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Frag einen Arzt zum Thema Anästhesie

Anästhesie bei geplanter Operation am Fuß

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor 10 Jahren bin ich mit meinem rechten Fuß umgeknickt. Zwar bildete sich eine Schwellung, jedoch hatte ich ganz wenig bis gar keine Beschwerden. Und da ich nicht sehr gerne zum Arzt gehe, habe ich dem auch keine Beachtung geschenkt. Seit diesem Jahr meldete sich der Fuß jedoch immer öfter und die Schmerzen wurden stärker. Am Ende beschloss ich doch einen Arzt aufzusuchen. Schließlich wurde eine arteriovenöse Fistel am rechten Fuß diagnostiziert. Diese soll nun am 17. Juni operativ behandelt werden, da es hierfür wohl keine Alternative gibt. Der Operateur schloss bereits eine örtliche Betäubung aus, da man in Ruhe am Fuß arbeiten muss. Somit sagte er kommen nur Vollnarkose oder aber Teilnarkose in Betracht. Da ich mir gerne mal eine zweite Meinung einholen möchte, habe ich folgende Frage:

1. Ich möchte eigentlich absolut nicht, dass man mir \\\"das Licht ausknipst\\\", also eine Vollnarkose wäre gar nicht mein Fall, da ich damit als Kind schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich habe gelesen, dass bei operativen Eingriffen am Fuß eine Spinalanästhesie nicht selten durchgeführt wird. Als Kind wurde mir aber ein schiefes Kreuz attestiert. Ich musste Krankengymnastik machen, was aber kaum geholfen hat. Beschwerden habe ich aber in den all den Jahren gar keine. Ich war auch nie mehr deswegen in Behandlung oder ähnliches. Könnte es in dem Zusammenhang zu Problemen mit einer Spinalanästhesie kommen?


Vielen Dank!

Dr. med. Ralf Berg

Lieber Fragesteller,

grundsätzlich ist eine Spinalanästhesie bei Eingriffen am Fuß möglich.
Es ist nur äußerst selten, dass man keinen Zugang zum Spinalraum findet.
Erstens ist es möglich auf verschiedenen Ebenen zwischen den Wirbeln einen Durchgang zu suchen. 2. gibt es auch noch die Möglichkeit von der Seite in den spinalkanal zu kommen.
Man muss zwar häufiger Stechen, aber die Schmerzne sind nicht stark weil man die Einstichstelle betäuben kann, und die Spinalnadeln die vorgeschoben werden sehr dünn sind. Die meisten empfinden dies nur als dumpfen Druck im Rücken.
Aus ihrer SChilderung sehe ich eigentlich keinen Grund dass eine Spinalanästhesie
nicht durchführbar wäre.
In jedem Falls können Sie dies vorher mit Ihrem Narkosearzt besprechen, dieser wird sich ihre Lendenwirbelsäule anschauen, vortasten und dann entscheiden ob dies von vorneherein nicht möglich ist. Wie gesagt aufgrund der Aktenlage halte ich das für sehr unwahrscheinlich.
Noch anzumerken ist, dass evt auch noch eine Leitungsanästhesie (3 in 1 Block) in Frage kommt, allerdings nur wenn der Eingriff nicht zu lange dauert. Auch diese Möglichkeit sollten Sie mit ihrem Narkosearzt ansprechen. Allerdings geht das nur wenn der Gefäßeingriff nicht länger als 2 Stunden dauert. Da Ihr Chirurg ja Ruhe und Zeit benötigt, ist die spinale Anästhesie sicher die bessere Lösung.

Mit vielen Grüße R. C. Berg

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Experte für Anästhesie

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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