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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Unerklärbare Bauchschmerzen

Ich bin 55 Jahre und habe folgende Beschwerden:
- Seit ca. 3 Jahren immer wiederkehrende Schmerzen in der linken Bauchseite, hauptsächlich an einer bestimmten Stelle Höhe Hüftknochen bzw. Leistengegend
- Schmerzen sind essensunabhängig, tiefsitzend, drückend
- Seit ca. 6 Monaten dauerhafte Schmerzen (Schmerzskala ca. 4-6)
- Immer wieder plötzliche Schmerzverstärkung ohne ersichtlichen Grund (auch in Ruhe) innerhalb von 1-2 Stunden, dann stärkste Schmerzen (Schmerzskala 10), als wenn etwas eingeklemmt ist, sehr starke Bewegungseinschränkungen, halten 3 bis 4 Tage an, danach leichte Besserung
- Behandlung mit Tabl. (Diclac 75), Salben (Voltaren) u. Eisbeutel, mit mäßigem Erfolg, Wärme verschlimmert die Schmerzen meist
Folgende Untersuchungen wurden bereits durchgeführt:
- Ultraschall Bauch
- Stuhluntersuchung
- Großes Blutbild (keine Entzündungen) (02/2012)
- CT Abdomen (06/2011)
- MRT Leber (05/2009)
- Urologe Untersuchung Nieren u. Blase (Urin), Prostata (07/2011)
- Darmspiegelung (07/2011)
Alle Befunde waren in Ordnung.
Danach beim Orthopäde in Behandlung, Verdacht auf Myalgie des inneren Lendenmuskels, bereits 12 mal Manualtherapie absolviert, Beschwerden wurden eher noch schlechter.
Ich habe weder Stress noch psychischen Druck. Beruflich: Bandarbeit
Vorerkrankungen: Lungenembolie (Falithrompatient); Gallenblasenentfernung.
Da sich mein Zustand in den letzten Monaten noch verschlechtert hat, ohne dass mir ein Arzt bisher helfen konnte, gibt es vielleicht noch weitere Ideen zur Ursache bzw. Behandlungsmöglichkeiten?
Ich danke herzlichst im Voraus für eine Antwort.

Dr. med. Ralf Berg

Lieber Patient,

da ist guter Rat teuer. Im Prinzip wurde die Region und alle Organe die für diese Beschwerden verantwortlich sein könnten teils mit unterschiedlichen Methoden untersucht.
Als eine weitere Möglichkeit könnten sog. Briden = Verwachsungen in Frage kommen die nach entzündlichen SChüben im Darm entstehen können und die freie Beweglichkeit der Dünndarmschlingen einschränken. Ihre anfallsartigen Beschwerden ohne äußere Ursache würden dazu gut passen. Leider ist es so, dass diese z. T sehr kleinen Briden, kaum von außen (auch nicht im MRT) gesehen werden können.
Ich an ihrer Stelle würde nun eine explorative Laparatomie in Erwägung ziehen. Dies ist eine Operation bei der in Schlüssellochtechnik, die Bauchhöhle direkt mit einer Optik vom Chirurgen in Augenschein genommen wird um zu sehen, ob sich hier doch ein Grund (z.B. eine Verwachsung) für ihre Beschwerdne finden läßt.
Kleinere Briden und Verwachsungen können dann in der gleichen Sitzung gelöst werden.

Mit vielen Grüßen Dr. R. Berg

fadeout
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Experte für Innere Medizin

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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