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Chronische Nagelbettentzündungen - systemische Grundkrankheit?

Gefragt am 05.01.2016
01:48 Uhr | Einsatz: € 50,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 2195

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

Meine Leidensgeschichte begann vor einem Jahr (Jänner 2015) als ich einige Wochen nach einem schweren Darminfekt eine Nagelbettentzündung am Großzeh des rechten Fußes bekam. Mehrere Dermatologen haben sich die Entzündung angesehen und die Ursache auf zu enges Schuhwerk (dass ich zur damaligen Zeit definitiv getragen habe) rückgeführt. Über mehrere Woche wurde daraufhin erfolglos versucht mit Antibiotika Kuren das Problem konservativ zu behandeln, bis ich mich im Mai 2015 zu einer chirurgischen Sanierung entschloss und ich das Thema eigentlich für erledigt betrachtete. Zeitgleich begann am Nagelbett des dritten Zehs des selben Fußes sich eine Entzündung auszubreiten obwohl ich zu der Zeit weder geschlossenes Schuhwerk trug, noch Sport betrieb oder den Fuß sonst irgendwie belastet hätte.
Zu dieser Zeit bemerkte ich bereits, dass irgendetwas mit meinen Zehen definitiv nicht in Ordnung war, da das Nagelbett einiger Zehen (auch des linken Fußes) gereizt und empfindlich waren. Es wurde daraufhin ein Abstrich gemacht mit dem Ergebnis: candida albicans. Fluconazol über 8 Wochen + Travogen und die Entzündung heilte ab. Im September 2015 dann erneute Entzündung an den beiden 2. Zehen links und rechts. Auch zu dieser Zeit trug ich ausschließlich offenes Schuhwerk, machte lediglich Krafttraining und versuchte die Zehen "zu schonen". Nagelpflege habe ich seit Anfang des kompletten Leidens ausschließlich von einem podologischen Team durchführen lassen und trotzdem kam es zu diesen Entzündungen.

Misstrauisch begann ich nun dem ganzen systemisch auf die Spur zu gehen. Zunächst ließ ich den Hba1c 5.0 und Nüchternglukose = 77 bestimmen, wodurch der erste Verdacht (Diabetes) von meiner Ärztin ausgeschlossen wurde. HIV = Negativ. Ein großes Blutbild - siehe Anhang - Anfang November ergab alle Werte im Normalbereich (Ausnahme: Eisen etwas erhöht 171µg/dl, und isolierte GPT Erhöhung 70 U/l was meine Ärztin auf die Fluconazol Kur rückführte).
Eine zusätzliche Urinkultur zeigte einen vorhandenen Keim: 'enterococcus faecalis' - Belastung von 10^4. Dieses Ergebnis überraschte mich sehr, da ich unter keinen urologischen Beschwerden leide. Ein Wiederholung des Tests ergab die Bestätigung: 'enterococcus faecalis' - Belastung diesmal 10^3. In der Zwischenzeit haben sich auch der Großzeh am linken Fuß sowie der 3. Zeh des linken Fußes entzündet. Manche der Nagelbettentzündungen sind nach Eigenbehandlung mit Baneocin selbstständig wieder abgeheilt andere halten sich konstant. Ich habe heute nochmals einen Abstrich der entzündeten Stellen vornehmen lassen. Außerdem sollte ich in den nächsten Tagen noch ein Ergebnis einer durchgeführten Stuhlkultur erhalten.

Abgesehen von den Nagelbettentzündungen an den Füßen (Finger sind alle entzündungsfrei) leide ich unter keinen weiteren Symptomen (kein Fieber, keine Abgeschlagenheit, keine Müdigkeit, kein Schwindel, kein Erbrechen/Durchfall, keine urologischen Probleme etc.)

Meine Frage(n) an Sie lauten daher: Was ist los mit mir? Wodurch werden Nagelbettentzündungen in dieser Häufigkeit begünstigt? Kann es sein dass die asymptomatische Bakteriurie des Harns mein Immunsystem soweit durcheinanderwirft, dass kleinste Verletzungen an den Zehen bereits diese Entzündungen mit sich ziehen? Welche anderen Untersuchungen würden sie mir nahelegen?

Kurz zu meiner Person. Männlich, 29, 180cm/75kg, Körperfett unter 20% - Nichtraucher. Mache 2-3x die Woche Sport und verzichte auf übermäßigen Alkoholkonsum. Ernähre mich abwechslungsreich und versuche auf Zucker so weit wie möglich zu verzichten.

Fragesteller Fragesteller Gefragt am 05.01.2016
01:48 Uhr
Dr. med. Ralf Berg Dr. med. Ralf Berg Beantwortet am 05.01.2016
13:08 Uhr

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Beantwortet am 05.01.2016 13:08 Uhr | Einsatz: € 50,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 2195

Antwort von Dr. med. Ralf Berg (Frage zu Innere Medizin)

Guten Tag,

in der Tat eine sehr ungewöhnliche Leidensgeschichte.
Das bisherige Vorgehen war so weit sie es geschildert haben korrekt , hätte ich auch so gemacht.
Danach scheint festzustehen: 1. Sie haben keine generelle Immunschwäche.
Ich würde zur Absicherung falls noch nicht geschehen noch 1. eine Elektrophorese machen (gibt auskunft 1. ob genügend Globuline und Eiweis im Blutvorhanden sind und evt. ob sich inder Verteilung Anomalien (Gammaglobulopathie) oder chron. Entzündungen eingeschlichen haben.
2. Ein gesamt ig E machen um auszuschliessen oder einen Hinweis zu erhalten ob ein allergisches Geschehen evt eine Rolle spielt.

2. es ist kein lokal mechanisches Problem (Ung. Incarnatus etc), kann also nicht Chirurgisch angegangen werden ...



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