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Frag einen Arzt zum Thema Kinderheilkunde

Zu niedrige Sauerstoffsättigung nach Bronchitis

Wir befinden uns mit unserem 7 Monate alten Sohn seit 9Tagen in einer Klinik wegen einer Bronchitis. Vor einem Monatmussten wir hier ebenfalls 9Tage verbringen, zuerst wegen Bronchitis, die dann zur Lungenentzündung wurde. Die Genesung ist laut den Ärzten fortgeschritten.Problematisch war und ist, dass unser Sohn schwerpunktmäßig beim Schlafen nicht über eine ausreichende Sauerstoffsättigung verfügt. Die Werte sinken auch teilweise bis auf 87.Unsere Fragen:Über welchen Zeitraum und bei welchen Wetten muss mit einer Schädigung gerechnet werden? Gibt es, ausser der Inhalation mit Sultanol Therapiemöglichkeiten, um das Fortschreiten seiner Genesung zu unterstützen? Besteht die Möglichkeit die Überwachung der Sättigung und die Zufuhr von Sauerstoff ambulant von zu Hause zu machen, d.h. können die Geräte für die Dauer der Behandlung verschrieben und sodann gemietet werden? Wir sind privat versichert. Vielen Dank im Voraus.

Dr. med. Ralf Berg

Guten Abend,
gerne antworte ich auf Ihre Fragen.
Mit einer dauerhaften Schädigung muss bei 87 % noch nicht gerechnet werden. Werte unter 80 sind problematisch sofern sie über einen längeren Zeitraum (Tage) bestehen. Grundsätzlich ist die Hypoxietoleranz der Gehirns in Ruhe also im Schlaf größer als im Wachzustand, so dass auch hier noch Reserven bestehen. Außerdem ist bekannt, dass bis ins Kleindkindalter auch längere Hypoxien wie z.b. bei Ertrinkungsunfällen mit bis zu 60 Minuten Herzstillstand bei erfolgreicher Reanimation ohne geistige Defizite überstanden wurden. (Mit begünstigt durch die Unterkühlung beim Ertrinken). Hier müssen Sie sich keine Sorgen machen.
Zur Frage 2: Bei Säuglingen sind die Lungen nicht vollständig ausgereift, dies kann sich gerade bei Infektionen mit einer längeren Genesungszeit bemerkbar machen. Schädigungen der Bronchialschleimhaut heilen in der Regel vollständig aus. Beschleunigen können sie m. Wissen diesen Vorgang nicht.
Zu Frage 3: Ob dieGeräte von der Kasse übernommen werden ist im Einzelfall zu klären Aber: wegen der geringen physiologischen Reserven eines Säuglings sollte die respiratorische Situation Vor Entlassung aus der Klinik stabil sein.
Alles andere würde Ihr Kind gefährden. Da zudem die Ableitung der Sensoren an der Kinderhand sehr diffizil ist und es oft zu Fehlmessungen kommt möchte ich Ihnen dringend abraten hier zu Hause Experimente zu starten. Auch die Verabreichung von Sauerstoff ist gerade bei Säuglingen nicht unproblematisch, da eine zu hohe Sauerstoffsättigung ebenfalls die empfindlichen Kinderschleimhäute schödigen kann. In der Klink wird dies mit der BGA immer wieder einmal gepr´üft während der Sauerstofftherapie. (Dazu wird Blut aus dem Ohrläppchen abgenommen und sofort in einem BGA geräte überprüft. Solche Geräte kosten mehrere Tausend Euro, sind wartungsintensiv und die Interpretation ist eine ärztlicheh Aufgabe-

Also lieber bis zur Ausheilung in der Klink bleiben.

Mit vielen Grüßen Dr. R. Berg

fadeout
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Experte für Kinderheilkunde

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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