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Frag einen Arzt zum Thema Orthopädie

Nach Meniskus-OP Probleme an diversen Stellen im Knie

Hallo,

ich hatte vor einem Jahr (juli 12) eine Meniskus-OP. Hier wurde ein Korbhenkelriss refixiert. Innenmeniskus linkes Knie. Ich bin 31 Jahre alt und Sportler.
Die REHA verlief gut und die Naht ist angewachsen. Ich habe anschließend Physiotherapie gemacht und langsam mit dem Radfahren begonnen. Im März diesen Jahres habe ich wieder mit dem Laufen begonnen. Schön langsam und locker.
Hier gab es so gut wie keine Probleme, Schmerzen, Schwellungen usw.
Vor 3 Wochen habe ich zwei schnelle Läufe gemacht (die ersten schnellen Läufe) mit einem 5.30er Schnitt.
Am nächsten Tag hatte ich leichte Schmerzen in Knie, die seither auch nicht mehr ganz verschwinden.

Problemstellen:

1) Wadenbeinköpfchen springt mir immer wieder heraus und wird eingerenkt
2) Während der Belastung (Fahrrad oder Laufen) verspüre ich ein Druckgefühl neben der Kniescheibe. Ab und an brennt es leicht. Ist aber nicht schmerzhaft und behindert nicht die sportliche Aktivität.
3) Ansonsten keine Schmerzen bei Belastung, Treppensteigen
4) Knie kann ich beugen und strecken - ohne Probleme
5) Ca. 1 Stunde nach der Belastung spüre ich bei manchen Bewegungen Schmerzen im Bereich der Pes Anserinus und zusätzlich ca. einen Daumen breit unter dem inneren Gelenkspalt. Nicht im Gelenkspalt. An der Stelle lassen sich auch zwei leicht Verdickungen ertasten. Wenn ich hier Drücke zieht es etwas (nicht in Richtung Gelenkspalt, sondern nach unten).

Manchmal fühlt sich mein Knie an, als würde es nicht ganz in der Achse laufen. Es kommt mir auch immer wieder so vor, dass ich mit dem linken Bein etwas zur Pronation neige.
Natürlich habe ich jetzt Angst, dass es wieder der Meniskus ist. Aber nach einem Jahr sollte die Naht doch eigentlich verheilt sein? Außerdem hatte ich keinen spontanen Schmerz wie bei meiner ersten Verletzung.

Kann es sein, dass ich zu früh mit dem Muskelaufbau aufgehört habe und daher diese Kombination der Probleme besteht? Übrigens - mein Knorpel war nach dem Riss nicht geschädigt...

Termin beim Arzt in 2 Wochen, aber eine Meinung wäre super...

Dr. med. Ive Dr. Schaaf

Ihre eigentliche Frage lässt sich mit \"nein\" beantworten.
So wie Sie die Belastung aufgebaut haben, haben Sie alles richtig gemacht.
Auch ist Ihre Annahme, dass der Riss von damals nach einem Jahr wieder verheilt sein muss, sicher richtig. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass eine solche Heilung immer zu einem Narbengewebe führt, dass weder die natürlich Belastbarkeit noch die natürliche Elastizität hat. Hinzu kommt, dass die Stelle, die schon einmal eigerissen war, womöglich der gleichen Belastung ausgesetzt wird wie vorher. Das gilt vor allem dann, wenn Sie an Ihrem Knie und den Hüften nichts geändert haben nach dem Einriss. Und zwar geändert im Sinne von Belastungszonen / Muskelzug auf den Achsen / Korrektur evtl Fehlstellungen / Fehlbelastungen.

Hier dürfte überhaupt die größte Chance dafür liegen, dass Sie in Zukunft ohne Probleme trainieren können.

Hilfreich können dabei Sporttherapeuten, Sportärzte, Heilpraktiker und Physiotherapeuten sein. Den richtigen Therapeuten zu finden, ist immer schwierig - leider.


MfG

Dr. Schaaf

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