Kolonadenome
April 28, 2010 | 30,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Olaf Stephan
Guten Tag Herr Dr. Stephan,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Sie wollten noch den endoskopischen Befund: des besagten Adenoms
" Ektomie eines ca. 3 cm großen kurzgestielten lumenfüllenden Polypen im schlingenreichen Sigma,wegen abgewinkelter Position schwierig,deshalb in zwei Teilen ektomiert,der breite Stiel wird mit mehreren Hämostase-Clips gegen Nachblutung gesichert.Makroskopisch erscheint diese Ektomie komplett."
Sehr geehrter Fragender,
nun kann ich versuchen den Rest Ihrer Frage so konkret wie möglich zu beantworten. Offenbar wurde eine vollständige Koloskopie durchgeführt und dabei nur ein Polyp gefunden, somit erscheinen Nachuntersuchungen im Zeitraum von 5 Jahren gerechtfertigt. Dass bei Ihnen ein recht großer, breitbasig aufsitzender Polyp an einer für die Extraktion ungünstigen Lokalisation entfernt werden konnte, spricht eindeutig für das fachliche Können des Endoskopikers, den ich an dieser Stelle ausdrücklich loben möchte, und ich denke auch, dass Sie sich auf seinen fachlichen Rat verlassen können. Der Polyp mußte auch entfernt werden, da er unabhängig von der Histologie in einiger Zeit (bei weiterem Wachstum) wohl ein Passagehindernis darstellen würde, so dass u. U. ein Darmverschluss resultiert. Um es nun konkret zu sagen, ich empfehle unseren Patienten bei dieser Befundkonstellation eine kurzfristige Nachuntersuchung (4 bis 6 Wochen), wie bereits in meinen ursprünglichen Ausführungen gesagt. Die Hämoclips werden dann sicher von selbst via naturalis abgegangen sein. Begründung: Um einen recht breitbasigen Polypen aus dem Darm zu entfernen, muss dieser vorher mit Kochsalzlösung unterspritzt werden, damit er sich infolge der Depotwirkung deutlich von der Darmwand abhebt und dann mit der Schlinge gut gefasst und extrahiert werden kann. Nach der Extraktion von großen Polypen kommt es mitunter im Verlaufe der Zeit zu Vernarbungen, so dass bei Unterspritzen des Gewebes kein Anheben der Schleimhaut gegen die Muskulatur des Darmes mehr möglich ist, eine endoskopische Resektion (die immer die am wenigsten invasive Maßnahme darstellt) ist somit nicht mehr anzuwenden, hier geht dann nur ggf. eine OP. Dieser Vernarbungsprozess dauert allerdings längere Zeit, so begründet sich die kurzfristige Kontrolle, da der histologische Befund noch Polypenreste in der Schleimhaut vermuten läßt. Ich hoffe, dass ich Ihnen das Procedere verständlich erklären konnte, da die Abtragungsstelle sich im Sigma befindet (also relativ weit am Darmausgang), wird es ja auch nur eine kleine Untersuchung. An dieser Stelle möchte ich Sie aber auch darauf hinweisen, dass ich hier nur raten kann und meine persönliche fachliche Meinung wiedergebe, Sie sollten unbedingt auch mit Ihrem Gastroenterologen sprechen, er scheint mir sehr kompetent.
P.S. Es macht mich etwas traurig, dass Sie für meine Auskunft so viel Geld bezahlen, ich hätte Ihnen für weniger Kosten das gleiche Gleiche gesagt.
Mit freundlichen Grüßen O. Stephan.
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