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Frag einen Arzt zum Thema Orthopädie

Extreme Ischiasschmerzen

Guten Morgen.

Ich hoffe, Sie können mir einen Rat geben.
Ich hatte im November einen kleinen Unfall, bin mit dem rechten Fuss vor eine Gehwegplatte gestossen.
Eine schmerzhafte Prellung am Fuss, die aber schnell verzog. Seitdem habe ich aber ständig massive
Rückenprobleme. Meine Ärztin, die sich auch auf Chiropraktik versteht, hat mir zunächst eine Wirbelblockade
eingerenkt, danach bekam ich aber zusätzlich extreme Ischiasschmerzen. Dann vergingen zwei Wochen (Weihnachtsfeiertage usw.), bevor die Behandlung fortgesetzt werden konnte. Sie fand dann eine zweite
Blockade, die sie auch löste. Aber der Ischias schmerzt nach wie vor. Hat sich nichts gebessert. Anwendungen
wie Wärme, Dehnungsübungen, eine Spritze (Betäubungsmittel), Schmerztabletten und mittlerweile auch
Cortison-Tabletten haben NICHTS bewirkt. Ich kann kaum laufen und bekomme auch nachts keine Ruhe, weil
ich auch im Liegen grosse Schmerzen habe.
Auf meine Frage hin, ob nicht Röntgen sinnvoll wäre, sagte meine Ärztin, das sei unnötig, da man ja die Ursache
der Schmerzen kenne. Durch die länger andauernde 2. Blockade sei die ganze Umgebung entzündet und das
löse auch die Ischiasschmerzen aus. Ich habe aber mittlerweile Angst vor einem Bandscheibenvorfall.

Wie stellt sich denn meine Situation für Sie dar? Was könnte Ihrer Meinung nach diese Ischiasschmerzen auslösen,
die teilweise unerträglich sind? Und was wäre für mich der nächste Schritt, den ich gehen sollte?
Ich weiss nicht mehr weiter, und weil nichts hilft, verzweifle ich langsam. :-(

Ich bin danbkar für jede Hilfe.
Freundliche Grüsse

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Morgen,

Im Röntgenbild sieht man die Bandscheiben nicht, darum müsste man ein MRT anfertigen. Das tut man dann, wenn die Schmerzen entweder unerträglich und nicht zu bessern sind, oder falls Lähmungen aufträten. In beiden Fällen wäre die Konsequenz ein operativer Eingriff.

Falls Sie aber älter sind (über 50) und man einen (evtl. osteoporotischen) Wirbelbruch fürchten müsste, ist ein Röntgenbild zum Ausschluss eines Bruches unbedingt nötig.

Sind die Beschwerden nicht so, dass man über eine OP nachdenkt, braucht man auch kein MRT, denn viele Menschen haben Bandscheibenvorfälle, die keine oder wenig Beschwerden machen, und das MRT bringt da keinen weiteren Informationsgewinn.

Da Ihre Schmerzen aber unerträglich sind, wäre ein schnelles Röntgenbild beim Orthopäden und evtl. die Vorstellung bei einem Neurochirurgen mit der Frage \"MRT? Evtl. OP?\" sinnvoll.

Bis dahin sollten Sie nicht nur mit abschwellenden Mitteln wie Kortison,sondern auch mit ausreichenden Schmerzmedikamenten (z. B. Tilidin) ausgestattet werden. Das kann heute noch die kassenärztliche Notfallambulanz tun.

Alles Gute!

Herzlichst, Dr. Höllering

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Experte für Orthopädie

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Gynäkologie
  • Homöopathie / Naturheilverfahren
  • Innere Medizin
  • Neurologie / Nervenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
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