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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Bauchschmerzen rechte Seite

Guten Tag

Vor ca 2 Wochen hatte ich im Unterleib starke Bauchkrämpfe und Durchfall für 2 Tage; danach waren es nur noch Krämpfe mit normalem Stuhlgang. In der Blutanalyse wurde nichtsfestgestellt; bei der Stuhlgangprobe sah man dass Cambylobacter im Stuhl war. Ich nahm dann während4 tagen ein Antibiotikum verschrieben vom Arzt.
Der Stuhlgang war auch normal und Bauchschmerzen hatte ich keine mehr. 2 Tage später nach Ende des Antibiotikums bekam ich plötzlich Schmerzen in der rechten Unterbauchseite; vor allem beim Gehen; Bein anheben, was sich verschlimmerte und ein permanentes Ziehen auf der rechten Bauchseite war. Ich ging erneut in die notaufnahme; laborwerte waren ohne befund; beim Röntgen sah man Stuhlgang im Dickdarm. Der Arzt verschrieb mirdaraufin für 3 tage Colopeg 1 Liter täglich und 1 Beutel Movicol täglich. Ich gehe aber jeden normal zur toilette und hatte auch die tage davor keine stuhlgangsprobleme. Mit dem Colopeg gehe ich nichtso oft auf toilette, vielleicht 7 mal am Tag und es kommt nur wenig Durchfall. Aber Schmerzen vor allem beim Gehen auf der rechten unteren Bauchseite habe ich noch immer täglich. Ich denke eher dass es noch schlimmer wurde seitdem ich Colopeg trinke. Ist dasnormal? was könnte es sein? Evtl. eine Blinddarmreizung? MFG

Uni-Arzt Freddy Feuerstein

Lieber Fragender,
zum Thema Blinddarmreizung. Eine akute Blinddarmentzündung scheint es nicht zu sein, diese imponiert durch stärkste Schmerzen meist im rechten Unterbauch, einem druckempfindlichen Abdomen vor allem im Bereich des rechten und linken Unterbauches. ZUdem würde sie bei einer daraus resultierenden Bauchfellentzündung gar nicht mehr herumlaufen. Zudem hätte man sicher inzwischen bei der zweiten Laborkontrolle sicher Entzündungszeichen wie eine Erhöhung der weissen Blutkörperchen (Leukozytose) und des spezifischen Entzündungsparameters (CRP) gefunden, in so fern sie denn abgenommen wurden.
Eine chronische Entzündung des Blinddarms, bzw. dauerhafte Reizung ist wissenschaftlich umstritten, allerdings gibt es einige Kollegen, die meinen, dass es die "chronische Blinddarmentzündung " gibt, diese wird dementsprechend auch chirurgisch durch die Entfernung des betr. Darmabschnittes, sprich des Blinddarmes behandelt.

Bevor ich noch eine Anmerkung zu der von Ihnenen gestellten Frage mache, etwas wichtiges:
Falls sich Ihr Befund verschechtert und dauerhaft persistiert, gehen Sie bitte unbedingt in eine Krankenhaus! DA kann ich Ihnen online nicht helfen.

Wenn es sich wie es im Moment aussieht um eine Darmproblematik handelt die jetzt seit Wochen persistert muss man feolgendes denken.
1. Sie hatten eine antibiotische behandlung erfahren, dies führt zwar das die unerwünschten Bakterien zurückgehen bietet aber anderen Mikroorganismen auch ein gutes Millieu sich zu vermehren. Ich würde Ihren Darm nun erneut durch eine Stuhluntersuchung überprüfen, es könnte eine Mykose, sprich Pilzbesiedelung des Darmes vorliegen, diese müsste dann ebenfalls mit einem speziellen mittel behandelt werden.
2. Durch die Antiobiotikabehandlung ist Ihre Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten, deshlab kann es sein, dass man die Darmflora wieder aufbauen muss, die gelingt medikamentös (Ihr Arzt kann Ihnen die "Balterien" zum Schlucken ) verschreiben.
3. Schlussendliche Klarheit kann evtl. nur eine Darmspiegelung bringen, ich weiss ja nicht wie alt Sie sind und wann sie das letzte Mal gespiegelt wurden. Weniger invasisv allerdings wahrscheinlich nicht besonders zielführend wäre noch eine Sonografie, sprich Ultraschall des Abdomens, allerdings ist der Darm dabei nicht besonders gut zu beurteilen.
4. Es können auch zu jeder Zeit chronische Darmerkrankungen Ihren Anfang nehmen,
aber das will ich für Sie natürlich nicht hoffen.

Ich würde Ihnen empfehlen zu einem Gastroenterologen zu gehen (egal ob niedergelassen oder in einem Spital), dieser Fachspezialist hat die beste Erfahrung im Umgang mit Verläufen Ihrer Art.
Falls Sie noch eine Nachfrage haben gerne

MfG

T.C. Müller

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