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Frag einen Arzt zum Thema Gynäkologie

medikamentöse Abtreibung und folgen

05.05.2011
guten abend,
meine freundin hat vor 3 wochen einen medikamentösen schwangerschaftsabbruch mit cytotec und mifegyn vornehmen lassen...
seitdem hat sie immer wieder starke schmerzen und laut der frauenärztin ist noch ein klein wenig drin was noch nicht ausgestossen wurde, am abbruchtag ist aber definitiv die schwangerschaft vollständig beendet worden, von der frucht ist nichts zurück geblieben!
sie bekam dann nocheinmal 4 cytotec damit der rest ausgeblutet wird. die sollte sie an 2 tagen mit jeweils 2 cytotec pillen durchführen, meine freundin hatte daraufhin an beiden tagen starke blutungen die danach wesentlich weniger wurden und dann wieder stärker wurden...
meine freundin hat wie gesagt immerwieder mit starken unterleibsschmerzen zu kämpfen und bei einer weiteren untersuchung am vergangenen montag hat sie bella hexal 35 von ihrer frauenärztin erhalten da immernoch reste vorhanden sind die nicht ausgeblutet wurden, lt frauenärztin soll sie ddie bella hexal 35 für minedstens 2 wochen nehmen dann abstezen damit die tage kommen und diese stark bluten können damit dann alles raus kommt...
was uns jetzt aber angst macht sind diese unerträglich starken schmerzen im unterleib die an den innenseirten des beckenknochens entlang gehen (eine art stechen) was auch ganz schlimm beim gehen ist, ebenso hat sie auch schmerzen wenn sie tief einatmet und sitzeen ist ebenso schmerzhaft...
die blutungen sind ein paar tagen ein wenig wechselhaft mal ein wenig mehr dann wieder ein wenig weniger...
laut ihrer ärztin darf sie alles machen was sie möchte dazu hatten wir extra gefragt wiue es mit sexuellen handlungen aussieht, daraufhin hat die ärztin zu uns gesagt das wir diese machen können und es helfen kann was die seele angeht aber nun haben wir gelesen das es in den ersten wochen auf gar keinen fall irgendwas gemacht werden darf! aber nun haben wir heute zum beispiel mit den fingern was gemacht und prompt ein paar stunden später sind diese heftigen schmerzen aufgetreten, hängt das zusammen???
ist es schädlich wenn so lange noch nicht alles raus ist oder ist es gar gefährlich???
wie sieht es mit einer nach operation aus??? denn auch da sind die meinungen ihrer frauenärztin und der vertretung sehr stark auseinander gegangen!
wir sind so extrem verunsichert und wollen auf JEDEN FALL eine operation aus dem wege gehen!
Vor allem auch weil sie die folge schäden gelessen hat, starke regelschmerzen, keine möglichkeit wieder schwanger zu werden, fehlgeburten etc. und sie ist erst 22 jahre alt.
über eine schnelle antwort würden wir uns freuen und hoffen das sie uns helfen können und sagen können was wir noch tun können um auch die schmerzen abklingen zu lassen (gegen schmerzen hat sie ibuflam 800 bekommen)


06.05.2011

Heute sind die schmerzen nicht mehr ganz so stark und hauptsächlich auf der rechten seite.
Ihre Frauenärztin die spezialisiert ist auf medikamentöse schwangerschaftsabbrüche gab ihr jetzt für 2 wochen mindestens die pille. Nun hat sich meine freundin noch ein rat eingehollt von einem anderem arzt der ganz anderer meinung der ärztin ist und meinte die letzten reste ( nicht fruchtblase oder embrio) sondern einfach schleimreste die sich im gebärmutterhals unten befinden und ganz gering sind unbedingt raus müssen und mann da nicht lange warten solte. Nun weiß ich nicht wie sich das verhählt ? ist es ein unterschied wenn die reste in der gebärmutter sind oder gebärmutter hals? sprich ist es dann nicht so gefärhlich und können die da länger drin bleiben ? weil das ganze ist ja schon 3 bis 4 wochen her...und mit der pille bleibt sie 5 bis 6 wochen insgesamt drin damit die blutung eintreten ( periode) und die reste dann raus kommen. Nun meinte aber die ärztin das nach 2 wöchiger einahme der pille die blutung nicht ganz so stark sein wird also überlegt meine freundin jetzt hin und her ob sie die pille 3 wochen vll nehmen soll damit sie dann auch sicher ist das dann endlich alles raus kommt, sie hat halt angst das sie eine op machen muss wenn nicht alles klappen solte durch die pille weil sie will halt nicht das unten dann alles kaputt ist und sie ist auch ganz wund und empfindlich im bauch. Aber ein anderer arzt meinte wenn man es zu lange drin lest das sich innerlich dann auch alles verändert in wie fern hat er aber leider nicht gesagt.

vor allem fragen wir uns ob sie sich entzündet hat innerlich dann müsste sie ja antibiotika nehmen und dadurch würde ja die pille unwirksam werden sprich die blutung dann gar nicht nach absetzen eintretten?

