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Blendempfindlichkeit und Ringe bzw. Nebel um Lichtquellen

Gefragt am 29.06.2014
15:37 Uhr | Einsatz: € 30,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 14027

 

Vor ca. einem Jahr wurde bei mir ein Glaukom festgestellt. Ich bin Mitte 20, damit also sehr jung für diese Krankheit. Es war zunächst ein Verdacht, da der Sehnerv relativ stark ausgehöhlt ist. Vor über zehn Jahren wurde schon einmal eine HRT Untersuchung durchgeführt, es konnte daher eine Verschlechterung festgestellt werden. Das Gesichtsfeld zeigt leichte Ausfälle (vergrößerter blinder Fleck), der Druck war bei den anfänglichen Messungen jedoch immer im grünen Bereich.

Die Entdeckung des Glaukoms war eher Zufall, der Verdacht kam bei einer Kontrolluntersuchung auf (war zuvor einige Jahre nicht beim Augenarzt). Bei dieser Untersuchung wurde eine allergische Bindehautentzündung festgestellt, auf Kontaktlinsen habe ich daraufhin erst einmal verzichtet. Nachdem ich immernoch leicht rote Augen hatte habe ich nach ein paar Wochen beim Augenarzt das ok für Kontaktlinsen eingeholt, die Augen haben dann geschleimt, was erst nach dem Herausnehmen der Brille wieder ok war.

Bei diesen Kontrolluntersuchungen trat der Glaukomverdacht auf, der sich dann nach ein paar Monaten bestätigt hat (Kopfweh, Augendruck um 25).

Meine Frage bezieht sich nun jedoch nicht auf das Glaukom (Druckwerte bewegen sich seitdem zwischen 13-19, Gesichtsfeld hat sich laut Aussage des Arztes nicht verschlechtert, tropfe zweimal täglich Azopt), sondern um meine Blendempfindlichkeit und die Ringe/Halos um Lichtquellen.

Ich bin seit 2007 Kontaktlinsenträger, bin nach ca. 2 Jahren auf AirOptix umgestiegen, deren Einsatz ich übertrieben habe. Die Linsen habe ich oft eine ganze Woche hindurchgetragen, nur einmal pro Woche herausgenommen und gereinigt. Seit ca. zwei Jahren trage ich die Linsen nur noch morgens bis Abends, die letzten Monate bis auf ein paar Ausnahmen nur noch Brille. Die Linsen kratzen relativ schnell.

Zudem habe ich an freien Tagen sehr oft Kopfschmerzen. Auch die Augenhöhlen und Stirn schmerzen gelegentlich. Bei diesen Kopfschmerzen ist der Druck in Ordnung. Fühle mich eher gestresst und habe schnell (wohl stressbedingte) Magenschmerzen.

Früher habe ich die Lichtringe/Halos bzw den Nebelschleier um Lampen auf die Kontaktlinsen geschoben und mir nichts dabei gedacht, die letzten Monate stören mich diese Ringe jedoch sehr stark. Besonders stark sind die Ringe bei bunten Leuchten, z.B. orange Straßenlaternen und Ampeln. Auch um z.B. eine 60 Watt Lampe oder an Fenstern empfinde ich diesen Schein. Bei Fenstern legt sich der weiße Schleier bei Blendung von außen somit leicht über den Fensterrahmen. Auch ein Fernseher oder ein Handy kann bei weißem Bildschirm im Dunklen stören.

Gelegentlich teste ich, ob der Schein von der Lampe stammt oder nur durch mich so empfunden wird, indem ich ein Auge schließe und dann mit dem Daumen die Lichtquelle abdecke. In der Regel verschwindet der Schein dadurch. Mich wundert, das es diesen Schleier trotzdem gibt, auch wenn ich testweise mit einer Sonnenbrille in eine 60 Watt Birne sehe.
Unten angefügt habe ich ein Bild von einer Lampe, deckt man die Lichtquelle ab, verschwindet der Schein.

Beim Augenarzt wurden meine Augen seitdem mehrfach gründlich untersucht, dieser hat nichts nennenswertes entdeckt. Es gibt wohl eine Auffälligkeit bei den Stäbchen/Zapfen, jedoch nichts, das hierfür verantwortlich sein kann. Glaskörper und Hornhaut weisen keine Auffälligkeiten auf. Eine andere Ärztin meinte, dass ich eine leicht ölige Tränenflüssigkeit habe, verschiedene künstliche Tränen habe mir leider nicht geholfen.

Beim Augenarzt wurde ein Kontrasttest durchgeführt, bei dem ich zunächst Schwierigkeiten hatte, jedoch ausgerechnet mit Blendung durch Gegenlicht keinerlei Probleme hatte. Autofahren ist ok, der Gegenverkehr blendet wohl in normalem Maße, aus diesem Grund wurde der Test durchgeführt.

Meine Brille kommt mir schon wieder leicht veraltet vor, ich habe Werte um ca. -5, also kurzsichtig. Das eine mal sehe ich auf dem linken Auge genauso gut wie auf dem rechten, dann denke ich mir wieder, es wäre schlechter. Mir kam es nun schon zweimal so vor, als bin ich unempfindlicher gegen Blendung, wenn ich Kaffee oder Red Bull getrunken habe.

Erwähnenswert ist noch, dass ich den ganzen Arbeitstag am PC Sitze. Bei der Internetrecherche habe ich gelesen, dass es wohl auch von der Schilddrüse kommen könnte. Ich bin sehr schlank und habe relativ hohe Zuckerwerte (keine Diabetes).

Auf der Seite www.augenklinik.de gibt es einen Simulator, mit dem man solche Ringe bzw. Nebel simulieren kann.

Können Sie mir bezüglich der Ringe um Lichtquellen helfen?
Über eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar!

Fragesteller Fragesteller Gefragt am 29.06.2014
15:37 Uhr
Dr. med. Ralf Berg Dr. med. Ralf Berg Beantwortet am 29.06.2014
16:34 Uhr

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Beantwortet am 29.06.2014 16:34 Uhr | Einsatz: € 30,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 14027

Antwort von Dr. med. Ralf Berg (Frage zu Augenheilkunde)

sehr geehrter FRagesteller,
vielen Dank für die ausführliche und genaue Schilderung ihrer Beschwerden und den bereits vorgenommenen Untersuchungen, bzw. Therapieversuchen.
Um es vorwegzunehmen, helfen im Sinne von Maßnahmen, damit diese Halophänomene verschwinden , kann ich Ihnen nicht. Hier sind alle möglichen Dinge ja schon erfolglos versucht worden.
Ich werde aber versuchen Ihnen zu erklären, was pysikalisch hinter den Halophänomenen steckt.
Haloringe treten um eine Lichtquelle auf, wenn das Licht auf dem Weg zum Rezeptor gestreut wird. (Auf Rezeptorebene Stäbchen/Zapfen, und neurologisch ist ja nichts festzustellen) Dies kann überall bei Anomalie in der optischen Achse, also von der Tränenfüssigkeit, Hornhaut, Wasser der vorderen Augenkammer, Linse , Hinterkammerflüssigkeit, Glaskörper, Aderhaut bis zur Netzhaut vorkommen ...



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