Frag-Einen

Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

Nierenproblem Gewichtsabnahme Kaliumwert

Mutter im Alter von 73 Jahren hat das schwerwiegende Problem, dass sich der Gesundheitszustand seit einem dreiviertel Jahr verschlechtert, insbesondere mit einer stetigen Gewichtsabnahme auf nun 40 Kilo, 7 Liter Wasser verloren und Krankenhaus ITS-Station, nun das Problem, dass der Körper den Kaliumwert nicht stabil hält, sondern zu wenig hat. Körper ist nicht in der Lage das Kalium zu halten. Deshalb seit 2 Wochen Infusion stationär erhält, aber sich nichts bessert. Haben Sie eine Idee, welche Ursachen es haben kann, warum der Körper das Kalium nicht behält?
Vielen Dank!

Dr. med. Olaf Stephan

Sehr geehrter Fragender,

bei der von Ihnen angegebenen Gewichtsabnahme auf 40 kg und dem schlechten Allgemeinzustand ist davon auszugehen, dass bei Ihrer Mutter auch der Appetit und die Nahrungsaufnahme stark vermindert sind, insofern ist der Kaliummangel schon erklärlich, da der menschliche Körper täglich relativ viel Kalium über die Nahrung aufnehmen muss. Auch ist der Kaliumgehalt der einzelnen Nahrungsmittel sehr unterschiedlich, sehr viel Kalium ist z. B. in Reis und Bananen enthalten, so kann man bereits über die Ernährung den Kaliumbestand des Körpers gut beeinflussen. Eine gewisse Menge Kalium wird täglich wieder über den Urin ausgeschieden, diese Menge ist u. a. auch von dem Funktionszustand der Nieren abhängig. Andererseits führen einige Medikamente, die zu einer vermehrten Flüssigkeitsausscheidung über die Nieren benutzt werden (sog. Diuretika = harntreibende Mittel) auch zu einer stark vermehrten Ausscheidung von Kalium über den Urin, es ist anzunehmen, dass diese Medikamente auch bei Ihrer Mutter eingesetzt wurden, da sie ja 7 Liter Wasser verloren hat.
Therapeutisch kann man jetzt einerseits über die Nahrung (es gibt auch diverse Medikament, die größere Mengen an Kalium enthalten, Kaliumtabletten) oder intravenös dem Körper Kalium in konzentrierter Form zuführen, und andererseits die Medikamente reduzieren oder absetzen, die dem Körper vermehrt Kalium entziehen (es gibt auch kaliumsparende Diuretika). Bis sich der Kaliumbestand des Körpers dann wieder normalisiert hat, kann es jedoch einige Zeit dauern. Da Ihre Mutter derzeitig stationär behandelt wird, gehe ich davon aus, dass alle o.g. Möglichkeiten bereits von den im Krankenhaus tätigen Ärzten berücksichtigt und angewendet werden. Außerdem ist es im Krankenhaus gut möglich, das Kalium als Laborwert des öfteren zu kontrollieren. Mit freundlichen Grüßen O. Stephan.

fadeout
... Interessiert Sie diese Frage ebenfalls?
Sie können für nur 7,50 EUR die Antwort vollständig einsehen.

Experte für Innere Medizin

Dr. med. Olaf Stephan

Dr. med. Olaf Stephan

Berlin

Ärztliche Tätigkeit seit ca. 17 Jahren, durchweg im stationären Bereich, neben den o.g. Fachrichtungen Erfahrungen in der Intensivmedizin, Angiologie, Kardiologie und gastroenterologischen Endoskopie vorhanden.

vollständiges Profil