Was sind die rechtlichen Konsequenzen bei Cybermobbing?
Februar 7, 2023 | 40,00 EUR | beantwortet von Otto Ullmann
Sehr geehrter Rechtsanwalt,
ich wende mich an Sie mit einer Frage zum Thema Cybermobbing. In den letzten Wochen habe ich vermehrt negative Kommentare und beleidigende Nachrichten in sozialen Medien erhalten. Diese Angriffe beeinträchtigen mein Wohlbefinden und ich mache mir Sorgen über die rechtlichen Konsequenzen für die Täter.
Als Hintergrundinformation möchte ich erwähnen, dass ich Opfer von Cybermobbing geworden bin, nachdem ich mich öffentlich zu einem kontroversen Thema geäußert habe. Die Beleidigungen und Drohungen haben zugenommen und ich fühle mich zunehmend bedroht und verunsichert. Ich habe versucht, die Täter zu blockieren und die Polizei zu informieren, aber bisher hat sich die Situation nicht verbessert.
Meine Sorge ist, dass Cybermobbing nicht nur meine psychische Gesundheit beeinträchtigt, sondern auch rechtliche Konsequenzen für die Täter haben könnte. Ich möchte wissen, welche rechtlichen Schritte ich unternehmen kann, um mich zu schützen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Gibt es Gesetze, die Cybermobbing verbieten und welche Strafen drohen den Tätern?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir einen Überblick über die rechtlichen Konsequenzen bei Cybermobbing geben könnten und mir mögliche Lösungsansätze aufzeigen würden. Ich möchte mich gegen diese Angriffe zur Wehr setzen und meine Rechte verteidigen.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen,
Eva Sauer
Sehr geehrte Frau Sauer,
ich verstehe Ihre Sorge und Ihre Unruhe bezüglich des Cybermobbings, dem Sie aktuell ausgesetzt sind. Es ist wichtig, dass Sie sich in dieser Situation nicht alleine gelassen fühlen und dass Sie wissen, dass es rechtliche Schritte gibt, um sich gegen Cybermobbing zur Wehr zu setzen.
Cybermobbing wird in Deutschland als Straftat betrachtet und ist in verschiedenen Gesetzen geregelt. Zu den relevanten Gesetzen zählen beispielsweise das Strafgesetzbuch (StGB), das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) und das Telemediengesetz (TMG). Im Strafgesetzbuch finden sich verschiedene Paragraphen, die das Verbreiten von beleidigenden, bedrohlichen oder belästigenden Inhalten unter Strafe stellen, wie etwa die Paragraphen 185 (Beleidigung), 186 (Üble Nachrede) und 187 (Verleumdung).
Wenn Sie Opfer von Cybermobbing sind, empfehle ich Ihnen, alle Nachrichten, Kommentare und sonstige Beweismittel zu sichern, um diese gegebenenfalls als Beweismittel vor Gericht verwenden zu können. Zudem können Sie gegen die Täter zivilrechtlich vorgehen und Schadensersatzansprüche geltend machen, falls Sie durch das Cybermobbing einen finanziellen oder immateriellen Schaden erlitten haben.
Es ist auch ratsam, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, damit diese Ermittlungen aufnehmen können. Je nach Schwere der Taten kann Cybermobbing mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe geahndet werden. Die genaue Strafe hängt von den Umständen des Einzelfalls ab.
Des Weiteren sollten Sie sich überlegen, ob Sie eine einstweilige Verfügung gegen die Täter beantragen möchten, um deren Kontakt zu Ihnen zu unterbinden. Eine einstweilige Verfügung kann Ihnen dabei helfen, sich vor weiteren Angriffen zu schützen.
Insgesamt ist es wichtig, dass Sie nicht schweigen und sich gegen das Cybermobbing wehren. Sie haben das Recht, in den sozialen Medien sicher und respektvoll behandelt zu werden. Zögern Sie nicht, rechtliche Schritte einzuleiten, um sich und Ihre Rechte zu verteidigen.
Ich hoffe, dass meine Antwort Ihnen weiterhilft und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Bewältigung dieser schwierigen Situation.
Mit freundlichen Grüßen,
Otto Ullmann, Rechtsanwalt
... Interessiert Sie diese Frage ebenfalls?