Rückenschmerzen mit Ausstrahlungen ins rechte Bein - MRT-Bilder
Oktober 5, 2014 | 20,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Ralf Berg
Guten Tag,
ich stelle eine Frage für meinen Vater, 59 Jahre alt.
Er hatte schon immer leichte Rückenschmerzen, die hin und wieder stärker wurden und durch Einrenken beim Orthopäden wieder beseitigt werden konnten. Ein klassicher Fall von \\\\\\\"Ich habe Rücken\\\\\\\".
Seit drei Wochen kommen allerdings Schmerzen im unteren Rückenbereich hinzu, die sich von seinen klassischen Rückenschmerzen unterscheiden und auch ins rechte Bein ausstrahlen. Diese kamen plötzlich und haben sich in den drei Wochen weder verschlimmert noch verbessert. Mein Vater hat seitdem auch Probleme, sein rechtes Bein richtig zu koordinieren.
Sein Orthopäde schickte ihn zum Radiologen, wo am 01.10. MRT-Bilder aufgenommen wurden. Der Folgetermin beim Orthopäden ist allerdings erst am 13.10. und wir wären über eine Vorabmeinung sehr dankbar. Sehen Sie hier etwas Ernstes?
Besten Dank vorab und einen schönen Sonntag.
Hallo
gerne versuche ich Ihnen Auskunft zu geben und zu helfen, aber
eines Vorab: dies ist ein vorläufige Einschätzung aufgrund von einzelnen Schnittbildern. Ich habe auch keine Fachkunde in MRT/ Diagnostik.
Daß sie diese Bilder einfach kommentarlos in die Hand bekommen ohne wenigstens eine vorläufige Einschätzung des Radiologens (mehr kann dieser direkt danach auch nicht geben, da ja alle Schnittebenen sorgfältig durchgesehen und befundet werden müssen) ist leider die Regal macht aber die Sache nicht patientenfreundlicher.
Was ich sehe ist folgendes: auf Bild I und II erhebliche Skoliose im LWS Bereich mit schweren degenerativen Veränderungen incl. Spondlyophyten.
Auf deutsch, Veränderungen die schon immer für die Rückenschmerzen ihres Vaters gesorgt haben . Bild II kann ich nicht beurtielen, da mir die Schnittebene nicht klar ist.
Auf Bild IV und V wird es interessant: dort ist eine Verlagerung der Bandscheibe nach rechts zu sehen, die für die ausstrahlenden Schmerzen
verantwortlich sein könnte.
Ob sich daraus eine OP Indikaition ergibt entscheidet der Neurochirurg aber
erst wenn sich das klinische Bild verschlechtert:
Was heißt das für Sie: Sollten sich Lähmungserscheinungen, oder Taubheitsgefühle im re Bein einstellen, suchen Sie mit den bildern und Ihrem Vater eine Notaufnahme auf, egal um welche Zeit sich es handelt.
Ich dies nicht der Fall, möge Ihr Vater weitere alle konservativen Maßnahmen, die der Orthopäde hoffentlich schon eingeleitet hat konsequent fortführen.
(Medikamenteneinnahme, Schonhaltung, KG etc).
So sich nichts verschlimmert kann man am 13. 10 beurteilen, ob diese Maßnahmen ausreichend sind, schon Besserung bei klinischer US sichtbar wird, oder ob weitere Maßnahmen angezeigt sind. (z.b. Streckbehandlunge, Facetteninfiltration oder erneute Chiropraktik, Infusionbehandlung etc pp.)
Sind gar keine Maßnahmen bisher am Laufen, so berechtigen diese Bilder sicher das Vorziehen eines Termins.
Zusammenfassung
Ohne Lähmung/Gefühlsverlust keine Gefahr
Bei laufender Therapie weitermachen und sich am 13. 10 . zur Beurteilung des Verlaufs vorstellen
Ist noch nichts eingeleitet mit Bildern früheren Termin vereinbaren.
Vorläufige Diagnose: Teilvorfall der Bandscheibe bei schweren deg. Veränderungen und Skoliose der LWS
Ich hoffe dass sie nun klar sehen und den Sonntag, den Umständen nach noch geniessen können.
Mit herzlichen Grüßen Dr. R. Berg
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