Rupturrate bzw. Rupturrisiko und OP-Indikation bei einem Aneurysma der Aorta Ascendens
Gefragt am 31.03.202210:14 Uhr | Einsatz: € 50,00 | Status: Bewertet | Aufrufe: 1042 | Bewertung 5/5
Guten Tag,
ich bin 50 Jahre alt. Bei mir wurde eine Erweiterung der Aorta Ascendens (39 mm) festgestellt (Zufallsbefund). Der Radiologe sagte, dass in diesem Bereich ab 40 mm von einem Aneurysma ausgegangen wird. Wie hoch ist die Rupturrate bei einem Aneurysma der Aorta Ascendens mit einem Durchmesser von beispielsweise 40 mm? Soweit ich es recherchiert habe, gelten Rupturraten pro Jahr. Bedeutet dies, dass beispielsweise bei 1% das Rupturrisiko in 10 Jahren 10 % beträgt? Weiterhin habe ich gelesen, dass eine offene OP dann erfolgt, wenn das Rupturrisiko das Operationsrisiko überschreitet. Dies wäre bei mir wohl spätestens ab ca. 6 % der Fall. Ich bin körperlich fit, habe keine weiteren Erkrankungen (außer eingestelltem Bluthochdruck) und musste mich bisher keiner OP unterziehen. Heißt dies nun, dass in meinem Beispiel nach 6 Jahren (Rupturrate 6 %) unter Umständen eine OP nahegelegt wird, selbst wenn das Aneurysma nicht weiter gewachsen ist? Die Rupturrate würde ja außerdem pro Jahr weiter steigen und läge in meinem Fall mit 70 Jahren bereits bei 20 %. Hinzu käme noch die altersgemäße Erweiterung der Aorta. Aber vielleicht sind meinen Vermutungen auch falsch... Ich habe im Juni einen Termin beim Kardiologen. Da mich die Frage jedoch beschäftigt, nutze ich diese Möglichkeit vorweg. Vielen Dank und liebe Grüße!
10:14 Uhr
Antwort von Dr. med. Frauke Gehring (Frage zu Innere Medizin)
Guten Tag,
Ihre Vermutungen sind falsch, denn das Risiko bleibt immer gleich und addiert sich nicht mit den Jahren.
Eine OP wird dann in Erwägung gezogen, wenn das Aneurysma einen Durchmesser von 5 cm überschreitet, was bei Ihnen ja keineswegs der Fall ist. Ihr Rupturrisiko ist so gering, dass man nach den Leitlinien alle 2 Jahre sonografisch kontrollieren wird (ab 4 cm ist es jährlich, und diesen Abstand würde ich auch empfehlen) ...
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