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Frag einen Arzt zum Thema Orthopädie

tauber linker finger

guten Tag,
und zwar geht es darum das ich seid ein paar tagen an der linken hand,der kleine finger und teilweise der ringfinger und die aussenfläche der hand taub und pelzig sind.Auch kribbelt sie.ich mache mir sorgen und weiss nicht was es sein könnte im internet schaute ich und da wurde gesagt das es die halswirbelsäule sein könnte eingeklemmter nerv ect.
Aber auch von vorboten eines herzinfarkts und schlaganfall bis hin zu borreliose war alles vertreten.Hoffe sie können mir helfen,denn habe ein bischen angst,ich hoffe um eine schnelle antwort.Was ist das nun?bin doch erst 30 jahre

MFG
H.

Dr. med. Ralf Berg

Lieber Ratsuchender,

Zunächst zu Ihrer Sorge dass es ein Herzinfarkt/Schlaganfall sein könnte...
Wenn sie 30 Jahre alt sind, keinen "Risikosport" wie Rauchen, Übergewicht, Regungslosigkeit, betreiben, nicht an Diabetes oder Hochdruck erkrankt sind, brauchen sie keine Sorgen zu haben. Die bei(weniger als 30%) Infarkten auftretenden Schmerzen im linken Arm betreffen diese als Ganzes, und sind vom Schmerzcharakter (Ziehend, reisend) ganz anderst, wie die von Ihnen geschilderten. Die Symptome wie Sie sie schildern sind vielmehr typisch für eine Reizung,Einengung, oder Entzündung des Nervus Ulnaris. (einer der 3 Hauptnerven des Armes). Die von Ihnen geschilderten Beschwerden liegen in seinem Versorgungsgebiet, wo nur er alleine vorkommt. Am häufigsten sitzt die Ursache jedoch nicht an der ersten Engstelle am Handgelenk (Hielten Sie dieses lange nach oben abgeknigt?) sondern am Ellenbogen und zwar an der Außenseite. Dort muss der Nerv eng am Knochen vorbei und liegt recht nah unter der Haut. Wenn er dort über einige Zeit unter Druck/Zug oder Belastung kommt, (z.b. beim Aufstützen der Ellenbogen, beim Schlafen mit dem Arm unter dem Kopf oder dem Rumpf, kommt es zu diesen Ausfallerscheinungen. Ein andere mögliche Stelle wo der Nerv gereizt wird ist im Plexus brachialis. Das ist etwa in der Grube über dem Schlüsselbein. wenn Sie dort Druckausüben und die Symptome verschlimmern sich, liegt dort möglicherweise das Problem. Denkbar ist zwar, daß auch an der HWS beim Austritt des Nerven aus der Halswirbelsäule, die Ursache liegen kann, aber dann sind meistens auch andere Gebiete und Nerven mitbetroffen. Wenn Sie ihren Kopf frei und ohne Schmerzen bewegen können, ist dies sehr unwahrscheinlich.
Selbstverständlich müssen Sie, wenn dieser Zustand nicht besser wird zum Neurologen und die Ursache suchen lassen. Wenn es tatsächlich ununterbrochen schon 2 Tage so geht auch morgen am Samstag. Zunächst können Sie aber folgende einfache Maßnahme durchführen und beobachten ob der Nerv sich dadurch wieder erholt: Sie nehmen eine Schüssel mit sehr warmen Wasser und tauchen dort ihren linken Ellenbogen ein. Machen Sie dies alle halbe Stunde für 10/ 15 Minuten. Massieren sie leicht die äußeren Knochen und Weichteile in Ellgenbogennähe und zusätzlich auch das Handgelenk.
Bewegen sie dazu die Finger der linken Hand. Wenn der Nerv dort ein Problem hat, verklemmt ist oder zuviel Druck abbekommen hat, können diese Maßnahmen sich lindernd auswirken. Verschwinden ihre Beschwerden ist das Problem damit erst einmal erledigt. Kommt es wieder oder bessert sich der Zustand nicht, müssen Sie sich untersuchen lassen.
Es handelt sich bei Ihnen, soweit man das im Internet beurteilen kann also um einen Reizzustand des Nervus Ulnaris links. Schaffen Sie es nicht mit o. g. Maßnahmen den Nerv zu beruhigen, müssen Sie morgen ärztliche Hilfe aufsuchen, um die Ursache herauszufinden. Ich hoffe Ihnen damit schnell einige gute Ratschläge gegeben zu haben und wünsche Ihnen viel Erfolg bei den Maßnahmen. Mit vielen Grüßen Dr. R. Berg

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Experte für Orthopädie

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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