Gibt es Ausnahmen bei der Gewerbesteuerpflicht für Start-ups?
November 11, 2022 | 50,00 EUR | beantwortet von Simon Schaaf
Liebes Steuerberatungsteam,
ich bin Christiane Hentschel und habe vor kurzem ein Start-up im Bereich der digitalen Marketingbranche gegründet. Als Gründerin stecke ich momentan viel Zeit, Energie und auch Geld in mein Unternehmen, um es erfolgreich aufzubauen. Allerdings mache ich mir Gedanken über die finanzielle Belastung durch die Gewerbesteuer, die auf mein Start-up zukommen könnte.
Mein Start-up befindet sich noch in der Anfangsphase und erwirtschaftet momentan noch keinen Gewinn. Deshalb frage ich mich, ob es möglicherweise Ausnahmen bei der Gewerbesteuerpflicht für Start-ups gibt, die sich noch in der Gründungsphase befinden und noch keine oder nur geringe Gewinne erwirtschaften.
Ich möchte vermeiden, dass die Gewerbesteuer mein Start-up finanziell belastet und möglicherweise sogar die Existenz meines Unternehmens gefährdet. Gibt es spezielle Regelungen oder Ausnahmen, die Start-ups in dieser Situation entlasten könnten? Welche Möglichkeiten gibt es, um die Auswirkungen der Gewerbesteuer auf mein Start-up zu minimieren?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir mit Ihrem Fachwissen und Ihrer Erfahrung bei diesem Thema weiterhelfen könnten. Ich freue mich auf Ihre Antwort und bedanke mich im Voraus für Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen,
Christiane Hentschel
Sehr geehrte Frau Hentschel,
vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der Gewerbesteuer und die Auswirkungen auf Ihr Start-up in der Gründungsphase. Als Steuerberater für das Thema Gewerbesteuer kann ich verstehen, dass finanzielle Belastungen durch Steuern gerade für junge Unternehmen eine große Herausforderung darstellen können. Gerne möchte ich Ihnen daher einige Informationen und Tipps geben, um Ihnen bei diesem Thema weiterzuhelfen.
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die Gewerbesteuer eine Gemeindesteuer ist, die von Unternehmen auf ihre Gewinne erhoben wird. Unternehmen, die Gewinne erzielen, sind grundsätzlich gewerbesteuerpflichtig. Allerdings gibt es auch Ausnahmen und Regelungen, die für Start-ups in der Gründungsphase gelten können.
Eine Möglichkeit, um die Auswirkungen der Gewerbesteuer auf Ihr Start-up zu minimieren, ist die sogenannte Gewerbesteuer-Freibetragsregelung. Diese Regelung sieht vor, dass Unternehmen einen Freibetrag in Höhe von 24.500 Euro bei der Ermittlung des Gewerbeertrags abziehen können. Dies bedeutet, dass Unternehmen bis zu diesem Betrag keine Gewerbesteuer zahlen müssen. Für Start-ups in der Anfangsphase kann diese Freibetragsregelung daher eine Entlastung darstellen.
Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, einen Verlustvortrag geltend zu machen. Wenn Ihr Start-up in den ersten Jahren noch keine oder nur geringe Gewinne erwirtschaftet, können Sie Verluste aus diesen Jahren mit zukünftigen Gewinnen verrechnen und somit die Steuerlast reduzieren. Dies kann gerade in der Anfangsphase Ihres Unternehmens eine sinnvolle Strategie sein, um die finanzielle Belastung durch die Gewerbesteuer zu verringern.
Es ist zudem ratsam, sich frühzeitig mit einem Steuerberater in Verbindung zu setzen, um eine steuerliche Optimierung für Ihr Start-up zu erarbeiten. Ein professioneller Steuerberater kann Ihnen dabei helfen, alle steuerlichen Möglichkeiten und Regelungen auszuschöpfen, um die Gewerbesteuerlast zu minimieren und Ihr Unternehmen finanziell zu entlasten.
Ich hoffe, dass Ihnen diese Informationen bei Ihrem Anliegen weiterhelfen. Sollten Sie weitere Fragen haben oder eine individuelle Beratung wünschen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Weiterentwicklung Ihres Start-ups und stehe Ihnen jederzeit mit meinem Fachwissen und meiner Erfahrung zur Seite.
Mit freundlichen Grüßen,
Simon Schaaf
Steuerberater
