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langanhaltende massive Übelkeit

Gefragt am 04.05.2014
22:08 Uhr | Einsatz: € 30,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 2838

 

Langanhaltende, massive Übelkeit ohne Erbrechen

Hallo,

ich bin männlich, 40 Jahre alt, und wiege 74 kg bei 178 cm Körpergröße.

Seit ca. 1,5 Jahren leide ich unter unerklärlicher Übelkeit. Vor einem Jahr hatte ich diesbezüglich eine Magen und Darmspiegelung, außer \\\'diskreten Anzeichen für eine Antrumgastritis\\\' jedoch ohne weiteres Ergebnis. Auch in dieser Zeit hatte ich dann unerklärliche und schmerzende Einrisse in beiden Mundwinkeln. (Mundwinkelrhagade) Die Beschwerden hielten einige Monate an, verschwanden dann fast völlig im Sommer/Herbst 2013.
Ich habe Herzrhythmusstörungen (per EKG nachgewiesen) und war schon vor drei Jahren wg. einer nächtlichen Kreislaufattacke beim Kardiologen, der aber nichts lebensbedrohliches feststellte. Im 24 Stunden EKG ein Sinusrhythmus zwischen 43/min und 114/min (obwohl ich mich vor jeder Anstrengung hütete!), und hohe \\\'R-Zacken in den Brustwandableitungen\\\'.
Diese nächtlichen Attacken mit Schweißausbrüchen, starker Übelkeit, Schüttelfrost, Zittern, flachem, fliegendem Puls hatte ich dann noch ein Mal. Sie erinnern mich aufgrund meiner Berufserfahrung als RD-Sanitäter an eine Schocksymptomatik (durch welche Ursachen auch immer
Seit vier Monaten leide ich erneut unter massiver Übelkeit (die Beschwerden werden tendenziell schwerer), die meiner Meinung nicht vom Magen her kommt.
Die Übelkeit ist oft nach dem Aufwachen noch im Bett so massiv, dass ich kaum fähig bin, aufzustehen. Dann brauche ich mit Kaffee ca. zwei Stunden, bis ich einigermaßen wach bin. Ich habe allerdings sehr viel Luft im Bauch, auch nach dem Aufstehen, wenn ich nichts gegessen habe, und muss sehr, sehr viel Rülpsen (kein saures Aufstoßen), was bis jetzt auch noch nicht geklärt werden konnte. Wenn ich rülpse, merke ich manchmal punktuell, wie die Übelkeit nachlässt. Also hat sie möglicherweise etwas damit zu tun.

Seit ca. einem halben Jahr habe ich zusätzlich diese (verwandten) Symptome:
Ich schrecke oft aus dem Schlaf auf, mein rechter Arm zuckt, und die rechte Handseite meiner rechten Hand ist eingeschlafen bzw. taub (bei Rückenlage!). Dazu starke Übelkeit, Herzklopfen, der Blutdruck ist bei dieser Übelkeit ca. 140/95, mein normaler Druck ist momentan im Durchschnitt eher niedrig (110/70-120/85). Das Geschehen ist so quälend und auch beängstigend, dass ich schon einige Male kurz davor war, den Rettungsdienst zu rufen. Dazu kommt leichter Schwindel, manchmal ein immenser Druck im Kopf (als wenn dieser platzen würde), eher selten Kopfschmerzen.
Einige Symptome sprechen für eine Art Intoxikation. Pumpfunktion des Herzens? Leber? Stoffwechselentgleisung?

Bei einem Blutlabor vor sechs Wochen ergab sich ein TSH-Wert von 4,06 und per Ultraschall eine sehr kleine Schilddrüse. Mein Hausarzt sprach von einer Tendenz zur Unterfunktion, ›mein Kraftwerk wäre erschöpft‹. Nur vier Wochen später aber war der TSH Wert bei 2,26 und alle SD-Hormone im Normalbereich, und er gab Entwarnung. Das Cholesterin war mit 224 überraschend erhöht, was bei mir noch nie der Fall war. Meine Vermutung geht wie schon erwähnt, in Richtung Stoffwechselstörung.
Ich fühle mich abgeschlagen, manchmal eine fast lähmende Müdigkeit, ich bin nervlich definitiv nicht mehr der stabilste, und habe auch depressive Phasen (was aber sicherlich die psychischen Folgen von Problemen sind, die man nicht einordnen kann). Oft habe ich das Gefühl, als hätte ich ›Watte‹ im Kopf, es ist eine gewisse Benommenheit und das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können.

Die Übelkeit ist jedoch das ›Leitsymptom‹, und so massiv, dass ich auch tagsüber oft kaum mehr etwas Vernünftiges machen kann, und mich nur mit größter Anstrengung dazu zwinge, da ich einen verantwortungsvollen Beruf als Pädagoge ausübe. Wenn ich mal beschwerdefrei bin (meist in den frühen Abendstunden), könnte ich jubeln, es ist wie ein Alpdruck, der dann von mir weicht.
Bei Bewegung geht es mir grundsätzlich besser, und so gehe ich schon seit Jahren im Durchschnitt eine Stunde/Tag (!) spazieren plus 10 Minuten joggen in letzter Zeit, auch wenn ich nach ca. 5 Min. manchmal ein Stechen im linken Schulter/Nackenbereich habe.
Kann der bessere AZ bei Bewegung auf Durchblutungsstörungen hindeuten (warum auch immer), die ein Ungleichgewicht in meinem Säure/Basen Haushalt (und dadurch die Übelkeit) hervorrufen?

Aus orthopädischer Sich habe ich aufgrund einer mangelhaft behandelten Hüftfehlstellung als Kind eine Cox-Arthrose, und mein Rücken ist auch nicht der stabilste. Weiter habe ich Senkfüße. Könnten die Beschwerden auch aus dieser Richtung kommen?

Aufgrund dieser eher unklaren Beschwerdebilder habe ich Überweisungen zum Kardiologen bzw. Neurologen, wäre aber um eine Vorab-Meinung sehr dankbar nebst einer Einschätzung, in welche Richtung die Symptome am ehesten weisen. Denn sie sind derart mindernd in der Lebensqualität, daß ich momentan nur noch ›ums Überleben‹ kämpfe, ratlos und auch verzweifelt bin.

In meiner Vergangenheit fuhr ich ein Jahr Rettungsdienst, einige Jahre war ich in der Krankenpflege tätig, und habe daher ein gewisses Wissen um den menschlichen Körper, ich würde mich also nicht als Hypochonder bzw. hypernervösen Menschen betrachten …


Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen


Fragesteller Fragesteller Gefragt am 04.05.2014
22:08 Uhr
Dr. med. Ralf Berg Dr. med. Ralf Berg Beantwortet am 04.05.2014
23:54 Uhr

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Beantwortet am 04.05.2014 23:54 Uhr | Einsatz: € 30,00 | Status: Beantwortet | Aufrufe: 2838

Antwort von Dr. med. Ralf Berg (Frage zu Allgemeinmedizin)

Sehr geehrter Fragesteller,
auch wenn sie nicht hypernervös und schon gar kein Hypochonder sind,
so kommt bei ihrer ausführlichen, präzisen und aber doch sehr offenen SChilderung, der Verdacht auf, dass es sch bei Ihnen um eine psycho-
somatische Störung handeln könnte ...



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