gestaltung steuerlich grundsätzlich anerkannt (Vorliegen und Durchführung entsprechender Verträge vorausgesetzt)? Oder steht einer solchen „gewerblichen“ Vermietung von Teilen einer selbst genutzten Immobilie etwas im Weg? Annahme: keine gemeinsame Veranlagung.
2) Zur Ermittlung der Werbungskosten aus V+V: Gibt es gängige Grundsätze zur Ermittlung des berücksichtigungsfähigen Anteils? Meine 20% wären bspw. 20m² Arbeitszimmer / 100m² Gesamtfläche. Vorteilhafter wäre aber bspw., Arbeitszimmer durch Wohnraum (bspw. oh-ne Küche, Bad, Gang) zu teilen. Argumentieren ließe sich ja, dass diese Flächen auch die Mieterin des Arbeitszimmer während der Arbeit nutzen darf.
3) Falls es grundsätzlich anerkannt wird, welche Nachweise sind gegenüber dem Finanzamt zu erbringen/dokumentieren (im Mietvertrag sowie als Erläuterung für das Finanzamt (bspw. absperrbares Arbeitszimmer)?
4) Ist eine Zusammenveranlagung hier schädlich? Ich habe durch mein höheres Einkommen einen höheren Steuersatz. Das Einkommen meiner Frau ist auch etwas volatiler. Eine Zusammenveranlagung wäre also wünschenswert.
5) Besteht das Risiko, dass die Wohnung (bei Zusammenveranlagung) zwangsläufig (teilweise) in das Betriebsvermögen übergeht, ich also nichts dagegen tun kann?
Vielen Dank im voraus