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Frag einen Arzt zum Thema Innere Medizin

CED

Guten Tag, gibt es hier einen Gastroenterolgen/in mit CED Erfahrung?
Ich leide seit 2011 an Morbus Crohn. Immer wiederkehrende Durchfälle, Müdigkeit, Gelenksschmerzen. Pentasa war wirkungslos. Besserung des Durchfalles unter Imurek, jedoch extreme Müdigkeit und Abgeschlagenheit, sowie Abszesse im Intimbereich. Bei den Schüben immer Cortison, wodurch ich bereits eine Osteopenie habe. Puri Nethol besser vertäglich als Imurek. Zusätzlich seit 1 Jahr Selbstbehandlung mit Darmbakterien, Vitaminen und Boswellia serrata mit gutem Erfolg. Im KH wird jedoch nur die Schulmedizin anerkannt und ein vertrauliches Gespräch ist nicht möglich, weil alles dokumentiert und oft auch anders dargestellt wird. Imurek z.B. steht im Befund, dass ich es selbstständig abgesetzt habe, aber nicht warum (extreme Müdigkeit die mich kaum meinen Job machen ließ).
Bei der letzten Coloskopie (Mai 2016) war alles in Ordnung. Morbus Crohn in Remission. 2 Wochen später kam der Befund, wo die Histologie eine Kollagene Colitis befundete mit sofortiger Einleitung einer Entocort Therapie. Habe ich nicht genommen, da ich zu diesem Zeitpunkt sogar geformten Stuhl hatte. Seit 1 Monat habe ich auch Purinethol weg gelassen und mir geht es noch immer gut. Warum Hammermedikamente nehmen, wenn es anders auch geht! Allerdings wieder vermehrte Abszessbildung im Intimbereich. Meine Fragen nun: Ist es möglich 2 chronische Darmerkrankungen zu haben? Und kommen die Abszesse wegen Weglassen des Immunsuppressivums oder Zufall?
Vielen Dank im Voraus für die Antwort

Dr. med. Ralf Berg

Guten Tag,

wir gehen die Fragen der Reihe nach durch:
1. Ja es ist möglich mehrere Darmerkrankungen zu haben.
Bei Ihnen ist es aber eher unwahrscheinlich, da ja sicher schon viele Biopsisen genommen wurden. Da wären bei der histologischen Untersuchung sicher auch andere Gruppen aufgefallen.
Die Kollagene Colitis ist ja so eine Untergruppe.
2, Frage die Abszesse
Bei entzündlichen Darmerkrankungen wie es ja der Crohn eine ist, gehören Abszesse sozusagen zum Krankheitsbild , wenn es zu einer Abkapselung einer Entündung kommt. Auch Fisteln können sich
ja bei M. Crohn bilden.
Daß jede Immunsuppression, also auch die mit Immurek zu mehr Abszessen führen kann, (genauso wie Cortisionstöße) ist bekannt.
Meines Erachtens kommen die Abszesse eher nicht vom Weglassen des Immureks. Es könnte auch sein, dassdiese Vorboten eines neuen SChub des M. 'Crohn sind.

Ein Problem ist eben, dass die Erkrankung schubweise verläuft und es keine sicheren Frühwarnzeichen dafür gibt, wann erneut ein SChub kommt.
So wie Sie es schildern wollten die Gastroenterologen aufgrund des Histobefundes sofort (präventiv) eine Behanldung einleiten, während Sie, da sie keine klinischen Zeichen einer Verschlechterung spürten dieses nicht mitmachen wollten.
Es ist dabei völlig offen, ob Sie oder ihre behandelnden Ärzte recht behalten, da solche Entzündungsschübe ja auch wieder von alleine abebben können.
Man versucht eben mit Immurek oder Purimethol das Ausbrechen von solchen Krankheitsschüben zu vermindern. Völlig verhindern kann man Sie leider nicht.


Dies ist leider eine sehr unbefriedigende Situation für Sie.
Es tut mir leid Ihnen da keine besseren Nachrichten geben zu können
MIt freundlichen Grüßen R C: Berg

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Experte für Innere Medizin

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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