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Frag einen Arzt zum Thema Gynäkologie

Sepsis nach gynäkologischem Eingriff

Ich habe am dienstag einen gynäkologischen angriff- bauch- gebärmutterspiegelung wobei auch die eileiterdurchgänglichkeit gepfüft werden soll. das macht mir keine sorgen. was mir sorgen macht ist die mögliche sepsis, die man nach solchen angriff bekommen kann. ich hatte vor kurzen eine vaginale pilzinfektion u ich habe angst, dass die candida bakterien immer noch irgendwo in der scheide sich befinden können. die pilzinfektion kam von nichts...keine antibiotiker genommen, keine übertriebene higene usw. mögliche ursache wäre stress oder schwache immunsystem. ich habe gehört, dass einige frauen immer die candida bakterien in der scheide haben, reicht das um die blutvergiftung beim solchen angriff zu bekommen? was machen die chirurgen um bei solche op. die sepsis vorzubeugen? wie erkennt man sepsis, bevor die symtome eintretten? gibts da ein test? wie schnell tretten die symptome ein?
Ich brauche die antwort bis 01.11.2010, weil ich am 02.11.2010 schon die operation habe u möchte vorbereitet sein, wenn was ist u man schnell reagieren musste.
Dankeschön

Dr. med. Ralf Berg

Liebe Fragende,

Spesis, ist eine (in der Regel) bakterielle Infektion im Körper die außer Kontrolle geraten ist, und wo das Immunsystem versagt hat. Dies ist ein schweres Krankheitsbild, das auch zum Tode führen kann, und daher muss bei jedem chirurgischen Eingriff, auch bei Ihrem auf diese Gefahr hingewiesen werden. Auch eine massive Überschwemmung mit Pilzen kann eine Pilzsepsis verursachen.
Wie sie ja schon wissen ist es aber ganz normal, dass sehr viele Pilze AUF (nicht in oder unter) unserer Haut oder manchmal eben auch in der Vagina leben aber uns nichts anhaben können. Eine solche Besiedelung, auch wenn Sie einmal in der Vagina vorkommen kann, reicht NICHT um eine Sepsis zu bekommen. Auch müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass bei der vorgesehenen Prüfung der Eileiterdurchgängigkeit nun massenhaft Bakterien oder Pilze in ihren Bauchraum hineinkommen. Der Farbstoff, der dazu verwendet wird, wird nicht über die Vagina injiziert, sondern die Applikation wird direkt über den Muttermund (Portio) in die Gebärmutter vorgenommen. Hinter dem Muttermund herrschen bein sonst Gesunden sterile Verhältnisse. Es ist insofern egal wie momentan die Keim und Pilzbesiedelung in Ihrer Scheide ist. Falls die Chirurgen bei der gynäkologischen Untersuchung Anzeichen für eine akute Infektion in der Scheide sehen würden, dann würde der Eingriff verschoben. Außerdem gilt, wie für alle chirurgischen Eingriffe, dass auf höchstmögliche Sauberkeit und Sterilität geachtet wird. Nicht nur dass alle Instrument, Handschuhe, und die Op Tücher steril sind, auch wird die Haut, soweit möglich desinfiziert, um die dort befindlichen Keime abzutöten, oder doch zumindest sehr zu schwächen. Bitte machen Sie sich keine Sorgen. Die Infektionsraten in den Kliniken werden veröffentlich und überwacht. Richtig ist, dass es je nach Eingriff zwischen 1-5 % an Wundinfektionen geben kann. Schwere den ganzen Körper betreffende Sepsis ist sehr selten. Die Menschen
die so etwas entwickeln, haben entweder eine Immunschwäche (AIDS), oder haben weitere Organschäden, (Herz, Lunge), sind schwerverletzt oder haben ein sehr hohes Alter. Alles Dinge, von denen ich ausgehe, dass sie auf Sie nicht zutreffen.
Als Vorbeugemassnahmen gegen eine Sepsis wird, nach Maßgabe des Operateurs, wenn eine Gefährdung möglich ist (z. b. durchgebrochener Blinddarm) während des Eingriffs Antibiotika ins Blut gegeben. Symptome eine Sepsis nach der OP können sehr hohes Fieber, Schüttelfrost, Rötung des ganzen Körpers und ein sehr schlechter Allgemeinzustand sein. Dinge die man am ehesten bei einem sehr schweren grippalen Infekt, Influenza, oder eine Lungenentzündung vielleicht einmal selbst erlebt hat. Der Arzt hat auch die Möglichkeit über das Labor und Blutkulturen eine Sepsis zu erkennen. Dieses sind in allen Krankenhäusern Routinemaßnahmen, die zu Ihrem Schutz immer durchgeführt werden. Einen "Sepsistest" oder spezielle Vorbeugemassnahmen gibt es nicht. Wenn Sie vor dem Eingriff eine Durchfallerkrankung oder einen Infekt bekommen, dann sollten Sie dies dem Operateur oder Anästhesisten mitteilen, damit ggf. der Termin verschoben werden kann.
So wie ich die Sache von hier aus beurteilen kann, müssen Sie also gar nichts tun, also keine Angst vor einer Pilzsepsis. Ich hoffen ich konnte Ihnen Ihre Fragen beantworten und wünsche Ihnen für den Eingriff alles Gute
Dr. R. Berg

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Experte für Gynäkologie

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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