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Frag einen Arzt zum Thema Anästhesie

Aufnahme auf die IMC oder ICU nach der OP

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe eine Frage bezüglich der Intensivstation. Ich muss mich in Kürze einer OP (Allgemein- und Viszeralchirurgie) unterziehen. Es wird eine chrisrugische exzision in toto von ausgeprägter Lipomatose des Thorax und Arm-Bereiches vorgenommen. Insgesamt werden ca. 15-20 Lipome an unterschiedlichen Stellen des Brustkorbes (links ventral), der Flanke und des linken Armes entfernt. Die OP-Zeit ist mit ca. 1,5 Stunden angegeben. Bei der ersten OP-Sitzung im Okt. 2012 (Lipom exzision aus Abdominal- und Rückenbereich) wurde auch eine Zeit von ca. 1,5 Stunden veranschlagt, welche sich aber tatsächlich auf 3 Std. ausweiteten.

Ich persönlich (wohl auch Familienbedingt) habe eine starke Neigung dazu, schlecht und resistent auf Schmerzmittel anzusprechen. Dies könnte unter anderem auch an meiner täglichen Medikation von 50mg Citalopram liegen. Bei vergangenen Eingriffen hatte ich stets einen sehr hohen Schmerzmittelbedarf. Zwei eigentlich ambulant geplante Operationen (Kniegelenkathroskopie, Epicondilytis) mussten postoperativ auf Stationär umgeändert werden, wegen den großen Schmerzen.

Nun zur eigentlichen Frage: Mein Großvater hatte auch eine stark ausgeprägte Lipomatose mit mehreren OP`s. Auch er hat fast die identische OP am Brustkorb, Flanke und Arm bekommen. Postoperativ hatte er sehr starke Schmerzen (daher wohl auch bei mir die schlechte Ansprechung auf Schmerzmittel) und wurde schließlich von der Normal auf die ICU bzw. IMC Station verlegt (für die erste Nacht). Da mir nun die gleiche OP bevorsteht, frage ich mich, ob ich direkt mit dem Anästhesisten eine Aufnahme auf der (zumindest) ICM für die erste Nacht vereinbaren kann? Unterdessen ist mit bekannt, dass eine starke anageltisierung zu einer Hypoventilation / Atemdeprssion führen kann. Dies beunruhigt mich und ich würde mich viel wohler fühlen, wenn die erste Nacht nach der OP unter engmaschiger Beobachtung erfolgt.

Ist auf Grund dieser Anamese ein Kurzaufenthalt auf der IMC gerechtfertigt bzw. besteht die Möglichkeit das der entscheidende Arzt meinen Wunsch entspricht? Oder ist bei dieser Art der OP ein Aufenthalt auf der ICU / ICM grundsätzlich nicht angezeigt?

Ich würde mich über eine kurze Rückmeldung sehr freuen!

Kurz zu meiner Person: männlich, 27 Jahre, leicht adipös (180cm - 99kg), Nichtraucher, Mallampati I, ASA I-II, keine Vorerkrankungen, Schlafstörungen, Dauermedikation 40-50mg Citaloram täglich.


Vielen Dank!

Freundlicher Gruß

Dr. med. Kathrin Hamann

Guten Tag,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich wie folgt beantworten möchte.
Sie können durchaus mit den zuständigen Anästhesisten vereinbaren, direkt nachd er OP auf die ITS zu kommen. In jedem Fall werden sie nach der OP mind. 2 h intensiv überwacht (wie eine ITS) im Aufwachraum (=IMC).
Besprechen sie unbedingt auch ihre Neigung, zur Schmerzmittelresistenz.
Die von ihnen befürchtete Atemdepression geschieht eigentlich nur unter Opioiden, die sehr oft als Analgetika verwendet werden. Da sie jedoch nach der OP im Aufwachraum intensiv überwacht werden, steht dieses Risiko einer kontrollierten Sicherheit gegenüber. Sie brauchen also keine Sorgen zu haben.

Haben Sie dazu Fragen? Gern helfe ich Ihnen weiter.

Alles Gute und rasche Besserung!
Mit freundlichen Grüßen,

Dr. K. Hamann

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Experte für Anästhesie

Dr. med. Kathrin Hamann

Dr. med. Kathrin Hamann

München

Seit mehr als 20 Jahren bin ich in der Medizin tätig. Als Fachärztin für Allgemeinmedizin helfe ich in meiner Praxis meinen Patienten.

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