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Frag einen Arzt zum Thema Allgemeinmedizin

Erschöpfungssymptome?

Guten Tag! Ich habe vor 4 Wochen einen diagnostizierten Hörsturz gehabt, die Symptome haben sich sehr gebessert, es rauscht nur noch ein bisschen. In dieser Zeit hat sich aber auch mein (Reiz-)Darm sehr heftig gemeldet (Blähungen, Druck im rechten Oberbauch, wechselnde Stühle, oft mit Schleim, Luft auch im Magen, Übelkeit). (Einen Termin für eine Spiegelung habe ich erst in drei Wochen.) Seitdem habe ich ein Gefühl der Erschöpfung, ich friere oft, als ob ich Fieber bekäme (aber höchstens ein paar Zehntel Grad über normal); ich kann schlecht stehen, das strengt mich sehr an, bin unkonzentriert und schlafe sehr viel mehr als sonst. Manchmal spüre ich mein Herz, das auch bei kleinen Belastungen zurzeit sehr schnell schlägt. Alle diese Symptome haben sich in den letzten Tagen ein wenig gebessert, sind aber noch nicht weg. Im Februar waren meine Blutwerte normal, habe jetzt eine neue Blutabnahme gehabt, aber noch kein Ergebnis. Ich bin GS-Lehrerin in einer halben Stelle und Musikerin, mag meinen Beruf und liebe die Kinder, habe auch sehr nettes Kollegium und Schulleitung, finde aber besonders den Lärm und die vielen zeitgleichen Anforderungen sehr anstrengend. Vor kurzem ist meine Stiefmutter gestorben und ich musste den Haushalt auflösen, wobei viele sehr unangenehme Erinnerungen wieder erwacht sind.
Ich bin im Moment krank geschrieben, bin aber total unsicher, ob ich meinem Erschöpfungsgefühl, das sich langsam ein wenig bessert, Raum geben sollte - und wie lange - oder lieber nicht. Ich möchte nicht unnötig fehlen und mich nicht "anstellen" und mich nicht in etwas versteigen, was möglicherweise auch neben der Arbeit "erledigt" werden kann, (und habe den Kindern, Eltern und Kollegen gegenüber ein eher schlechtes Gewissen), möchte aber genau so wenig für kurze Zeit arbeiten und dann wieder ausfallen. Ich habe ein starkes Rückzugsbedürfnis zurzeit (ich bin sonst ein sehr aktiver Mensch) und weiß einfach nicht, ob ich dem stattgeben sollte.
Für einen Rat (alle Untersuchungen sind "angeleiert", aber man kriegt ja keine schnellen Termine) wäre ich sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Kathrin Hamann

Guten Tag,

vielen Dank für Ihre Anfrage, gern helfe ich ihnen weiter.
Ich verstehe ihre Situation sehr gut und es ist sehr gut möglich, dass alles miteinander zusammenhängt.
Sie schreiben, dass alle Untersuchungen angeleiert wurden, gut, denn nur dann lann man sie gezielt behandeln, wenn man die Ursache kenn.
Am ehesten vermute ich eine reaktivierte EBV Infektion, das ist ein Virus, den in Deutschland bis zum 30. Lebensjahr in sich trägt, meist wie ein grippaler Infekt udn völlig harmlos verläuft.

Doch es gibt Fälle (vor allem bei Stress und seelischen Belastungen), in denen das Immunsystem geschwächt ist und dieser Virus ausbrechen kann.
In ihrem Fall war der Hörsturz möglicherweise Folge des Stresses und auch das Reizdarmsyndrom passt dazu. Man sagt nicht umsonst, der Darm hat das zweite Gehirn, denn hier verlaufen fast ebenso viele Nervenfasern, wie im Gehirn.

Schwäche, Müdigkeit, Kreislaufprobleme mit Herzrasen können auf einen Reinfekt des EBV (Epstein Barr Virus) hindeuten. Doch dazu muss man die Blutuntersuchung abwraten, ob noch andere Ursachen (Schilddrüse, Hormonstörung, Infektion?) vorliegt.

Ratsam ist Ruhe, gesunde Ernährung, Bewegung im Freien, Abstand zu vorgefallenen Ereignissen, Yoga, feldenkrais, reichlich Trinken - damit sollte es sich nach und nach bessern.

Machen sie sich selbst bitte keinen Stress, keine Vorwürfe oder Zweifel. Sie brauchen jetzt die Zeit für Ihren Körper.

Haben Sie dazu Fragen? Gern helfe ich Ihnen weiter.

Alles Gute und rasche Besserung!

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre
Dr. K. Hamann

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Experte für Allgemeinmedizin

Dr. med. Kathrin Hamann

Dr. med. Kathrin Hamann

München

Seit mehr als 20 Jahren bin ich in der Medizin tätig. Als Fachärztin für Allgemeinmedizin helfe ich in meiner Praxis meinen Patienten.

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