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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

prominenter Lungenhilus

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe nach einer Röntgenaufnahme des Thorax den Befund "prominenter Hilus links" bekommen. Als einzige für mich in Frage kommende Erklärung dafür, habe ich im Internet eine Vergrößerung der Lymphknoten bei Bronchialkarzinom gefunden. Liege ich damit richtig (in diesem Fall würde ich mich gerne irren)?
Die Röntgenaufnahme wurde wegen seit ca. 6 Wochen anhaltenden Hustenreiz gemacht
Ein CT vom Abdomen ist geplant.
Ich bin 50 Jahre alt und seit über 16 Jahren rauche ich nicht mehr.
Weitere bekannte Krankheiten sind u.a.: z.n. HWI 1994, mehere PTCA mit Stent, LDL-Apherese seit 1994 wg Lp(a)-Erhöhung

Ich bedanke mich für Ihr Bemühen!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Ralf Berg

Lieber Fragender,

ich glaube, da kann ich Ihnen erst einmal Hoffung machen.
Promineter Lungenhilus ist zunächst nur einmal eine deskritive, also beschreibene Formulierung im Röntgenbefund. Dies sagt weder über gut- oder Bösartigkeit, noch etwas darüber aus was da nun tatsächlich vergrößert ist. Im sog Lungenhilus verzweigt sich entweder der linke und rechte Hauptbronchus. Begleitend neben den abgehenden Bronchialbäumen finden sich wie schon bekannt auch Lympfbahnen und Knoten sowie die Lungenarterien und die Lungenvenen. Grundsätzlich kann einer Vergrößerung des Hilus auch eine verbreiterung der Bronchien, oder eine Verdickung der Blutgefäße zugrunde liegen. Damit ein Kollege auch ohne Röntgenbild weiss, wie viel vergrößert die Strukturen in dieser Region sind wählt mann diese Beschreibung. In der Skala kommt normaler Hilus, minimal vergrößerter Hilus /und oder prominenter Hilus, vergrößerter Hilus, oder falls man schon im Röntgenbild eindeutig Lympfpakete beim Bronchialkarzinom erkennen kann oder die Vergrößerung jede Mass übersteigt auch pathologisch vergrößerter Hilus. In Ihrer Beschreibung steht also nur, das der linke Hilus eben sichtbar etwas vorsteht. Dies kann wie oben angedeutet auch andere Ursachen haben, ist aber in Ihrem Fall mit den 6 wöchigem Husten und der Raucheranamnese Grund genug, dort noch einmal (mit CT) genauer nachzusehen, was sich dahinter verbirgt. Selbst wenn die Lympfknoten dafür verantwortlich sind, gibt es auch viele infektiöse Ursachen, oder Autoimmunerkrankungen, die dafür ursächlich sein können. Lympfmetastasen beim Lungenkrebs sind nur eine von vielen Möglichkeiten. Also weiter dran bleiben, und nicht zu sehr ängstigen, in den meisten Fällen finden sich auch harmlosere Ursachen für einen "Prominenten", also etwas Herrausragenden Hilus. Mit besten Wünschen Dr. R. Berg

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Experte für Innere Medizin

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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