Kompressionsstrümpfe nach Thrombosen und Auflösung der Thrombosen
Gefragt am 09.05.201616:49 Uhr | Einsatz: € 15,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 2571
Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,
durch Ihre Seite habe ich schon viele hilfreiche Antworten in den letzten Wochen erhalten, vielen Dank dafür!
Zu mir: 29, weiblich. Erste Thrombose (Unterschenkel) 2003 mit 16 Jahren, daraufhin wurde eine Gerinnungsstörung (Mutation Faktor V Leiden) festgestellt. Es folgte ein Krankenhausaufenthalt und eine Zeit mit Kompressionsstrumpf und Heparin bzw. Tabletten (damals Sintrom), nach ca. einem Jahr konnte ich beides weglassen. Ich habe nur noch gespritzt, wenn ich länger im Flugzeug war und habe versucht, mich regelmäßig zu bewegen.
Während meiner ersten Schwangerschaft 2012 habe ich täglich 40 mg Heparin gespritzt und hatte keinerlei Probleme.
Während meiner Schwangerschaft 2015/16 habe ich ebenfalls täglich 40 mg gespritzt. Mein Kind kam am 1.3.2016 zur Welt, aufgrund der ständigen Schwellung meines Beines im Krankenhaus (die anfangs nicht weiter beachtet wurde) wurde nach der Entlassung ein Ultraschall durch einen Gefäßspezialisten durchgeführt. Diagnose: Thrombose im Oberschenkel und in der Kniekehle des linken Beines. Ob die Thrombosen bereits in der Schwangerschaft vorhanden waren, konnte nicht festgestellt werden, ist aber wahrscheinlich. Ich spritze nun täglich zwei Mal 60 mg Heparin und werde nach der Stillzeit auf lebenslange Blutverdünnung mit Tabletten (Xarelto) umgestellt. Zusätzlich trage ich Kompressionsstrümpfe (links) oder eine Kompressionsstrumpfhose.
Beim Ultraschall 5 Wochen nach Feststellung der Thrombosen wurde folgendes festgestellt: Im Oberschenkel ist kein Gerinnsel mehr vorhanden, auch die Kniekehlen sind frei. Man sieht nur etwas unterhalb der Kniekehle im Unterschenkel noch eine kleine Thrombose. Es wurde auch ein Test gemacht, bei dem ich mit den Füßen auf und ab wippen musste, um die Funktionsfähigkeit der Venen zu messen. Links war die Kurve zwar etwas anders als rechts, aber insgesamt waren die Werte bereits ganz knapp "im grünen Bereich" der Anzeige.
Ich habe in letzter Zeit sehr, sehr viel im Internet dazu gelesen, aber ein paar Fragen habe ich für mich nicht abschließend beantworten können:
1) Ist die Auflösung der Thrombosen gut oder schlecht? Die Emboliegefahr ist jetzt vermutlich weg, oder? Das war in den ersten Wochen meine größte Angst, die mich teilweise sogar richtig hysterisch werden hat lassen. Was bedeutet das Ergebnis der Untersuchung nach 5 Wochen für mich?
2) Ich trage den Kompressionsstrumpf (Klasse 2) für gewöhnlich nur links, ist das ausreichend? Hier bin ich mir generell unsicher: Ist es möglich, im Sommer den Strumpf auch einmal wegzulassen? Direkt in die Sonne gehe ich natürlich nicht, aber ich stelle es mir am Pool im Urlaub mit Strumpf schwierig vor. Ich würde das Bein viel hochlagern und mit Handtüchern bedecken. Beim ersten Urlaub Mitte Juni ist die Thrombose dann 3,5 Monate her. Ist das vielleicht sogar ausreichend in Bezug auf die Strumpftragedauer? Bisher habe ich den Strumpf nur nachts und zum Duschen weggelassen. Geschwollene Beine habe ich da nicht gespürt. Wäre das die Indikation, die Strümpfe nach Weglassen doch wieder zu tragen? Oder kann "mehr" passieren als "nur" geschwollene Beine? Wie lange sollte man den Strumpf tragen? Und: Wäre im Sommer ein Unterschenkelstrumpf denkbar oder muss er unbedingt ganz nach oben gehen?
Ich wäre wahnsinnig dankbar, wenn Sie mir hier ein wenig weiterhelfen könnten!
Vielen Dank für Ihr Bemühen!
16:49 Uhr
Antwort von Dr. med. Ive Dr. Schaaf (Frage zu Innere Medizin)
Hallo und danke für das Kompliment.
Ich hoffe, ich kann Ihnen noch ein wenig weiter helfen.
1. Die Auflösung ist natürlich gut ! Die Emboliegefahr ist damit (fast) weg. Die Transportfunktion ist wieder (voll) da !
Wissen Sie etwas zur Klappenfunktion im rekanalisierten Bereich?
2. Generell ist nur links ausreichend, in Risikosituationen wie Flugreisen ist beidseits zu empfehlen ...
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