Kolonadenome,Refluxösophagitis
April 27, 2010 | 100,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Olaf Stephan
Sehr geehrte Damen und Herren,
berichte Ihnen über das histologische Ergebnis meiner endoskopischen Untersuchung
was bedeutet dies Ergebnis...welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es ...wie schnell muß ich mich behandeln lassen...was raten SIE mir...
Bin männlich und 59 Jahre alt.
30 cm (HE) Zwei Polypenanteile,zusammen 2,5 cm groß.
Anteile eines tubulovillosen Adenoms mit hochgradiger intraepithelialer Neoplasie und ausgeprägter Pseudoinvasion mit einzelen Schleimseen und reichlich Hämosiderin speichernden Makrophagen sowie Ausläufern des pseudoinvadierten Adenoms bis in die basale Resektatlinie.
Sehr geehrter Fragender,
für die genaue Beantwortung Ihrer Frage ist auch die Kenntnis des endoskopischen Befundes notwendig. Ohne Zweifel stellen die extrahierten Adenome mit hochgradiger intraepithelialer Dysplasie eine sogenannte Präkanzerose dar, d.h. aus diesen Schleimhautveränderungen kann mit recht großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren ein bösartiger Tumor i.S. des Kolonkarzinoms entstehen. Insofern ist die durchgeführte Untersuchung im Rahmen der Vorsorge und Früherkennung erfolgreich gewesen und gibt Ihnen die Möglichkeit ohne ein hohes Tumorrisiko und ohne eine größere Operation weiterzuleben. Wenn die betreffenden Adenome im Rahmen der Koloskopie im Ganzen beispielsweise mit der Schlinge abgetragen wurden, sind Sie sozusagen als geheilt zu betrachten, es ist dann lediglich auf regelmäßige Kontrolluntersuchungen (Koloskopie) zu achten, die in Abhängigkeit von Größe und Anzahl der entfernten Polypen alle drei bis fünf Jahre erfolgen müssen. Allerdings geht aus dem von Ihnen zitierten histologischen Befund auch hervor, dass mindestens ein Adenom unvollständig bzw. fraglich vollständig abgetragen wurde (Ausläufer des Adenoms bis zur basalen Resktatlinie). In diesem Fall empfielt sich eine kurzfristige Kontrollkoloskopie in etwa 4 - 6 Wochen mit Begutachtung und ggf. erneuter Abtragung evtl. vorhandener Adenomreste, da auch diese das Potential in sich tragen, zu entarten. Bei späterer Untersuchung kann sich das Gewebe nachträglich so vernarben, dass eine endoskopische Resektion nicht mehr möglich erscheint. Somit müßte dann evtl. eine operative Entfernung des betroffenen Darmsegmentes erfolgen, was allerdings heute oft endoskopisch, also minimal invasiv erfolgen kann. Weiterhin ist es unbedingt erforderlich eine vollständige Koloskopie durchzuführen, also den gesamten Enddarm bis zur sogenannten Ileocoecalklappe zu untersuchen, da sich noch weitere Adenome finden könnten, die ebenfalls vollständig entfernt werden müssen. Aus diesem Grund ist auch die Kenntnis des Endoskopiebefundes unabdinglich. Ihr behandelnder Gastroenterologe, der sicherlich die Untersuchung auch durchgeführt hat, wird Sie bestimmt auch dahingehend beraten und Ihnen entsprechende Termine für die Kontrolle geben. Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass die Kolonadenome nichts mit einer evtl. Refluxkrankheit zu tun haben, da die Refluxkrankheit den unteren Teil der Speiseröhre betrifft. Somit hoffe ich, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte.
Mit freundlichen Grüßen O. Stephan
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