Welche steuerlichen Auswirkungen hat die Vermietung von Ferienwohnungen im Ausland?
Oktober 11, 2023 | 40,00 EUR | beantwortet von Petra Höfer
Sehr geehrter Steuerberater,
ich heiße Emma Jensen und plane, meine Ferienwohnung im Ausland zu vermieten. Da ich mich mit den steuerlichen Auswirkungen von Vermietung und Verpachtung nicht auskenne, habe ich einige Fragen zu diesem Thema.
Zur Ausgangssituation: Ich besitze eine Ferienwohnung in Spanien, die ich gerne vermieten möchte, um zusätzliches Einkommen zu generieren. Bisher habe ich keinerlei Erfahrung mit der Vermietung von Immobilien und bin mir unsicher, welche steuerlichen Pflichten und Konsequenzen auf mich zukommen könnten.
Aktueller Stand: Die Ferienwohnung ist vollständig eingerichtet und bereit für die Vermietung. Ich habe bereits einige potenzielle Mieter kontaktiert und möchte nun sicherstellen, dass ich alle steuerlichen Vorschriften einhalte und keine unerwarteten Kosten entstehen.
Meine Sorgen: Ich mache mir Sorgen, dass ich möglicherweise Steuern in Spanien zahlen muss und nicht weiß, wie ich meine Einnahmen aus der Vermietung korrekt versteuern soll. Außerdem frage ich mich, ob ich in Deutschland auch steuerliche Verpflichtungen habe und wie ich meine Einnahmen aus der Vermietung am besten in meiner Steuererklärung angebe.
Meine Frage: Könnten Sie mir bitte erklären, welche steuerlichen Auswirkungen die Vermietung meiner Ferienwohnung in Spanien für mich als deutsche Staatsbürgerin hat? Muss ich in Spanien und Deutschland Steuern zahlen und wie errechne ich die Höhe der Steuern? Gibt es spezielle Formulare oder Dokumente, die ich ausfüllen muss, um meine Einnahmen aus der Vermietung korrekt zu versteuern? Ich wäre Ihnen sehr dankbar für eine ausführliche Beratung zu diesem Thema.
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen,
Emma Jensen
Sehr geehrte Frau Jensen,
vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der steuerlichen Auswirkungen der Vermietung Ihrer Ferienwohnung in Spanien. Ich kann Ihre Sorgen und Unsicherheiten in Bezug auf dieses Thema gut verstehen, da die steuerlichen Regelungen in Bezug auf Vermietung und Verpachtung oft komplex und verwirrend sein können.
Als deutsche Staatsbürgerin, die eine Ferienwohnung in Spanien vermieten möchte, haben Sie in der Tat steuerliche Verpflichtungen sowohl in Spanien als auch in Deutschland. In Spanien müssen Sie die Einnahmen aus der Vermietung Ihrer Ferienwohnung versteuern. Die Besteuerung erfolgt in Spanien nach dem Welteinkommensprinzip, d.h. alle Einnahmen, die Sie weltweit erzielen, müssen in Spanien versteuert werden.
Um die Höhe der Steuern zu berechnen, müssen Sie die Einnahmen aus der Vermietung Ihrer Ferienwohnung in Spanien mit den entsprechenden Werbungskosten verrechnen. Zu den Werbungskosten zählen beispielsweise Instandhaltungskosten, Versicherungsbeiträge, Verwaltungskosten, Abschreibungen und Zinsen für Darlehen. Der verbleibende Betrag nach Abzug der Werbungskosten wird dann mit dem entsprechenden Steuersatz besteuert.
In Deutschland müssen Sie die Einnahmen aus der Vermietung Ihrer Ferienwohnung in Ihrer deutschen Steuererklärung angeben. Hierbei müssen Sie darauf achten, dass es eine Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Spanien gibt, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. In der Regel können Sie die in Spanien gezahlten Steuern auf Ihre deutschen Steuern anrechnen lassen.
Um Ihre Einnahmen aus der Vermietung korrekt zu versteuern, müssen Sie in Spanien eine Steuernummer beantragen und regelmäßig Steuererklärungen abgeben. In Deutschland müssen Sie die Einnahmen aus der Vermietung in der Anlage V Ihrer Steuererklärung angeben.
Es ist ratsam, sich von einem Steuerberater vor Ort in Spanien beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass Sie alle steuerlichen Vorschriften korrekt einhalten. Ein Experte vor Ort kann Ihnen auch bei der Erstellung Ihrer Steuererklärungen und bei der Berechnung der Steuern helfen.
Ich hoffe, diese Informationen waren hilfreich für Sie. Wenn Sie weitere Fragen haben oder eine detailliertere Beratung wünschen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Petra Höfer
