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Frag einen Arzt zum Thema Kinderheilkunde

drohende Infektion Haemophilus influenzae

Liebe Ärzte,

zunächst mal die Fakten:
- meine Frau hat seit ca. zwei Wochen Halsschmerzen und trockenen Husten (ganz selten auch mal produktiv).
- Die Halsschmerzen waren zwischendurch mal weg, kommen aber gerade wieder.
- Wir behandeln bis heute nur mit Hausmittelchen, wie Thymian-Tee bzw. -Inhalation.
- Kein Fieber
- am Anfang fühlte sie sich grippig, jetzt nicht mehr. Aber der Husten ist nach wie vor doll.
- Am Dienstag haben wir einen Abstrich gemacht und erhöhte Enzündungswerte sowie massenhaft Haemophilus influenzae diagnostiziert.
- wir haben eine 6 Wochen alte Tochter. Ihr geht es bislang gut.
- Meine Frau stillt 100%. Sie nutzt dabei seit Dienstag einen Mundschutz
- Der Hausarzt hat den Abstrich auf Antibiotika-Sensibilitäten durchtesten lassen und festgestellt, dass gegen das gängigste Mittel Resistenzen da sind. Als beste Alternative hat die Untersuchung Ciprofloxacinhydrochlorid ergeben. Dieses Antibiotikum haben wir auch besorgt.
- Der HA rät nun das Antibiotikum nur zu nehmen, wenn es schlimmer wird oder meine Frau Fieber bekommt. Beides ist nicht der Fall
- Der Kinderarzt hat meiner Frau geraten Antibiotika zu nehmen.
- Wir sind nun sehr hin und her gerissen. Einerseits wollen wir so wenig wie möglich harte Medikamente nutzen andererseits wollen wir nicht leichtfertig mit der Gesundheit unserer Tochter umgehen.

Wir halten ein Antibiotikum über die Muttermilch auch für schädlich. Außerdem greifen Antibiotika die Vaginalflora meiner Frau in der Regel so stark an, dass sie auch das wieder intensiv behandeln müssen wird. Wir haben daher folgende Fragen:
- hat es zum jetzigen Zeitpunkt übrehaupt noch Sinn für unsere Tochter, wenn meine Frau Antibiotika nimmt?
- kann es die Gefährdung unserer Tochter entscheidend senken?
- Ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass unsere Tochter das Bakterium bereits hat und es bei ihr nich zu einer Reaktion kommt?
- Wie gut kann der Nestschutz eine IAusbreitung verhindern?
- ginge ein Antibiotikum und dessen gewünschte Wirkung durch die Muttermilch auch auf das Kind über?
- Welches Vorgehen würden Sie empfehlen?

Vielen Dank schonmal

Dr. med Ralf von Seckendorff

Guten Tag,

gerne beantworte ich Ihre Fragen:

Keiner Ihrer Ärzte ist direkt "falsch", aber:

Ich bin auch auf der Seite Ihres Hausarztes.

Es ist davon auszugehen dass die Infektion Ihrer Frau auch noch gute Chancen hat ohne AB besser zu werden. Wenn Ihre Tochter sich bis jetzt noch nicht angesteckt hat dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass der Nestschutz bisher gegriffen hat und Ihre Tochter das Bakterium schon abgewehrt hat. Das Antibiotikum geht zwar in die Muttermilch über, aber nicht im Sinne einer ausreichenden Wikung, die auch Ihre Tochter schützen würde, sonden eher mit dem Risiko von eventuellen Nebenwirkungen wie z.B. Durchfall und evt. Floraprobleme bei beiden. Eine entscheidende Senkung der Gefährdung Ihrer Tochter ist nicht garantiert durch das AB.

Ich würde daher ebenfalls raten, das AB nicht zu nehmen solange es bei Ihrer Frau nicht schlimmer wird wie vom HA angeraten. Vorsichtshalber sollten Sie weiter den Mundschutz benutzen.

Freundliche Grüße und alles Gute

fadeout
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Experte für Kinderheilkunde

Dr. med Ralf von Seckendorff

Dr. med Ralf von Seckendorff

Berlin

Allgemeinmedizin (Fokus: Innere, Homöopathie/ Naturheilkunde/ Orthopädie/ Psychosomatik)

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