Ihre Mutter hat ihr empfohlen ein kamille sitzbad zu machen weil es heilsam ist und dadurch eventuel noch die reste raus kommen könnten durch anspannen und entspannen der muskulatur.
Ein Bad ist ihr ja verboten worden zu nehmen darum fragen wir uns ob wir so ein reines kamilosan sitzbad machen kann. Wir wollen halt auch nichts falsch machen.

Wir hoffen das unsere fragen ein facharzt beantworten kann der sich mit medikamentösem abbruch auskennt.

Dr. med. Ralf Berg

Geehrte Fragende,

ich kann mir wirklich vorstellen, dass man als Betroffene/r und eben nicht Mediziner nach diesem etwas unglücklichen Ablauf nun völlig verwirrt und verunsichert ist.
Oft gibt es in der Medizin mehrer Wege um zum Ziel zu kommen.
Daher gibt es auch unter Mediziner verschiedene Ansichten, wenn es eben auch verschiedene Wege der Behandlung gibt. Besonders dann wenn die Alternative Operatives Vorgehen oder Konservatives Vorgehen = ohne eine OP möglich ist.

Zunächst führt eine nach der Kunst durchgeführte chirurgische Abtreibung, wie auch eine Ausschabung (lat. Abrasion) um die es bei Ihnen ja nur noch ginge, keineswege immer und schicksalhaft zu unkontrollierten Unterbauchschmerzen oder gar zu Sterilität. Natürlich hat es schon Fälle gegeben in denen das passiert ist. Und da eben auch die Möglichkeit einer medikamentösen Abtreibung bestehen, muss man die Frau/ Patienten sehr genau über die Risiken aufklären, auch wenn diese nur sehr klein sind.

Das Problem in Ihrem Falle ist, dass Sie sich für eine Konservative Methode mit Tabletten entschieden haben, diese aber nicht ganz vollständig funktioniert hat. Auch die bisherigen weiteren Versuche mit Tabletten, waren nicht ganz erfolgreich. Wenn man absolut keine OP haben möchte, kann man mit dem Vorgehen wie sie Ihre Frauenärztin vorgeschlgen hat einverstanden sein.

Allerdings, halte ich es für meine Pflicht Sie beide auch darauf hinzuweisen, dass ihre Risikoeinschätzung bez. eine OP = Abrasion m. E. nicht realistisch ist. Nicht nur bei gewolltem Schwangerschaftsabbruch, sonder auch beim Arbort wird dieser Eingiff (Abrasion) als Standartroutine-Behandlung in Kurznarkose durchgeführt. Das Risiko ist sogar niedriger als bei eine Blinddarmoperation.
Die Vorstellung, dass nach diesem Eingriff unten alles kaputt ist stimmt so einfach nicht. Die Absicht ist mit der Pille wie mir dem Skalpell die gleich: nämlich die Gebärmutterschleimhut (Korpus und Hals natürlich) und evt. Reste der Schwangerschaft abzulösen. Ein Vorgang der auch natürlich im Zyklus sich ereignet und der sonst als Regelblutung wahrgenommen wird.

Ich habe schon aus Ihrem Schreiben gelesen, dass Sie am liebsten eine Anweisung oder einen Rat zur weiteren medikamentösen Behandlung hören wollten. Aber ich muss Ihnen ehrlich meine unabhänige Meinung sagen.

1. Ich würde dem Kollegen zustimmen der Ihnen zur OP rät.
Gründe: die medikametöse Behandlugn spricht bei Ihnen schlecht an.
2. Bei so langer Zeit halte ich eine Ausschabung für eine sicherere Methode evt. Schwangerschaftsreste zu entfernen.
3. Die Kammillosanbäder können Sie ruhig machen, ich glaube aber nicht das dies die Beste Methode ist.

Vielleicht ist dies für Sie ein Vorschlag den sie einmal ausprobieren sollen:
Nehmen Sie ihren Mut und ihre Enschlossenheit zusammen und stellen Sie sich in der gynäkologischen Ambulanz eines
Krankenhuases vor. Wenn Ihnen auch dort zu einer Abrasion geraten wird, beziehen Sie dies bitte in Ihre Überlegungen und Entscheidungen ein.

Mit viele Grüßen Ihr R Berg

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Experte für Gynäkologie

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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