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Frag einen Steuerberater zum Thema Mehrwertsteuer

Wann darf ich die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen?

Sehr geehrter Steuerberater,

ich heiße Uwe Böhm und betreibe seit einem Jahr mein eigenes Unternehmen als online Händler für Handwerksbedarf. Bisher habe ich mich noch nicht um die Mehrwertsteuer gekümmert, da ich unter der Umsatzgrenze für die Kleinunternehmerregelung liege. Jedoch bin ich mir unsicher, ob ich die Regelung tatsächlich in Anspruch nehmen darf.

Momentan liegt mein jährlicher Umsatz bei 20.000 Euro und ich erwarte, dass er in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen wird. Ich möchte daher sicherstellen, dass ich alle steuerlichen Vorteile nutzen kann, ohne gegen Gesetze zu verstoßen. Meine Sorge ist, dass ich möglicherweise falsch informiert bin und am Ende hohe Strafen zahlen muss.

Könnten Sie mir bitte erklären, unter welchen Voraussetzungen ich die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen darf? Gibt es bestimmte Kriterien, die ich erfüllen muss? Welche Auswirkungen hätte es, wenn ich die Regelung fälschlicherweise in Anspruch nehmen würde?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir bei dieser Frage weiterhelfen könnten. Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen,
Uwe Böhm

Friedhelm Sauer

Sehr geehrter Herr Böhm,

vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Kleinunternehmerregelung und der Mehrwertsteuer. Es ist verständlich, dass Sie sich als Unternehmer über Ihre steuerlichen Pflichten und Möglichkeiten informieren möchten, um mögliche Risiken zu vermeiden.

Die Kleinunternehmerregelung gemäß § 19 UStG ermöglicht es Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 22.000 Euro (ab dem Jahr 2020) von der Umsatzsteuer befreit zu werden. Dies bedeutet, dass Sie keine Umsatzsteuer auf Ihren Rechnungen ausweisen und auch keine Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben müssen. Sie können also die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen, solange Ihr Jahresumsatz unter dieser Grenze liegt.

Es gibt jedoch einige Kriterien zu beachten, um die Kleinunternehmerregelung korrekt anzuwenden. Zum einen müssen Sie Ihren Kunden darauf hinweisen, dass Sie von der Regelung Gebrauch machen und keine Umsatzsteuer ausweisen. Dies geschieht in der Regel durch den Hinweis "Umsatzsteuerbefreit gemäß § 19 UStG".

Des Weiteren müssen Sie beachten, dass Sie die Regelung nur in Anspruch nehmen können, wenn Sie keine Vorsteuer geltend machen möchten. Das bedeutet, dass Sie keine Umsatzsteuer auf Einkäufe oder Investitionen verrechnen können. Wenn Sie die Kleinunternehmerregelung fälschlicherweise in Anspruch nehmen und trotzdem Vorsteuer geltend machen, kann dies zu steuerlichen Konsequenzen führen. Sie müssten dann die zu Unrecht abgezogene Vorsteuer zurückzahlen und gegebenenfalls auch Strafzahlungen leisten.

Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Umsatzentwicklung im Auge behalten und rechtzeitig prüfen, ob Sie die Grenze von 22.000 Euro überschreiten. In diesem Fall müssen Sie sich registrieren lassen und Umsatzsteuer abführen.

Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter und beantworten Ihre Frage. Sollten Sie weitere Fragen haben oder Unterstützung benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
Friedhelm Sauer

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Experte für Mehrwertsteuer

Friedhelm Sauer