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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Husten und Räusperzwang

2006 hatte ich eine ziemlich starke Erkältung, wahrscheinlich Bronchitis(Husten mit grün-grauem Auswurf,leichtes Fieber).Nach ca. 3 Wochen Selbstbehandlung ging ich zum Arzt, mir ging es zwar besser, aber ein "Rest" Husten blieb. Ich bekam Umcaloabo, hat aber nicht geholfen. Mehrere Wochen später ging ich wieder zum Doc, weil ich das Gefühl hatte, daß mein Kehlkopf angegriffen war.Beim HNO-Arzt wurde eine Kehlkopfspiegelung gemacht, war aber alles i. O.
Danach folgte eine Magenspiegelung, obwohl ich keinerlei Magenprobleme hatte,ebenfalls ohne Befund. In größeren Abständen war ich immer mal wieder beim Arzt,ich hatte ja keine Schmerzen, es nervte nur der ständige Husten- und Räusperzwang(immer mit weißem Schleimauswurf).Es wurde eine Lungenfunktionsprüfung gemacht,die Schilddrüse wurde untersucht und nach einem längeren Zeitraum erfolgte wieder eine Kehlkopf- und eine Magenspiegelung.Es wurde nichts festgestellt.Die Möglichkeit,daß da psychische Gründe wären wurde auch erwähnt.Aber durch Selbstbeobachtung habe ich gemerkt, daß der Husten immer nach dem Essen bzw. Trinken auftritt und sobald ich meine Bronchien "freigehustet"habe ist alles wieder ok. Da das auch nach einem Schluck Wasser passiert,habe ich das Gefühl, daß ich ständig am Husten bin. Wie gesagt, es ist kein trockener Husten. Zu welchem Arzt könnte ich jetzt noch gehen und was könnte es noch für Ursachen haben? Ich bin 48 Jahre, weiblich und arbeite als Postzustellerin, bin also keinen Chemikalien ausgesetzt. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

Dr. med. Ralf Berg

Liebe Patientin,

sie fragen, nachdem schon viele Untersuchungen bei Ihnen durchgeführt wurden, was Sie noch tun könnten. Natürlich gibt es psychische Ursachen für einen Räusper/Hustenzwang, die durchaus immer mit dem Essen oder Trinken verknüpft sein können. Aber ich möchte Ihnen raten noch eine Untersuchung beim Radiologen durchführen zu lassen. Den sogenannten Ösophagusbreischluck mit Durchleuchtung. Es gibt nämlich noch eine andere denkbare Ursache für Ihre Beschwerden, die ja immer mit dem Schuckakt verbunden sind. Normalerweise schließt sich die Stimmritze und der Kehlkopfdeckel (Epiglottis) beim Schucken zu 100 % damit weder Flüssigkeit noch Speisebrei in die Luftröhre kommen kann. Ich dort nur ein kleines Leck, so kommt etwas in die Luftröhre und Sie müssen sich freihusten. Dieses kann man mit obiger Untersuchung sehr gut feststellen. Sie schlucken das (früher Bariumhaltige) Kontrastmittel, und der Radiologe verfolgt den Transport in den Magen vor dem Durchleuchtungsschirm und kann feststellen, ob etwas nicht dort sondern in der Luftröhre ankommt. In seltenen Fällen kann es auch eine kleine Verbindung (Fistel) zwischen Luft und Speiseröhre geben, die für so etwas verantwortlich ist.
Beides ist bei der Magenspiegelung nicht festzustellen.
Sie müssen also einen Radiologen suchen, der diese Art von Speiseröhrenuntersuchungen durchführen kann. Ich hoffe man kann dort eine Ursache finden. Mit herzlichen Grüßen Dr. R. Berg

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Experte für Innere Medizin

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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