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Frag einen Arzt zum Thema Urologie

Läsion / Fissur auf der Eichel

Guten Tag

Ich bin 47, beschnitten, habe geschützten und ungeschützten GV.

Vor etwas mehr als einem Monat entdeckte ich im Urlaub auf meiner Eichel eine leicht erhabene Rötung oder Schwellung, etwa 7 x 4 mm. Da ich meinen Körper relativ aufmerksam beobachte, glaube ich nicht, dass die Läsion schon sehr viel länger bestand. In der Mitte der Läsion befand sich eine winzig kleine offene Stelle, sah aus wie ein Stich, wo sich auch eine kleine Kruste bildete. Keine Schmerzen. Ich dachte mir nix dabei und nahm an, es würde schon wieder weg gehen. Dem war leider nicht so. Die anfänglich kleine offene Stelle in der Mitte der Läsion "wuchs" zu einer längliche "Furche", an deren oberen Ende ein kleiner schwarzer Fleck sitzt, gefolgt von einer weisslichen Fläche, deren Oberfläche rauh und krustig wirkt. Habe drei Bilder angehängt. Warum diese Furche entstand, weiss ich nicht. Vielleicht durch mechanische Einwirkung. Ich hatte aber nie Schmerzen. Die Läsion hat - soweit ich bemerkte - auch nie genässt.

Mein Hausarzt tippte zuerst auf Syphilis/Lues. Ich hatte schon mal eine Lues. Der Bluttest hat aber keine erhöhten Werte ergeben. Dann meinte er, es sei vielleicht eine Vernarbungsstörung und verschrieb mir eine Narbensalbe(Keli-Med), die ich jetzt drei Wochen lang auftragen soll. Falls es nicht besser würde, könnte es seiner Meinung nach ein "Morbus Bowen" sein, eine Präkanzerose. Das würde eine Biopsie und, bei bestätigtem Befund, eine Exzision, entweder durch Schneiden oder Laser erfordern.

Letzteres macht mir jetzt schon etwas Angst. Deshalb meine Fragen:

- Wäre ein Morbus Bowen denkbar? Wenn nein, was sonst?
- Wenn ja, wie erfolgt die Entfernung? Schneiden oder Laser? Ambulant oder stationär? Die Vorstellung, dass an meiner Eichel rumgeschnitten wird, find ich ausgesprochen grauslig....
- Was sind die Folgen der Operation? Kann ich damit rechnen, dass die Eichel ästhetisch und funktionell (ich denke da natürlich auch an die Sexualfunktion) vollständig wiederhergestellt wird? In welcher Frist?
- Besteht eine Gefahr, dass der Krebs trotz Entfernung der Läsion streuen könnte?

Für eine baldige Antwort wäre ich Ihnen SEHR dankbar.

MfG

Christian Welsch

Sehr geehrter Fragesteller,

aus einem mir unerfindlichen Grund kann man die von Ihnen hier verlinkten Bilder nicht öffnen. Sie beschreiben eine Hautveränderung mit Größenzunahme und inhomogenem (uneinheitlichem) Aussehen, die schuppige, schwärzliche und weissliche Areale aufweist.
Zur Diagnose gibt es grundsätzlich hauptsaächlich zwei Möglichkeiten, entweder eine Entzündung , die an dieser Stelle meistens durch Viren ausgelöst wird (v.a. Herpes oder Pappilomaviren ) oder einen bösartigen Tumor bzw. eine Vorstufe davon (der von Ihnen genannte Morbus Bowen) .
Auf so einen unklaren Befund einfach abwartend drei Wochen Narbensalbe aufzutragen , die meist auch bei Narben nicht viel nutzt, halte ich persönlich für nicht sinnvoll. Sie sollten einen Urologen aufsuchen und eine saubere Diagnose stellen lassen, wahrschinlich wird es , wenn der Befund nicht eindeutig ist auf eine Probenentnahme in Oberflächen- oder Lokalanästhesie hinauslaufen, je nach Histologie , Lage und Größe des Befundes richtet sich dann die weitere Therapie , da ich nicht sehen kann , wo der Befund an der Eichel ist. Alles was an der Spitze in Nähe der Harnröhre sitzt , sollte schwieriger zur Entfernen und eventuell mit späteren Funktionseinschränkungen behaftet sein, wobei die mikrochirurgischen Verfahren immer besser wären.

ich hoffe ich konnte Ihnen ein bischen weiterhelfen, bitte suchen sie einen Urologen auf, eine Onlineberatung kann hier nicht mehr leisten.

Gute Besserung
C.Welsch

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Experte für Urologie

Christian Welsch

Christian Welsch

Veitsbronn

niedergelassener HNO-Arzt und Notfallmediziner, seit 15 Jahren regelmäßige Mitarbeit im allgemeinmedizinischen Notdienst

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Allergologie
  • Chirurgie
  • Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
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