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Hoher Blutdruck, Gastritis, Ketonkörper,Monozyten

Gefragt am 20.12.2010
23:06 Uhr | Einsatz: € 20,00 | Status: Bewertet | Aufrufe: 13464 | Bewertung 4.7/5

 

Liebes Ärzteteam,

vor ca. 4 Wochen bekam ich von heute auf morgen nach dem Essen Schwindelanfälle, einen roten warmen Kopf, als wenn ich Fieber hätte (hatte aber keines). Dies verschwand nach nach einem Tag ausruhen aber wieder. Als jedoch ein paar Tage später nach dem Aufstehen die Schwindelanfälle schlimmer wurden, hinzu noch begleitet von kaltem Schweiss bei kleinster Anstrengung mit dem Gefühl Ohnmächtig zu werden und starkes Zittern, zudem innere Unruhe,so dass ich am liebsten erstmal ein paar Kilometer gelaufen wäre, ein kribbeln im Bereich des Brustbeins hinzukamen, Hitzewallungen nach jedem Schritt, entschloss ich mich doch zum Arzt zu gehen.

Alter: 26 männlich, 179cm, 78kg, relativ sportlich (im Sommer noch regelmäßig 5km gelaufen), regelmäßig schwimmen und Radfahren (so 2-3mal die Woche für 1-2 Stunden, zum Stressabbau)
Im Jahr 2006 wog ich noch 67kg, dann kam der Bürojob, innerhalb eines Jahres hab ich mein jetziges Gewicht zugelegt und seitdem gehalten (was aber auch durch das regelmäßige Feierabendbier kommen kann)

Der HA stellte einen Blutdruck von 160/100 fest, EKG normal. Dieser schickte mich zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus.
Zu meiner Vorgeschichte: Ich hatte mein ganzes Leben lang einen immer leicht zu niedrigen Blutdruck und Eisenmangel (war auch immer Blass und immer von Müdigkeit geprägt, 9-10 Stunden Schlaf pro Tag waren schon immer nötig), der nicht behandelt wurde. Ansonsten Asthma Bronchiale und Allergien gegen so ziemlich alles, was in der Natur so wächst.
Die oben genannten Symptome hatte ich schonmal vor etwas längerer Zeit, anhaltend für ca. 2 Stunden, begleitet von Ausschlag. Ich dachte das es eine allergische Reaktion auf irgendetwas war. Das einzige was an diesem Tag abweichend zum normalen Tagesverlauf war, war ein spezielles Desinfektionsmittel welches wir auf Arbeit zur Vorbeugung von Schweinegrippe hatten. Seitdem hatte ich diese Symptome nicht mehr und ich schob es auf irgendeine Allergie gegen das Desinfektionsmittel.

Im Krankenhaus wurden zahlreiche Tests gemacht, ein Blutbild und Urinprobe, Blutgastest, Sonografie, Echokardiografie, Langzeitblutdruck, Fahrradergometrie, Thoraxübersicht, Bodyplethysmographie und eine Gastroskopie, da ich im Krankenhaus nach 3 Tagen Magenschmerzen bekam.

Alle Untersuchen waren ohne Befund, bis auf folgende:

Urinstatus: Ketonkröper 2 mmol/l, sonst unauffällig
Blut: Monzoyten, rel. % 8.9 (norm 2.6-8.2)
Vor 3 Monaten hatte ich einen grippalen Infekt, der aber nach 2 Tagen wieder verschwand.
Leber: kleines Leberhämangiom
erosive Gastritis
Fahrradergoemtrie: Abbruch bei 175 W wegen peripherer Erschöpfung und Erreichen der maximalen Ausbelastungsfrequenz. In erholungsphase überschießender Blutdruckabfall mit Schwindelsymptomatik bis Blutdruckwerte von 88/68
(kurz gesagt, ich bin fast Ohnmächtig geworden, alle anderen Werte normal, also keine Angina pectoris Symptomatik usw.)

Nach 1 Woche im KH wurde ich wieder entlassen und mein HA schickte mich prombt in die Herzklinik, da ihn der Blutdruckabfall beunruhigte. (ich muss dazu sagen, dass diese 2 Stunden nach der Narkose für die Gastroskopie im nüchternen Zustand Nachmittags erfolgte). Hier erfolgte nach Sichtung des Entlassungsberichtes des Krankenhaus jedoch keine weitere Untersuchung und ich wurde wieder nach Hause geschickt. Des Weiteren wurde ein Angio MRT der Nierenartieren durchgeführt, ohne Befund.

