Erektionsstörung durch Angst? Auswirkungen auf das normale Leben
Zu meiner Person:
Ich bin, nach eigener Beurteilung, mittelmäßig bis stark introvertiert. Größe Personengruppen, Parties, Festivals, etc. bereiten mir Unwohlsein und kosten enorm Energie. Ich bin froh wenn ich für mich alleine sein kann.
Mir ist es sehr wichtig was andere Menschen über mich denken, mehr als mir meine eigene Meinung wichtig ist.
Zu meiner (urologischen) Vorgeschichte:
Durch meine zurückhaltende, schüchterne Art war ich bis 25 Jungfrau, dann der erste Versuch, der damals nicht wirklich funktioniert hat (Keinerlei Lust empfunden; Ich musste nachschauen ob ich wirklich "drin" war. Habe es gesehen, aber nicht gespürt)
Nach dieser sehr kurzen (3 wöchigen) Beziehung fing ich an im Internet zu suchen und zu lesen, und hatte nach ~6 Monaten dann meinen ersten Besuch bei einem Urologen. Dieser stellte eine Phimose fest, die bereits entzündet war wie sich nach der OP (Vollständige Entfernung der Vorhaut) feststellte.
Die Laboruntersuchung war jedoch ohne Befund. Danach wieder aufgrund von mehr oder weniger selbstgewählter sozialer "isolation" 4 Jahre keinerlei Chance oder Versuche GV zu haben; Bzw. Andeutungen vom anderen Geschlecht in diese Richtung nicht wahrgenommen; Wohl auch aus mangelnder Erfahrung, aber auch weil ich selbst bei Frauen nie diesen "Fortpflanzungsdrang" verspürt habe wie Freunde mir immer berichten (Die würd ich gern mal.. usw.). Dieses verspüre ich auch heute noch nicht.
Mit 30 dann der nächste Versuch; Wieder das gleiche; Kein oder fast kein Gefühlsempfinden. Die damalige Partnerin schlug vor ein größeres Präservativ zu verwenden, da das Anziehen von "normalen" sich als wirklich kompliziert herausstellte. Ich spüre normale Präservative wirklich intensiv. Mit dem neuen, größeren dann zumindest einen Teilerfolg, es waren etwas mehr Gefühle vorhanden. Diese Beziehung hielt jedoch auch nicht lange genug an um weiter auszuprobieren.
Seit dem (nun erneut 3 Jahre) wieder nichts in Sachen Beziehung und/oder GV.
Im allgemeinen sind meine Erektionen jedoch auch nie wirklich hart; Es reicht aus um ein Präservativ anzuziehen, auch das Eindringen klappte, jedoch erschlafft alles unglaublich schnell wenn alles zu lange dauert, oder die Stimulation ausbleibt. Wenn das mit dem Präservativ nicht schnell genug geht war es direkt vorbei, bei allen bisherigen Versuchen. Es brauchte einiges an Zeit bis die Erektion zurück kam; Die Enttäuschung der Partnerin war dabei der schlimmste Aspekt; Ich denke auch heute noch an jedes dieser Ereignisse mit Grauen zurück. Hingegen mit Selbstbefriedigung habe ich keine Probleme.
Nun bin ich 32 und lebe mit einer nicht unerheblichen Angst vor einer Partnerschaft und der Erwartung der Partnerin nach GV. Ich frage mich ob ich nicht schon immer an einer leichten Erektionsstörung gelitten habe, die in Verbindung mit meiner zurückhaltenden Art sowie den Problemen bei den ersten Versuchen zu einem wirklichen Problem herangewachsen sind.
Im Laufe der Zeit habe ich aus einem völlig anderen Grund einmal eine komplette Hormonanalyse durchführen lassen (Etwa 2 Jahre her), bei deren Ergebniss ich bei Östrogen viel zu hoch lag, bei Testosteron etwas zu niedrig. Habe damals jedoch nicht auf diese Werte geachtet, und habe auch die Auswertung nicht mehr. Dies fiel mir nur wieder ein als ich auf der Suche nach der Ursache für
"Ausgebrannt sein", Müdigkeit sowie leicht depressive Gedanken war.
Ich habe mich bereits intensiv mit dem Thema Transgender befasst; Zunächst langsam, danach intensiver und kann mich durchaus mit einigen Aspekten identifizieren. Auch dass ich gegenüber schönen Frauen eher ein "Neid" verspüre als ein "Wollen" gibt mir zu denken. Ich kann/muss heute feststellen, dass mich die männlichen Triebe die ab und an "hochkochen" extrem belasten; Ich versuche diese zu unterdrücken so gut es geht, leider nur mit mäßigem Erfolg. Ich war/bin nun kurz davor eine Selbstmedikation mit einem Anti-Androgen (z.B. Androcur) zu starten, um diese Belastung zu eliminieren; Denn in meinem Kopf gibt es nirgends eine Chance mehr auf ein normale Sexualleben; Der Gedanke "Wird schon noch" ist mit 32 einfach nur noch lächerlich, und schmerzt unglaublich.
Jedoch machen mir die Nebenwirkungen Angst (Blutgerinsel, Leberschäden, usw.), und ich habe mich entschlossen zuerst meinem angeborenen Geschlecht eine letzte Chance zu geben, bevor ich endgültig den Schritt zu einer Medikation und evtl. sogar einer HRT mache; Auch wenn dies mit 32 wahrscheinlich schon zu spät ist.
Meine Frage an einen Urologen wäre, was Sie mir raten würden. Lässt sich aufgrund meiner Beschreibung ein bekanntes Krankheitsbild ableiten? Macht es Sinn nochmals einen Hormontest machen zu lassen und die Östrogen/Testosteron-Pegel zu prüfen? Sind meine Suche nach Transsexualität und der Wunsch die "Belastung" der natürlichen Triebe loszuwerden erklärbar mit den Misserfolgen der Vergangenheit, oder ist es vielleicht doch die weibliche Seite die sich langsam nach oben kämpft?