Vorhofflimmern-Papst in Deutschland/Europa gesucht
Gefragt am 07.09.201100:17 Uhr | Einsatz: € 15,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 7193
Seit etwa vier Jahren habe ich Vorhofflimmern, das von Anfang an von einem guten Kardiologen behandelt wurde.
Ursprünglich war es wegen einer Schilddrüsenüberfunktion zum Vorhofflimmern gekommen. Die Schilddrüsenüberfunktion wurde zwischenzeitlich erfolgreich behandelt (radioaktiv). Dennoch kommt es immer weiterhin immer wieder zu den genannten Herzrhythmusstörungen bzw. zum Vorhofflimmern.
Zur Zeit nehme ich Medikamente entsprechend ärztlicher Anordnung (tägl. je 1/2 Tablette Acetylsalicylsäure 100mg, Concor COR 2,5mg und Tambocor 100mg)
Wie ich gelernt habe, kann das Vorhofflimmern, außer der medikamentösen Behandlung, unter anderem durch eine sogenannte Katheder-Ablation oder eine endoskopische Ablation operativ und mit unterschiedlicher Erfolgsaussicht behoben werden.
Mein Kardiologe hat mir u. a. angesichts meines "jungen" Alters und Zustandes zum "invasiveren" dieser beiden Verfahren geraten, das seit ein paar Jahren in einer Stuttgarter Klinik erfolgreich ausgeführt wird. Ich bin vollkommen überzeugt, daß dieses Vorgehen auch bei mir zum Erfolg führt, zumal die ausführende Klinik sehr seriös ist und die Erfolgsquote angeblich bei über 80% liegt - allerdings zum Preis eines relativ "größeren" Eingriffs.
Um mir eine zweite Meinung zur Therapie einzuholen, war ich in einer Universitätsklinik, um mich untersuchen zu lassen (Befund siehe Anhang; bitte vertraulich und diskret behandeln). Die Universitätsklinik praktiziert allerdings die weit weniger invasive Katheder-Ablation. Dieses Verfahren ist schonender, hat aber dafür eine weitaus kleinere Erfolgsquote und angeblich ein etwas höheres Risiko als die erstgenannte Therapie. Nun hat mir die Universitätsklinik natürlich zu "ihrem" Verfahren, der Katheder-Ablation, geraten.
Hinzu kommt, daß ich stark vermute, daß durch eine konsequent veränderte Lebensweise das Vorhofflimmern ebenfalls dauerhaft geheilt werden kann. Falls das medizinisch denkbar ist, würde ich meine Lebensweise entsprechend konsequent ändern. Die Frage ist, ob diese Vermutung aus medizinischer Sicht überhaupt möglich oder nur eine "Laienvermutung" ist?
Bis jetzt läßt sich kein Arzt läßt auf eine Diskussion über die Problematik ein. Jeder will "seines" verkaufen, zumal ich auch noch privat versichert bin.
Dabei wäre gerade jetzt eine klare und fundierte Aussage eines neutralen Sachverständigen extrem wichtig, damit ich auf solider Basis entscheiden kann.
Aus diesem Grund interessiert mich die neutrale Meinung eines ausgewiesenen, erfahrenen Spezialisten.
Wie denken Sie über die oben genannten Therapiewege?
Können Sie mir bitte eine Koryphäe im Therapieren von Vorhofflimmern, sozusagen den "Vorhofflimmern-Papst" in Deutschland bzw. Europa, nennen?
Vielen Dank und freundliche Grüße
00:17 Uhr
Antwort von Dr. med. Ralf Berg (Frage zu Innere Medizin)
sehr geehrter herr K.
Sie haben schon recht, wie es Prof. Grönemeyer (Neurochirurg, Brüder des bek. Sängers) auf einem Vortrag einmal formulierte: Der Patient, der direkt zum Facharzt geht, hat sich im Grunde genommen schon für eine Krankheit entschieden. Ein Satz eines meiner ärztlichen Kollegen, von dem ich viel gelernt habe, hat sich mir auch eingegraben:
Er sagte: Merke dir, der Allgemeinarzt ist der Pflichtverteidiger des Patienten gegenüber den Ansprüchen der Fachärzte.
Nun so schlimm ist es in Wirklichkeit auch wieder nicht. Sie haben sich ja schon über die verschiedenen Wege: 1 medikamentös oder 2. operativ 2a als Katheter-Ablation oder 2b als endoskopische Katheterablation informiert.
Nun zu ihren Fragen:
1. Kann man durch eine andere Lebensweise das Auftreten von paroxsymalem Vorhofflimmern beeinflussen?
Antwort: Eher nicht in Ihrem Falle schon gar nicht.
In dem Befund der Uni Heidelberg kann man sehr gut begründet lesen, dass bei Ihnen trotz der Flimmerepisoden weder eine Organische, noch eine strukturelle Veränderung am Herzen nachgewiesen werden kann ...
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