Linkskonvexe Fehlstellung HWS
Juli 29, 2010 | 15,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Olaf Stephan
Guten Tag,
folgende Fragen. Bei mir wurde letzte Woche ein MRT gemacht, wegen Schwindel und starken immer wieder kommenden Schmerzen im Nackenbereich unterer Bereich rechts zur Schulter hinführend.
Befundbericht laut meines Hausarztes (Allgemeinmediziner):
Linkskonvexe Skoliose der HWS
Leichte Wölbung von C 3/4 und C 5/6.
Laut meines Hausarztes kann man da nichts machen.
Meine Beschwerden:
Wenn der Kopf nach links unten leicht gebeugt wird, setzt ein Drehschwindel ein der bestehen bleibt, wenn ich den Kopf nicht schnell irgendwie anders bewege;
Kribbeln des rechten kleinen Fingers, Ringsfingers und Mittelfingers;
Schmerz wie Messerstiche letzter Halswirbelknochen, bevor die Schulter anfängt, der Schmerz zieht sich zur Schulter hin, die dann teilweise wie taub ist.
Soll ich das jetzt so hinnehmen, was mein Hausarzt sagt oder doch von mir selbst aus einfach zu einem Orthopäden gehen?
Vielleicht wichtig: Arbeite beim Anwalt und sitze ca. 8 Std am Tag vor dem Computer.
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Sehr geehrter Fragender,
ihr Gedanke den Orthopäden zu konsultieren ist durchaus richtig und ich würde Ihnen auch dazu raten. Den geäußerten Beschwerden nach zu urteilen haben Sie ein sogenanntes HWS-Syndrom (Halswirbelsäulensyndrom) und der radiologische Befund bietet hierfür eine ausreichende Erklärung. Sie sollten sich auch unbedingt eine Befundkopie anfertigen lassen und dem Orthopäden den Originaltext vorlegen. Auf Grund der Fehlhaltung der Halswirbelsäule und der Fehlstellung einzelner Wirbelkörper kommt es zur zeitweiligen Alteration von Nerven, die zwischen den Wirbelkörpern der HWS heraustreten und den Arm bzw. die Schulter versorgen, so entstehen Ihre Beschwerden. Ziel der Therapie muss es nun sein, diese Fehlstellungen insoweit zu beheben, dass die Nerven nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen werden, das wird in den meisten Fällen durch intensive Physiotherapie (mehrfache Anwendungen), manualtherapeutische Lösung der Wirbelblockaden und Gymnastik bzw. Heilsport erreicht, des weiteren gibt es auch Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung. In einzelnen Fällen kann auch eine Operation notwendig werden, aber das sei nur erst einmel am Rande erwähnt. Die Therapie solcher Wirbelsäulenprobleme kann durchaus in einigen Fällen sehr langwierig sein. Außerdem sollten Sie auf einen ergonomischen Arbeitsplatz achten, und die dort möglichen Hilfsmittel nutzen, stets eine für die Wirbelsäule günstige Haltung einzunehmen. Einiges kann der Arzt auf Rezept verschreiben, anderes müßten Sie leider selbst käuflich erwerben, der Orthopäde wird Sie dahingehend optimal beraten. Fazit: also konsultieren Sie einen Facharzt Ihres Vertrauens, man kann Ihnen auf alle Fälle gut helfen, Wirbelsäulenprobleme treten ja sehr häufig in der orthopädischen Praxis auf. Mit freundlichen Grüßen O. Stephan.
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