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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

M2-PK (EDTA) und Calprotectin

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ende November 2011 habe ich starke Bauchschmerzen gehabt (links unter dem Rippenbogen), welche ich schon mal 2007 und 2009 hatte. Da ich sehr hypochondrisch veranlagt bin, habe ich sofort alles mögliche testen lassen.

CA 19-9 OK
Cyfra 21-1 OK
CA 72-4 OK
CEA OK
NSE OK
ProGRP OK
SCC OK
LDH 146

M2-PK (EDTA) bei 22,4 (zu HOCH).

Es folgten darauf Magenspiegelung, Darmspiegelung, MRT+MRCP, 4x Ultraschall. Die Bauchschmerzen verschwanden! Ich wartete dann einfach bis Ende April 2012 (fast 5 Monate später).

Jetzt die Werte wieder alle OK bis auf M2-PK, jetzt bei 24,1. Leicht gestiegen.

Nun wieder zum Gastroenterologen und Urologen. Nieren OK. Ultraschall Abdomen OK. Ultraschall Nieren OK. Alle anderen Tumormarker OK. Lungenröntgen OK.

Gestern habe ich dann einen positiven Stuhltest mit Calprotectin erhalten (Wert bei 115). ZU HOCH. Einen M2-PK Test im Stuhl viel letzte Woche negativ aus.

Habe ich jetzt Darmkrebs ?? Magenkrebs ?? Pankreaskarzinom??

Dr. med. Hendrik Bernau

Sehr geehrte/r Fragesteller/in,

Sie beschreiben wiederkehrende Bauchschmerzen im Zeitraum der letzten zwei Jahre. Zudem fügen Sie Untersuchungsergebnisse (u.a. Tumormarker, Darmspiegelung, Blutwerte) bei. Nachdem die Magenspiegelung / die Ultraschallserie erfolgt ist, verschwanden Ihre Bauchschmerzen und Ihre Werte normalisierten sich, mit Ausnahme des Tumormarkers Pyruvatkinase M2.

Dieses Enzym tritt nur in fötalem- und in Tumorgewebe auf, weswegen der Marker als sehr zuverlässig gilt (= eine Sensivität zwischen 78% und 97% besitzt). Leider ist der Marker trotz seiner hohen Sensitivität kein organspezifischer Tumormarker; Er reflektiert vielmehr den Stoffwechselzustand des Tumors.

Der gestiegene Wert von Calprotectin ist zunächst einmal nur der Nachweis von Leukozyten, in Ihrem Fall also im Darm, welche auf entzündliche Prozesse hindeuten. Diese können auch eine andere Ursache als ein Karzinom haben.

Sie haben nun 2 auffällige Werte, die zunächst keine Tumordiagnose darstellen. Sie sollten sich entsprechend nicht mit negativen Gedanken belasten, dennoch ist es wichtig, die Ursache für die auffälligen Werte zu ergründen. Die konkrete Antwort auf Ihre Frage lautet also: Nein, sie haben aufgrund der auffälligen Werte noch keine Krebsdiagnose, sollten aber eine weitere Abklärung mit ihrem Hausarzt vornehmen.

Ich hoffe ich habe Ihnen weiterhelfen können. Sollten Sie Rückfragen haben, stehe ich ihn jederzeit gerne zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen eine gute Gesundheit.

Beste Grüße,
Dr. med. - anonymisiert -

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Dr. med. Hendrik Bernau