Risikogruppe bei Schweinegrippe
Oktober 22, 2009 | 10,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Susanne Plotz
Guten Morgen.
Bei Impfungen jeder Art ist immer wieder die Rede von Risikogruppen. Sind dafür alleine der Beruf, chronische Erkrankungen oder das Alter maßgebend?
Wie hoch ist denn das Impfrisiko bei bereits bestehenden leichten Erkrankungen? Beispielsweise eine leichte Erkältung, leichte Arthrose, Heuschnupfen und zeitweise auftretende andere Allergien? Wird das Impfrisiko durch den Impfstoff ohne Wirkstoffverstärker für diese Gruppen verringert? Falls die Frage mit "ja" beantwortet werden kann, darf mein Arzt dann entscheiden, welchen Impfstoff er mir verabreicht, oder ist er verpflichtet mir den Impfstoff für die "normale" Bevölkerung zu verabreichen.
Für Ihre Antwort bedanke ich mich jetzt schon.
Liebe/r Fragende,
zu den Risikogruppen zählen in der Tat ältere Menschen (das meint Menschen über 60, auch wenn die vielleicht noch nicht alt sein mögen, aber so die Definition), Personen aus dem Gesunheitswesen, die verstärkt mit dem Virus in Kontakt kommen sowie Schwangere und Kinder. Dazu kommen Menchen mit chronischen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem so in Mitleidenschaft gezogen ist, dass es auf den Virus nicht mehr adäquat reagieren könnte und man einen weitaus schlimmeren bis lebensbedrohlichen Verlauf erwarten müsste. Außerdem sollte man nicht in bestehende Infekte "hineinimpfen". Bei einer leichten Erkältung ist das sicher noch Ansichtssache und obliegt der Beurteilung des Arztes. Haben Sie aber zum Beispiel einen ausgewachsenen grippalen Infekt, dann könnte die Impfung mehr schaden als nutzen und man sollte so lange warten, bis es dem Patienten wieder gut geht. Bei einer Allergie muss man sicher im Einzelfall entscheiden. Wenn ein Patient gerade an schweren allergischen Symptomen leidet, dann wäre eine Impfung wohl keine gute Idee. Handelt es sich aber um eine saisonale Allergie, bei der zur Zeit der Impfung keine Beschwerden bestehen, dann spricht sicher nichts dagegen. Eine leichte Arthrose dagegen zählt man nicht zu den Risiken.
Bezüglich der Impfstoffe: den aktuellen Meldungen zufolge sieht es so aus, als könne der Arzt keineswegs entscheiden, welchen Impfstoff er einsetzt. Dafür sprechen auch die Meldungen, dass man (ausschließlich)für Schwangere und evtl. Kinder den besser verträglichen Impfstoff beschaffen möchte. Aber wer weiß, ob sich dies auf dem Boden der derzeitigen Diskussionen nicht noch ändern wird.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen und wünsche Alles Gute,
herzliche Grüße
Ihre Susanne Plotz
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