Welche Steuern muss ich als Kapitalanleger zahlen?
Juni 14, 2022 | 40,00 EUR | beantwortet von Zofia Schulz
Sehr geehrter Steuerberater,
ich bin Lina Koch und habe vor Kurzem begonnen, in verschiedene Kapitalanlagen zu investieren. Dabei bin ich jedoch unsicher, welche Steuern ich als Kapitalanleger zahlen muss und wie hoch diese ausfallen werden.
Derzeit befinde ich mich in einer Situation, in der ich einige Gewinne aus meinen Kapitalanlagen erzielt habe, aber auch Verluste verbuchen musste. Ich bin mir nicht sicher, ob und wie ich diese Gewinne und Verluste in meiner Steuererklärung angeben muss und welche Steuern darauf erhoben werden.
Meine Sorgen liegen vor allem darin, dass ich möglicherweise Steuern nicht korrekt angebe und dadurch Probleme mit dem Finanzamt bekomme. Ich möchte gerne sicherstellen, dass ich alle meine steuerlichen Pflichten als Kapitalanleger erfülle und keine unnötigen Steuern zahle.
Daher meine Frage an Sie: Welche Steuern muss ich als Kapitalanleger zahlen und wie kann ich sicherstellen, dass ich diese korrekt angebe? Gibt es Möglichkeiten, Steuern zu sparen oder bestimmte Freibeträge zu nutzen?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir in dieser Angelegenheit weiterhelfen könnten und mir konkrete Informationen zu meinen steuerlichen Pflichten als Kapitalanleger geben könnten.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen,
Lina Koch
Sehr geehrte Frau Koch,
vielen Dank für Ihre Frage zu den steuerlichen Pflichten als Kapitalanleger. Als Steuerberaterin kann ich Ihnen gerne ausführliche Informationen zu diesem Thema geben.
Als Kapitalanleger unterliegen Sie grundsätzlich der Kapitalertragsteuer. Diese beträgt aktuell 25% und wird direkt von der Bank, bei der Sie Ihre Kapitalanlagen halten, abgeführt. Zu den Kapitalerträgen zählen beispielsweise Zinsen, Dividenden, Kursgewinne aus Wertpapierverkäufen sowie Erträge aus Investmentfonds. Auch Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien gelten als Kapitalerträge und müssen versteuert werden.
Wenn Sie Gewinne aus Ihren Kapitalanlagen erzielen, müssen Sie diese in Ihrer Steuererklärung angeben. Ebenso sind Verluste anzugeben, da diese mit Gewinnen verrechnet werden können und somit die Steuerlast mindern. Es ist wichtig, alle relevanten Einkünfte und Ausgaben vollständig und korrekt anzugeben, um Probleme mit dem Finanzamt zu vermeiden.
Um Steuern zu sparen, können Sie beispielsweise bestimmte Freibeträge nutzen. Der Sparer-Pauschbetrag beträgt aktuell 801 Euro für Singles und 1.602 Euro für Verheiratete. Dieser Betrag steht Ihnen steuerfrei zu und wird automatisch von Ihrer Bank berücksichtigt. Falls Sie höhere Freibeträge geltend machen möchten, müssen Sie entsprechende Nachweise bei Ihrer Bank einreichen.
Des Weiteren können Sie Ihre Kapitalerträge steuermindernd geltend machen, indem Sie beispielsweise Werbungskosten abziehen. Dazu zählen beispielsweise Depotgebühren, Beratungskosten oder auch Fahrtkosten für den Besuch von Börsenveranstaltungen. Auch Verluste aus vergangenen Jahren können unter bestimmten Voraussetzungen mit Gewinnen verrechnet werden.
Es ist ratsam, sich rechtzeitig über Ihre steuerlichen Pflichten als Kapitalanleger zu informieren und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass Sie alle Möglichkeiten zur Steuerersparnis nutzen. Gerne stehe ich Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung und unterstütze Sie bei der Erfüllung Ihrer steuerlichen Pflichten als Kapitalanleger.
Mit freundlichen Grüßen,
Zofia Schulz, Steuerberaterin