Was nehme ich für Medikamente: Morgens 2,5mg Ramipril und 1 Pantoprazol

Wie geht es mir? Inzwischen geht es mir im Grunde wieder richtig gut, auch die Müdgikeit ist wieder da und ich kann Nachts wieder durchschlafen.Der Blutdruck schwankt im Tagesverlauf im Ruhezustand zwischen 110/60 (Vormittags, nach der Tablette) und 135/85 (Nachmittags). Ich habe im Tagesverlauf leichte Kopfschmerzen, die nicht lange anhalten begleitet mit leichten Schwindelanfällen, als wenn ich neben mir stehen würde. kann aber im Grunde normal leben, aber so gut wie vor einem halben Jahr gehts mir nicht.

Ansonsten habe ich seit ca. 1 Jahr ein vermehrtes "Arbeiten" des Magens- und Darms festgestellt, begleitet von Blähungen (ich merke richtig wie sich die Luft durch den Darm quetscht, was auch am Anus manchmal schmerzt, weil ich die Luft auf Arbeit natürlich nicht rauslassen kann), unabhängig von der Art der Nahrungsaufnahme. Stuhlgang ist fest, etwas heller, fast gelblich, häufiger, dafür aber von der Masse weniger. Ab und zu (2 mal die Woche) geht durch die Blähungen etwas Stuhl mit in die Hose. Bei zu hartem Toilettenpapier habe ich etwas blut im Papier, seitdem ich weiches Benutze gar nicht mehr.

So, meine Frage an Sie, hängt das irgendwie miteinander zusammen? Ich kann mich schlecht damit abfinden, dass ich von heute auf morgen an Bluthochdruck leiden und es das dann gewesen sein soll, zumal ich mich ziemlich matt, müde, antriebslos den Tagüber fühle. (sitzende Bürotätigkeit) Wenn ich mich aufrege, merke ich, wie der Blutdruck in die höhe schießt (roter warmer Kopf, leichte Reizbarkeit)
Zudem beunruhigt mich der Ketonkörpergehalt im Urin und die erhöhten Monozyten, da ich gelesen habe, dass ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken können. Achja, auf Diabetes wurde ich auch getestet, negativ.

Bitte um Rat und schonmal vielen Dank!

PS: Ein Cousin und eine Cousine werden bereits mit 18 und 20 wegen zu hohen Blutdruck behandelt, mein Vater hatte letztes Jahr im Alter von 50 Jahren einen Herzinfarkt (nimmt ebenfalls Ramipril, bei ihm wurde der hohe Blutdruck nie diagnostiziert, da er nie zum Arzt gegangen ist)

Fragesteller Fragesteller Gefragt am 20.12.2010
23:06 Uhr
Dr. med. Ralf Berg Dr. med. Ralf Berg Beantwortet am 23.12.2010
17:23 Uhr

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Beantwortet am 23.12.2010 17:23 Uhr | Einsatz: € 20,00 | Status: Bewertet | Aufrufe: 13464 | Bewertung 4.7/5

Antwort von Dr. med. Ralf Berg (Frage zu Innere Medizin)

Hallo, lieber Fragender.

Ich möchte hier einmal ganz philosophisch mit einem Sinnspruch anfangen:
Herr gib mir die Kraft, die Dinge die ich ändern kann zu ändern.
Herr gib mir die Einsicht, die Dinge, die ich nicht ändern kann zu tolerieren.
und Herr gib mir die Weisheit Ersteres vom Letzeren unterscheiden zu können.

1. Für Ihren Blutdruck trifft Statement Nr 2 zu. 95-98% aller Menschen haben einen "essentielle" Hypertonie, will heissen, es ist genetisch bedingt. Seine genetische Herkunft kann man nicht ändern, man muss den Blutdruck behandeln, damit die Folgen (z. B. Herzinfarkt ) eben nicht auftreten.
2. Die Mattigkeit berichten viele Patienten, die mit der Bluthochdrucktherapie anfangen ...



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