Wie erkenne ich, ob ich an einer Wirbelsäulenverkrümmung leide?
Juni 30, 2022 | 30,00 EUR | beantwortet von Eva Ziegler
Sehr geehrter Arzt,
mein Name ist Fanni Kronberger und ich wende mich an Sie, da ich seit einiger Zeit Probleme mit meinem Rücken habe und befürchte, an einer Wirbelsäulenverkrümmung zu leiden. Ich habe in letzter Zeit zunehmend Rückenschmerzen, die vor allem beim Sitzen und Stehen auftreten. Zudem habe ich das Gefühl, dass meine Wirbelsäule nicht mehr gerade ist und sich eine leichte Seitneigung entwickelt hat. Auch meine Haltung wirkt insgesamt nicht mehr so aufrecht wie früher.
Diese Symptome bereiten mir große Sorgen und ich möchte gerne wissen, wie ich erkennen kann, ob tatsächlich eine Wirbelsäulenverkrümmung vorliegt. Gibt es bestimmte Anzeichen oder Tests, die ich zuhause durchführen kann, um eine mögliche Diagnose zu stellen? Welche Auswirkungen kann eine Wirbelsäulenverkrümmung auf meinen Körper haben und wie kann ich sie behandeln lassen?
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Hinweise geben könnten, wie ich mein Problem genauer einordnen kann und welche Schritte ich unternehmen sollte, um eine eventuelle Wirbelsäulenverkrümmung zu behandeln. Vielen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen,
Fanni Kronberger
Sehr geehrte Frau Kronberger,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Vertrauen in meine Expertise im Bereich der Orthopädie. Es tut mir leid zu hören, dass Sie unter Rückenbeschwerden leiden und sich Sorgen um eine mögliche Wirbelsäulenverkrümmung machen. Es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und eine genaue Diagnose von einem Facharzt stellen zu lassen.
Die von Ihnen beschriebenen Symptome wie Rückenschmerzen, eine leichte Seitneigung der Wirbelsäule und eine veränderte Haltung können tatsächlich Anzeichen für eine Wirbelsäulenverkrümmung, auch Skoliose genannt, sein. Um eine genaue Diagnose zu erhalten, sollten Sie sich zunächst an einen Orthopäden wenden, der Sie körperlich untersuchen und gegebenenfalls weitere diagnostische Maßnahmen wie Röntgenaufnahmen oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchführen kann.
Es gibt einige Tests, die Sie zuhause durchführen können, um eine mögliche Skoliose grob einzuschätzen. Eine Methode ist der sogenannte Adams-Test, bei dem Sie sich vor einen Spiegel stellen und sich nach vorne beugen. Dabei kann eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule sichtbar werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Schulterschiefstand-Test, bei dem Sie aufrecht stehen und eine mögliche Schieflage der Schultern erkennen können.
Eine Wirbelsäulenverkrümmung kann verschiedene Auswirkungen auf den Körper haben, je nach Schweregrad der Skoliose. Mögliche Folgen sind neben den bereits genannten Symptomen auch eine Einschränkung der Beweglichkeit, Muskelverspannungen, Atembeschwerden oder sogar Organschäden bei fortschreitender Skoliose.
Die Behandlung einer Wirbelsäulenverkrümmung hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Ausmaß der Skoliose, dem Alter des Patienten und den Beschwerden ab. In leichten Fällen kann eine physiotherapeutische Behandlung zur Stärkung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der Haltung ausreichen. In fortgeschritteneren Fällen kann eine Korsetttherapie oder sogar eine operative Korrektur notwendig sein.
Ich kann Ihnen abschließend nur raten, sich zeitnah von einem Facharzt für Orthopädie untersuchen zu lassen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und entsprechende Behandlungsschritte einzuleiten. Je früher eine Skoliose erkannt wird, desto besser lassen sich mögliche Folgeschäden vermeiden.
Ich hoffe, meine Informationen konnten Ihnen weiterhelfen und stehe Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Eva Ziegler
