Droht mir ein Herzinfarkt?
Gefragt am 29.08.201600:22 Uhr | Einsatz: € 15,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 2430
Guten Tag,
dies ist eine Art Fortsetzung (teils auch Wiederholung) zu meiner bereits am Samstag eingestellten Frage.
http://frag-einen.com/arzt/allgemeinmedizin/erektionsprobleme-und-sexuelle-unlust-502786.html
Ich habe nämlich nach wie vor ein paar Fragen - besonders im kardiologischen Bereich, denn ich befürchte mittlerweile ernsthaft, dass ich irgendwo verengte Gefäße habe und einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bekommen könnte. Deshalb frage ich hier zur Sicherheit nochmal. (Was nicht heißt, dass ich Frau Dr. Höllerings Antwort nicht traue - das tue ich - sondern dass ich den Fehler gemacht habe, zu wenig auf den kardiologischen Faktor meines Problems einzugehen).
Mein Problem nochmal zusammengefasst:
Ich (28 Jahre, Student, stark übergewichtig, Nichtraucher, Schilddrüsenunterfunktion, ansonsten keine bekannten Krankheiten) leide seit Mittwoch an Erektionsproblemen. Als ich mich abends selbst befriedigte, stellte ich fest, dass meine Erektion unvollständig war. Mein Penis wurde nicht komplett hart, sondern nur zu etwa 75 Prozent. Wenn überhaupt. Ich kam zwar zum Orgasmus, aber nur mit großer Mühe.
Ich war total überrascht. So was hatte ich noch nie. Normalerweise habe ich sogar ZU VIEL Lust. Ich befriedige mich an manchen Tagen sogar 3 mal. Deshalb verwunderte mich das. Ich machte mir hier aber noch keine allzu großen Sorgen. Ich dachte mir, vielleicht hatte ich es die Tage davor einfach nur etwas übertrieben. Und entschied mich, einen oder zwei Tage Pause zu machen.
Hier dann die zweite Überraschung: denn diese Pause gelang mir problemlos. Normalerweise bekomme ich bereits nach einem Tag ohne Masturbieren große Lust und spätestens am zweiten Tag bin ich komplett erregt. Aber dieses Mal gelang es mir problemlos. Den Donnerstag überstand ich mit Leichtigkeit. Den Freitag ebenso (hier hatte ich allerdings viel zu tun, weshalb ich gar nicht an Sex denken konnte). Am Abend jedoch entschloss ich mich, es nochmal zu versuchen. Nicht aus Lust, sondern nur um zu testen ob es wieder in Ordnung ist. Das war es aber nicht. Ich kam zwar erneut zum Orgasmus, aber wieder mit einer sehr weichen Erektion. Eine viertel Stunde später versuchte ich es nochmal. Wieder das gleiche.
Das Komische dabei: während des Masturbierens versuchte ich mich selbst zu erregen, indem ich mir erotische Bilder anschaute. Diese fand ich auch sehr ansehnlich und sexy, aber trotzdem wollte mein Penis nicht komplett hart werden. Deshalb kam ich auf den Gedanken, dass es eigentlich kein Kopfproblem sein kann, denn dann hätte sich ja gar nichts getan. Da ich die Bilder aber sexy fand und sich ja immerhin ein bisschen was getan hat, heißt das für mich als Laie: es ist keine Unlust. Auch nicht die Psyche. Sondern die Durchblutung.
Naja, jedenfalls habe ich mich dann etwas schlau gemacht und habe dann auf diversen medizinischen Seiten gelesen, dass eine erektile Dysfunktion ein Zeichen dafür sein kann, dass wichtige Gefäße verstopft sind und der Penis aus diesem Grund nicht richtig durchblutet werden kann. Und dass genau diese Verstopfungen außerdem zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können. Und jetzt habe ich tierische Angst, dass ich einen Herzinfarkt oder Schlaganfall bekommen könnte. Ich bin seitdem total nervös und fürchte jeden Augenblick den Einschlag.
Ich muss ja auch gestehen, dass ich nicht wirklich gut auf mich achte. Ich esse seit Jahren viel zu viel Fast Food, werde immer dicker. Ich bewege mich zu wenig. Ich mache mir ständig Sorgen um alle möglichen Dinge. Das einzige, was ich nicht tue - und noch nie getan habe - ist Rauchen. Und Drogen nehmen.
Andererseits habe ich aufgrund eines anderen Problems (Extrasystolen) bereits 3 Langzeit-EKGs in den letzten 6 Jahren bekommen (das letzte im Januar diesen Jahres). Alle diese EKGs waren stets in Ordnung und absolut unauffällig. Allerdings habe ich noch nie ein Belastungs-EKG oder einen Ultraschall bekommen. Und ich habe gelesen, bei einem Ruhe-EKG kann man Durchblutungsstörungen durchaus übersehen. Ich habe während den Messungen auch keine körperlich anstrengenden Aktivitäten unternommen.
Ach ja, ich hatte außerdem im letzten Monat eine Blutuntersuchung, weil meine Ärztin schauen wollte, ob meine Tablettendosis für die Schilddrüse noch passt und ob die Werte, die bei mir im letzten Jahr erhöht waren (Leberwerte, Harnsäure, Cholesterin), immer noch erhöht sind. Ergebnis: Alle Werte sind besser geworden, wenn auch noch nicht optimal. Aber sie empfahl mir, meine Schilddrüsentablettendosis von 75 mg auf 100 mg zu erhöhen. Das habe ich aber - muss ich gestehen - noch nicht getan, denn ich hatte noch über 60 Tabletten und wollte diese erst einmal aufbrauchen, bevor ich die neuen nehme. Das war vielleicht ein Fehler, oder?
So, jetzt haben Sie alle Infos und ich habe Sie genug zugetextet. Ich habe hier vieles wiederholt, was in der anderen Frage auch schon stand, aber ich denke, hier habe ich meine Hauptangst etwas deutlicher gemacht - die Angst, dass mir ein Herzinfarkt oder Schlaganfall bevorsteht.
Ist diese Angst begründet? Falls ja, was könnte die Ursache für mein Problem sein? Und sollte es die Psyche sein, wieso bleibt der Penis nicht komplett schlaff?
Danke im Voraus!
P.S.: In meiner ersten Frage schrieb ich, dass ich nach dem Aufwachen morgens nach wie vor eine typische Morgen-Erektion habe, und dass diese im Gegensatz zum Mastubieren hart ist. Dessen bin ich mir leider nicht mehr sicher, denn heute erschlaffte diese Erektion bereits direkt nach dem Aufstehen, noch vor dem Toilettengang. Und ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob sie wirklich hart war oder ob genauso halb-hart wie beim Masturbieren.
00:22 Uhr
Antwort von Dr. med. Ralf Berg (Frage zu Innere Medizin)
Hallo,
Ich habe die Antwort von Frau Höllering nicht gelesen und Sie bekommen somit eine 2te ärztliche Meinung.
1. Ihre Angst ist unbegründet.
2. Über die Ursache der Erektionsstörung kann man per Internet nur spekulieren.
ad 1. Sie haben keinerlei kardiologische Symptome. Sie haben zwar Risikofaktoren. Diese können zur KHK= koronaren Herzkrankheit führen, dies geht aber einige Zeit. Die Idee bei Gelegenheit einmal ein Belastungsekg zu machen ist gut. Falls dieses pathologisch ausfällt, wären weitere Untersuchungen gerechtfertigt ...
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