Welche rechtlichen Schritte kann ich einleiten, wenn die Bank mich zu einer unerwünschten Versicherung drängt?
September 19, 2022 | 40,00 EUR | beantwortet von Karl Böhm
Sehr geehrter Rechtsanwalt,
ich wende mich an Sie, da ich in letzter Zeit von meiner Bank immer wieder dazu gedrängt wurde, eine Versicherung abzuschließen, die ich eigentlich gar nicht benötige. Mein Name ist Bernhard Schröder und ich bin seit vielen Jahren Kunde bei dieser Bank. In der Vergangenheit habe ich bereits einige Finanzprodukte bei ihnen abgeschlossen und war mit dem Service eigentlich immer zufrieden.
Jedoch wurde mir nun mehrfach eine Versicherung aufgedrängt, die für mich keinen Sinn macht und bei der ich das Gefühl habe, dass mir diese nur aufgeschwatzt werden soll. Ich habe mich bereits mehrfach mit meinem Berater darüber unterhalten und habe versucht, ihm klar zu machen, dass ich diese Versicherung nicht abschließen möchte. Trotzdem werde ich immer wieder darauf angesprochen und mir wird suggeriert, dass dies die beste Lösung für mich sei.
Ich bin besorgt, dass die Bank mich unter Druck setzt und ich letztendlich einen Vertrag abschließe, der für mich nachteilig ist. Deshalb frage ich mich, welche rechtlichen Schritte ich in dieser Situation einleiten kann, um mich dagegen zu wehren und meine Interessen zu schützen. Gibt es Möglichkeiten, die Bank zur Rücknahme ihres Drucks zu bewegen oder den Vertrag im Nachhinein anzufechten?
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Hilfe und Beratung.
Mit freundlichen Grüßen,
Bernhard Schröder
Sehr geehrter Herr Schröder,
vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Vertrauen in meine Expertise im Bereich Bankrecht. Es ist wichtig, dass Sie sich in dieser Situation anwaltlich beraten lassen, um Ihre Rechte zu schützen und gegen unangemessenen Druck seitens Ihrer Bank vorzugehen.
Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass Banken verpflichtet sind, im Kundeninteresse zu handeln und keine Produkte aufzudrängen, die für den Kunden nicht sinnvoll sind. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Bank Sie unter Druck setzt, eine Versicherung abzuschließen, die Sie nicht benötigen, könnte dies ein Verstoß gegen ihre Beratungspflicht darstellen.
In solchen Fällen ist es ratsam, zunächst das Gespräch mit Ihrem Berater zu suchen und ihm klar zu machen, dass Sie die Versicherung nicht abschließen möchten. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, können Sie sich an die interne Beschwerdestelle der Bank wenden und Ihr Anliegen dort vortragen. Oftmals kann allein der Hinweis auf rechtliche Schritte dazu führen, dass die Bank von ihrem Druck ablässt und eine Lösung im Sinne des Kunden sucht.
Falls jedoch auch dies keine Wirkung zeigt, können Sie erwägen, rechtliche Schritte einzuleiten. In einem solchen Fall könnte eine anwaltliche Aufforderung an die Bank, den Druck zu unterlassen und von weiteren Vertragsabschlüssen abzusehen, eine mögliche Option sein. Sollte die Bank dennoch nicht nachgeben, könnten Sie den Vertrag im Nachhinein anfechten, beispielsweise wegen arglistiger Täuschung oder widerrechtlichem Drohen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Anfechtung innerhalb einer bestimmten Frist erfolgen muss und es ratsam ist, sich hierbei rechtlich beraten zu lassen.
Abschließend möchte ich betonen, dass es wichtig ist, Ihre Rechte als Verbraucher zu kennen und zu verteidigen, insbesondere wenn Sie das Gefühl haben, von Ihrer Bank unter Druck gesetzt zu werden. Sollten Sie weitere Fragen haben oder rechtliche Unterstützung benötigen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Karl Böhm, Rechtsanwalt im Bereich Bankrecht
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