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Azoospermie???

Gefragt am 17.11.2011
23:24 Uhr | Einsatz: € 30,00 | Status: Bewertet | Aufrufe: 6521 | Bewertung 5/5

 

Guten Tag,

mein Mann und ich hatten lange Zeit starken Kinderwunsch. Eine Untersuchung der Spermien in früheren Jahren hat immer Normozoospermie gezeigt. Als nach 2 IVF Versuchen feststand, dass das nicht schwanger werden können an mir liegt (Gerinnung) waren wir guter Dinge, dass wir nun bald ohne künstliche Befruchtung ein Kind erwarten können.

Ich wurde auch tatsächlich bald darauf mit IUI schwanger. Damals meinte der Arzt schon, dass diesmal die Spermien nicht wirklich gut waren. Wir schoben es auf Stress.

Leider haben wir dieses Baby in der 11. Woche verloren. Nach ein paar Wochen waren wir wieder in Behandlung. Jedoch wurde dann beim nächsten Versuch festgestellt, dass gar keine Spermien mehr im Ejakulat waren. Wir waren geschockt!

Natürlich wurde mein Mann dann zum Urologen geschickt. Der hat eine Verhärtung am linken Hoden ertastet und hat ihn sofort zur weiteren Abklärung ins KH geschickt. Dort wurde er noch am selben Tag mit Verdacht auf Hodenkrebs operiert. Noch am selben Tag konnte eigentlich ein Hodenkrebs ausgeschlossen werden, jedoch fanden die Ärzte Narbengewebe, was auf einen ursprünglichen Tumor rückschliessen lässt (spontan Heilung - okkultes Seminom - wies scheint). Es wurden jedoch TINs gefunden und meinem Mann somit zur Bestrahlung geraten. In der Zwischenzeit haben wir natürlich uns informiert, was wir nun für unseren Kinderwunsch machen können. Es wurde uns geraten parallel uns für einen ICSI und TESE vorzubereiten. Bei der TESE wurde leider nichts gefunden. Die Gute Nachricht: der rechte Hoden ist frei von TINs, aber Spermien haben sie nur im frühen Stadium gefunden (sertoli cell - wenn ich das richtig verstanden habe)

Gem. Ärzten müssten die früheren Befunde der Normozoospermie angezweifelt werden. Wir haben aber 8 (!!!) davon!!! Niemand kann uns sagen, was da passiert ist. Bei Nachfrage kam dann nur die Antwort, wir sollen uns zuerst auf seine Genesung konzentrieren (er war NIE wirklich krank!!!)

Aber nun meine Fragen. Besteht denn jemals überhaupt die Chance, dass da vielleicht das Hodengewebe wieder anfängt zu arbeiten?? Wie kann ich das verstehen "Spermien im frühen Stadium" - War also doch was da und die TESE war zu früh nach der OP? (Es lagen übrigens zwischen 1. OP und der TESE etwa 6 Wochen) Hormone seien gem. Aussage von meinem Mann in Ordnung. Anschauen lassen will er sich das nicht mehr. Weder Blut, noch Hoden, noch Ejakulat. Für ihn ist das gegessen. Für mich leider nicht!! :-(

Wie ist ihre Einschätzung?? Besteht Hoffnung??

Vielen Dank schon mal für ihre Antwort!

Freundliche Grüße

Fragesteller Fragesteller Gefragt am 17.11.2011
23:24 Uhr
Dr. med. Ralf Berg Dr. med. Ralf Berg Beantwortet am 18.11.2011
01:37 Uhr

Frage stellen
Beantwortet am 18.11.2011 01:37 Uhr | Einsatz: € 30,00 | Status: Bewertet | Aufrufe: 6521 | Bewertung 5/5

Antwort von Dr. med. Ralf Berg (Frage zu Urologie)

Guten Abend,

das ist schon eine außergewöhnliche Geschichte. Meine Einschätzung ist (leider), daß Ihr Mann wohl recht hat die ganze Sache als abgeschlossen zu betrachten.
Wie die weibliche Eizelle, so müssen auch die männlichen Keimzellen reifen um zu einem Spermium auszuwachsen. Dies geschieht im Hoden in verschiedenen Stadien. Wenn nur noch die Sertolischen Zellen gefunden werden, so heißt dass dass gar keine Spermien (und auch deren Vorstufen) mehr vorhanden sind ...



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