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Frag einen Arzt zum Thema Neurologie / Nervenheilkunde

welche Lebenserwartung habe ich noch?

Hallo,ich berichte kurz meinen Fall!Ich w 37 Jahre 178cm 75kg
9.11.09 Embol.anmutender ACM-Teilinfarkt li.hirnig mit passagerer Dysphasie,
Spontan offenes großes persistierendes Foramen ovale mit R-L-Shunt bei hypermobilem Vorhofseptum
Fettstoffwechselstörung
MTHFR-Mutation
5.1.10 wurde das PFO verschlossen mit Schirmchen 2,5cm und mir geht es auch gut!Mit meinen tiefen Beinvenen ist es auch nicht so dolle ,soll Kompressionsstrümpfe tragen!
So nun frage ich mich welche Lebenserwartung ich überhaupt habe! Habe vor dem Geschehen auch bis 20 Zigaretten geraucht jetzt nur noch 2-3 Zigaretten am Tag und gelegentlich Abends einen Joint wenn ich nicht zur Ruhe komme weil mein Kopf nur rattert! Ich leide unter Angst wieder einen Anfall zu bekommen!Mein Hausarzt sieht das nicht so dramatisch ich glaube wenn es nach ihm ginge bin ich garnicht so schlecht dran! Bin ich ein kranker Mensch oder hat das Schicksal nur mal so zugeschlagen?
Können Schlaganfälle auch einmalig sein?

Dr. med. Olaf Stephan

Sehr geehrte Fragende,

um es gleich vorweg zu nehmen, die Frage nach der Lebenserwartung ist zu spekulativ, da diese insgesamt gesehen von einer Vielzahl von Faktoren und mehr oder weniger schicksalhaften Ereignissen in Ihrem Leben abhängt, eine Antwort darauf können Sie von niemandem erwarten. Die Schilderung Ihres Falles legt den Verdacht nahe, dass ein Thrombus, der wahrscheinlich aus dem Bein-Becken-Bereich stammt, über das offene Foramen ovale den Hirninfarkt ausgelöst hat. Ein solcher Fall ist gar nicht so selten, insbesondere bei jüngeren Menschen. Da das PFO jetzt durch ein Schirmchen verschlossen wurde, kann ein Hirninfarkt nach dieser Kausalkette Ihnen in Zukunft nicht mehr passieren. Allerdings haben Sie für die Zukunft gesehen noch andere Risikofaktoren (z.B. Fettstoffwechselstörung oder Rauchen), die Sie aber gut selbst beeinflussen können, damit Ihre Lebenserwartung sich optimal entwickelt. Bezüglich der Bein- und Beckenvenen kann man durch Ultraschalluntersuchung der Gefäße klären, ob hier Thrombosen bestehen oder abgelaufen sind. Rauchen ist in jedem Fall ungesund, auch für die anderen Organe, das gleiche gilt noch viel mehr für den Gebrauch von Drogen, hier sollten Sie für sich entscheiden, ob nicht vielleicht ein Leben ohne Suchtkomponenten besser für Sie ist. Ein wichtiger thrombogener Faktor bei Frauen ist auch Pille plus Rauchen und Alter über 35 Jahre! Sollten bei Ihnen relevante Angststörungen bestehen, ist Ihnen dringend anzuraten, einen Psychotherapeuten zu konsultieren, um der Ursache der Angst auf den Grund zu gehen und eine für Sie optimale Therapie einzuleiten. Vor eineer Selbstbehandlung mit Cannabis ist eindringlich zu warnen, auf längere Sicht verstärken Sie damit die Ängste bloß und schaffen Abhängigkeiten!
Sie sehen also insgesamt sieht es gar nicht so schlecht für Sie aus, da muß ich Ihrem Hausarzt Recht geben, wenn Sie in Ihrem Leben einiges ändern (s.o.), können Sie eine statistisch gesehen nahezu normale Lebenserwartung haben.

Mit freundlichen Grüßen

Olaf Stephan.

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Experte für Neurologie / Nervenheilkunde

Dr. med. Olaf Stephan

Dr. med. Olaf Stephan

Berlin

Ärztliche Tätigkeit seit ca. 17 Jahren, durchweg im stationären Bereich, neben den o.g. Fachrichtungen Erfahrungen in der Intensivmedizin, Angiologie, Kardiologie und gastroenterologischen Endoskopie vorhanden.

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