Frag-Einen

Frag einen Arzt zum Thema Augenheilkunde

3D-Aufnahme der Netzhaut

Habe zwei Fragen:
Ich hatte vor 25 Jahren einen Schneeball aufs Auge bekommen.
War damals nicht beim Augenarzt, weil ich die Verletzung mit Anfang 20 als nicht so schlimm empfand.
Nun wurde bei mir vor fünf Wochen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung eine 3D-Aufnahme der Netzhaut gemacht, bei der Gottt sei Dank alles in Ordnung war. Hätte man gesehen, wenn diese lange Zeit zurückliegende Verletzung Folgen z.B. in Form von feinsten Rissen in der Netzhaut gehabt hätte?

Dann habe ich eine weitere Frage: Ich bin im Lagerbereich tätig, wo mit Laserscannern der Klasse 2 gearbeitet wird.
Nun hat mir Anfang Dezember jemand absichtlich damit in die Augen gezielt. Hatte keinerlei Beschwerden, habe dennoch sowohl am gleichen Tag als auch vier Tage danach die Netzhaut mittels Pupillenerweiterung anschauen lassen, beide Male wurde Gott sei Dank nichts festgestellt.
Kann ich dann beruhigt sein, oder sollte ich, um ganz sicher zu gehen, da es hier ja um straf- und haftungsrechtliche Konsequenzen ginge, die Netzhaut schon wieder per 3D-Aufnahme anschauen lassen?
Vielen Dank

Dr. med. Ralf Berg

Lieber Fragender,

zur Frage eins: Vermutlich nicht. Wir sind ein lebender Organismus. Sämtliche Zellen erneuern sich. Kommt es zu einem so schweren Trauma, dass eine ganze Reihe von Netzhautzellen zugrunde gehen, entsteht dort ein "blinder Fleck" da sich neues Netzhautgewebe nicht mehr mit den Sehnervenleitungen verbinden kann. Sind nur kleine Schäden an Netzhautzellen zu verzeichen, so werden diese "repariert". Die Gewalt war vor 25 Jahren offenbar nicht so stark, dass es zu einer dauerhaften Schädigung der Netzhaut kam. Die von Ihnen befürchteten feinen Risse wären längst wieder verschwunden. Umgekehrt könnte man schon feststellen, wenn größere Teile der Netzhaut damals dauerhaft untergegangen wären. Aber meistens bemerken die Patienten dann auch eine Verschlechterung des Sehvermögens, was bei Ihnen ja nicht der Fall ist.
zur Frage 2 Sie können beruhigt sein. Wenn es nach 4 Tagen nichts zu entdecken gab, ist nicht damit zu rechnen, dass noch Ausfälle auftreten würden. Ich gehe auch davon aus, dass die Zeitdauer in der der Laser durch die Pupille geleuchtet hat ja nur kurz war. Also auch hier Entwarunung. Weitere Untersuchungen machen nur Sinn, falls wider Erwarten Sie irgendwelche Sehstörungen bekämen.
Mit vielen Weichnachtsgrüßen Dr. R. Berg

fadeout
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Experte für Augenheilkunde

Dr. med. Ralf Berg

Dr. med. Ralf Berg

Ühlingen-Birkendorf

Studium an der Universität Freiburg
Promotion überdas Monitoring bei Narkosen Universität Freiburg.
Facharztausbildung zum Anästhesisten und FA für Allgemeinmedizin in Freiburg und Hamburg,
Vorlesungsassisten am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der Uni Hamburg

Rettungsdienstliche Tätigkeiten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und in der Schweiz.

Seit 1998 in eigener Praxis niedergelassen, Nebentätigkeit als Anästhesist und Notdienstätigkeit in Kliniken und ambulant. Leitung von Fortbildungs- und Qualitätszirkeln, Mitglied im DHÄV und der AGSWN, Qualitätszirkel Moderator, Forschungspraxis der Universität Heidelberg , Ausbildungspraxis für Allgemeinmedizin im Rahmen der Verbundweiterbildung der Uni Heidelberg

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Anästhesie
  • Innere Medizin
  • sonstige Frage an Ärzte
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