Firmenfahrzeug Leasing 1 Prozent Regel mit Eigenanteil
Januar 15, 2023 | 35,00 EUR | beantwortet von Steuerberater Knut Christiansen
Guten Tag ich habe folgende Frage: Mein Arbeitgeber würde mir einen Firmenwagen (Leasing) zur Verfügung stellen. Dabei gibt es zu beachten dass ich selbst die Netto Leasingrate bezahlen muss. Gleichzeitig wird die 1% Regel angewendet. Der AN übernimmt alle weiteren anfallenden Kosten sowie das tanken (mit Privatnutzung).
Meine Frage ist, ob dieses Modell überhaupt einen finanziellen Mehrwert für mich hat wenn:
Ich 68.000 Euro Brutto im Jahr verdiene, SK 1, keine Kinder und mein Leasingfahrzeug einen Listenpreis von ca. 45.000 Euro hat. Ich gehe davon aus maximal 300 Euro für das betanken pro Monat für Privatfahrten zu benötigen. Der Weg zur Arbeit entfällt, da ich remote arbeite. Es fallen ca. 3.000km Fahrtweg für Fahrten zur Firmenzentrale pro Jahr an.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob es mir finanziell einen Vorteil bringt, über den AG zu leasen, oder ich das genauso gut privat machen kann. Wieviel fehlt mir bei dem Modeel AN Leasing effektiv?
Guten Abend,
um Ihre Frage eindeutig beantworten zu können, wäre auch die Höhe der Leasingrate erforderlich. Denn diese mindert den geldwerten Vorteil (1%-Regelung). Dafür würden Ihnen ja monatlich 450 Euro (= 1% vom Listenpreis) als Gehalt zugerechnet werden, so dass Lohnsteuer und Sozialversicherung anfallen würde.
Nimmt man an, dass die Leasingrate pro Monat 400 Euro beträgt, so wären 50 Euro als geldwerter Vorteil zu versteuern. Darauf würden in etwa 20 Euro Lohnsteuer und Sozialabgaben anfallen. Sie würden also ca. 420 Euro zahlen (Leasingrate und Steuern). Wenn Sie jetzt normal etwa 300 Euro im Monat für Kraftstoff ausgeben würden, blieben Ihnen noch etwa 120 Euro zur Finanzierung der restlichen Kosten eines vergleichbaren Privatfahrzeugs. Das wäre sicherlich schwierig zu realisieren (sie sparen ja nicht nur die Spritkosten, sondern auch die Anschaffung sowie Instandhaltung und Versicherung sowie Kfz-Steuer).
Insofern wäre es schon halbwegs attraktiv, wenn Sie dann „nur“ etwa Leasingrate und ca. 20-30 Euro Lohnsteuer/Sozialabgaben zahlen, wenn Sie damit dann die bisherigen privaten Kosten mehr als kompensieren können. Aber wie gesagt: im Zweifel muss man das einmal anhand der konkreten Leasingrate und er gesamten Kosten für das Privatfahrzeug vergleichen.
Viele Grüße!
Knut Christiansen
Steuerberater
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