Einmalige Injektion von Cortison - keine Informations- und Aufklärungspflicht?
Gefragt am 12.06.201719:02 Uhr | Einsatz: € 40,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 1751
habe eine Frage zum Cortison und zur Aufklärungs- und Informationspflicht durch den Arzt. Ich gebe zu, ich reagiere auf das Wort Cortison immer ein wenig mit Angst.
War wegen akuter Rückenschmerzen bei meinem Hausarzt. Arbeite körperlich und brauchte deshalb für ein paar Tage eine Krankmeldung und ein Schmerzmittel.
Habe dann zwei Spritzen in den Gesäßmuskel bekommen, eine war, glaube ich Diclophenac, und die andere war Cortison. Habe aber erst im Nachhinein erfahren, dass in der einen Injektion Cortison enthalten war. Ist es eigentlich nicht so, dass der Arzt bzw. die Arzthelferin mich vorher informieren muss, bevor sie Cortison spritzt? Es war ja nicht so, dass meine Schmerzen unerträglich waren, ich konnte nur eben nicht arbeiten, da ich nicht sehr mobil war. Ich dachte auch immer, Cortison gibt man nur im Notfall oder zumindest, wenn man die Schmerzen sonst gar nicht aushält, Davon war ich ja meilenweit entfernt.
Ehrlich gesagt, mich ärgert das bisschen. Was meinen Sie dazu? Kann diese eine Cortisonspritze in den Muskel - Menge weiß ich leider nicht - Nebenwirkungen in Form von Blutdruck- , Blutzuckersteigerung oder Erhöhung des Augeninnendrucks haben? Oder baut sich das bei einmaliger Anwendung eh wieder ab? Muss der Arzt das Cortison deshalb nicht erwähnen, weil eine einmalige Anwendung in Form einer Injektion in den Muskel tatsächlich so harmlos ist?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
19:02 Uhr
Antwort von Dr. med. Ive Dr. Schaaf (Frage zu Medikamente)
Guten Tag,
die Gabe von einem Schmerzmittel und einem Kortisonpräparat ist ein sehr bewährtes Vorgehen. Die Gabe von Kortison ist der "entzündungshemmende Teil" der Therapie, denn bei Rückenschmerzen geht es in der Regel um eine Nervenreizung, die auf das wirksamste entzündungshemmende Mittel, was wir haben - eben Kortison - sehr gut anspricht.
Die einmalige Gabe ist natürlich nicht immer komplett nebenwirkungsfrei, sie führt z.B. beim Diabetiker zu einer vorübergehenden Erhöhung des Blutzuckers, über die der Arzt den Patienten in der Regel auch informiert. Abgesehen davon ist aber die Gabe einer kleinen Menge Kortison in der Regel gut verträglich und der Arzt wägt in diesem Falle Risiko gegen Nutzen für Sie ab.
Für die meisten Patienten ist es wichtig, dass der Arzt weiß, was er tut und sie interessieren sich nicht dafür, was in der "Schmerzspritze" drinnen ist, die sie sich von ihrem Arzt geben lassen ...
... Interessiert Sie diese Frage ebenfalls? Sie können für € 7,50 die Antwort vollständig einsehen.
War diese Antwort hilfreich?
Ja! Nein!Für 0 Personen war diese Antwort hilfreich.
Haben Sie auch eine Frage? Weitere Fragen zum Thema "Medikamente" Jetzt eigene Frage stellen!