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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Rückfrage an Herr Dr. Berg

Sehr geehrter Herr Dr. Berg,


erst einmal vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort.

Was ich vergessen habe, es wurde auch eine Ultraschall Untersuchung der Bauchorgane (Leber, Pfortader und Lebervenen, Gallenblase, Milz, Nieren, Abdom. Gefäße, Blase und Genitalien) durchgeführt. Auch hier unauffällige Befunde.

Mein Alter: 28 Jahre

Was ich vergessen habe im letzten Beitrag zu erwähnen:
Im letzten EKG (durchgeführt beim Hausarzt) wurde festgestellt, dass mein Synusrythmus regelmäßig, der Puls aber mal schneller und mal langsamer wäre.
Ich habe das EKG mal im Anhang beigefügt.

Außerdem sind meine (selbst gemessenen) Blutdruckwerte des öfteren leicht erhöht (ebenfalls im Anhang).
Hier findet in der kommenden Woche noch eine Langzeit-EKG Untersuchung unter Alltagsbedingungen statt (die letzte war an einem Samstag).


Sie haben geschrieben, dass ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Problem im Herzbereich habe.

Was mich, zu meiner Beruhigung, noch interessieren würde:

Ich war im Juni in der Notaufnahme, da ich an diesen zwei Tagen (spät Abends/nachts) auf einmal (aus der Ruhe, keine Anstrengung) einen deutlich erhöhten Blutdruck hatte, somit das Herz gerast hat und ich da einen ziemlichen Druck auf der Brust hatte.
Die Werte waren z.b. 133 / 79 / 68 , kurze Zeit später 141 / 90 / 81, dann 162 / 85 / 98 , dann 185 / ? / 112

Die ständigen Schmerzen in der linken Brust habe ich aber erst regelmäßig seit Mitte / Ende Juli.
Dazwischen hatte ich eher die Probleme mit Schwindel (das Gefühl über Stunden hinweg jeden moment umzukippen, Sehbeschwerden, Schwächegefühl in den Beinen).

Daher, zur Beruhigung, die Frage, ist Ihrer Meinung nach, auch wenn die Herzuntersuchungen bereits einige Zeit zurückliegen, trotzdem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen das etwas im Herzbereich nicht in Ordnung ist?

Können die Blutdruckwerte durch Aufregung (also psychosomatisch) so weit steigen?

Was macht Sie und die Kollegen die mich bereits untersucht haben so sicher, dass hier alles in Ordnung ist?
Bahnen sich Herzprobleme über einen längeren Zeitraum an? Kann durch solche Untersuchungen auch ausgeschlossen werden, dass in naher Zukunft hier keine Probleme entstehen?

Wie gesagt, diese Fragen dienen nur meiner Beruhigung, den bisher wurde ich hier leider nur sehr wenig und ungenau informiert bzw. aufgeklärt.

Nocheinmal vielen Dank für Ihre Bemühung.





Dr. med. Ralf Berg

Hallo noch einmal,

auch die neuen Meßwerte und ihre ergänzenden Befunde sind nicht bedrohlich.
Sie müssen mit keiner organischen Herzerkrankung rechnen.

Und ja, die Blutdruckwerte, können bei Aufregung so hoch und sogar noch höher steigen.

Vielleicht hilft Ihnen auch folgende Information. Sie sind mit 28 Jahren ja noch sehr jung. Je jünger man ist desto höher ist die Frequenzvaribilität. Das heißt im jungen Erwachensenalter kann sich das Herzkreislaufsystem sehr schnell umstellen. (Also der Blutdruck und die Herzfrequenz steigern oder abfallen).
Wenn man herzsensibel ist, also diese Veränderungen direkt körperlich spüren kann, kann dies schon zu einer Angstreaktion führen.

Gerade daß Ihr Herz sich so dynamisch verhält, ohne dass im EKG oder sonstwo
Veränderungen auftreten, macht mich und meine Kollegen so sicher, das damit
alles in Ordnung ist. Ihr Herz reagiert prompt und altersentsprechend, kann mühelos ihren Blutdruck in die Höhe katapultieren, leider aber auch auf rein psychische Stiumuli.

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn Sie ein Intervalltrainig beginnen würden.
Durch kurze maximale Kraft- und Kreislaufstimuli, wird man bis zur Leistungsgreneze ausgepowert. Dabei dürften sich Herzjagen, Unruhe, vielleicht sogar Zittern einstellen. Vielleicht gelingt es Ihnen, diesen Zustand als normal und reproduzierbar einzuordnen, einfach als Zeichen eines aufgewühlten Kreislaufzustandes, ohne Angstkomponente , Wahrzunehmen.

Ja, vielleicht wäre ein Sportprogramm die Lösung. Mit der Gewöhnung an hyperdynamische Kreislaufzustände, und natürlich dem einsetzenden Trainingseffekt, wird ja auf mittlere sicht, der Kreislauf stabiler und läßt sich nicht so leicht in eine hypertone Situation ohne entsprechende körperliche Anstrengung bringen.

Man kann eben heute so gelassen damit umgehen, da man insbesondere durch den Herzschall (Herzecho), die Funktion des Herzens direkt beobachten kann und die früher so gefürchteten Klappenerkrankungen einfach sehen könnte.

ich wünsche Ihnen noch ein schönes Wochenende. Viele Grüße Dr. Berg

fadeout
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Experte für Innere Medizin

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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