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Frag einen Arzt zum Thema Neurologie / Nervenheilkunde

Tarlov Zysten?

Ich habe Rückenschmerzen im LWS Bereich , begonnen haben sie Anfang 2015. Hatte unzählige Male Physiotherapie ,nahm am Rehe-Sport teil. Im Juli 2016 war ich zur weiteren Diagnostik in der Charite, Ausschluß rheumatische Erkrankung. War alles negativ. Es wurden MRTs gemacht. Im Endbefund stand dann
"Extradurale, T2w hyperintense Läsion an der rechten S1-Nervenwurzel im Segment SWK 1/2 von 35 (kk) x 19 (ap) mm und an der rechten S2-Nervenwurzel im Segment SWK 2/3 von 22 (kk) x 9 (ap) mm. Läsion gleicher Morphologie auch an der linken S3-Nervenwurzel von 9(kk) x 6 (ap) mm.
Perineurale Zyste um S1 rechts von max. 20mm Durchmesser und 30mm Länge, kleinere Zyste auch um S2 rechts."

Mein Orthopäde überwies mich daraufhin zum Neurochirurgen und verpasste mir zudem Akupunktur, die keine Linderung brachte.
Der Neurochirurg belächelte mich und meinte, ich solle mehr Sport machen oder Yoga. Ich arbeite als Krankenschwester in der Neurologie.
Ich habe mittlerweile die Schmerzen bereits morgens nach dem Aufstehen, es steigert sich im Laufe des Tages, vor allem langes Stehen und langsames Laufen macht mir zu schaffen. Habe lange Ibu 600 genommen, davon wollte mich meine HÄ "entziehen" und hat mich auf Tramal 100 umgestellt, ganz weg sind die Schmerzen nie. Es belastet mich sehr. Yoga mache ich seit November , mittlerweile zu Hause dreimal die Woche 30min.

Sollte ich mich nochmal bei einem anderen Neurochirurgen vorstellen oder in einer Klinik ?

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

Allerseltenst sind Tarlov- Zysten symptomatisch, und in Ihrem Falle fand man anscheinend auch keinen Hinweis darauf, dass die beschriebenen Zysten Schuld an Ihren Beschwerden waren. Der Verlauf aber lässt mich das skeptisch sehen. So nachhaltige Schmerzen, die trotz Bewegung weiter bestehen und das auch noch unter Tramal 100 (ich vermute, 2x1) sind in jedem Falle weiter abklärungsbedürftig.

Dank Ihres Berufes ist Ihnen sicher klar, dass man Wirbelsäulen- OPs äußerst ungern macht und nur dann, wenn die konservative Therapie nicht fruchtet. Immerhin können Vernarbungen zu einer Verschlechterung statt Verbesserung führen.

Dennoch kann man bei Ihrem Verlauf durchaus konstatieren, dass die konservative Therapie versagt hat. Darum würde ich unbedingt einen versierten Neurochirurgen zu Rate ziehen. Gute Kliniken finden Sie hier: https://www.weisse-liste.de/de/ (Suchergebnisse nach Fallzahlen sortieren und auch Patientenzufriedenheit beachten).

Alles Gute!

Herzlichst, Dr. Höllering

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Experte für Neurologie / Nervenheilkunde

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Gynäkologie
  • Homöopathie / Naturheilverfahren
  • Innere Medizin
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