Frag einen Arzt zum Thema Neurologie / Nervenheilkunde

Tagtraum

Dezember 13, 2014 | 25,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Frauke Gehring

Hallo,
ich habe zur Zeit Semesterferien und arbeite sehr viel (über 80 Stunden die Woche)und habe auch sehr viel Stress. Wenn der Stress im Semester nicht ganz so groß ist (zum Beispiel beim lernen für eine Prüfung) habe ich ab und an „Tagträume“ (so nenne ich es einfach Mal). Bei diesen Tagträumen versinke ich vollkommen in abwegige Gedanken (zum Beispiel nächste Woche geht es in den Urlaub, obwohl ich weiß das das so nicht ist).
Wird der Stress extrem, bekomme ich oft über den Tag verteilt vereinzelte, leichte Muskelzuckungen. Wenn ich dann bei nachlassendem Stress zum Beispiel zu Hause vor dem PC sitze, bekomme ich manchmal heftige Deja-Vu. Diese überdecken in ihrer Intensität die aktuelle Situation extrem. Manchmal sind diese Deja-Vu gepart mit einer Art Tagtraum. Abgesehen von diesen Punkten habe ich keine Beschwerden.
Meine Frage ist nun ob ich mir darüber Gedanken machen muss (mal abgesehen davon das 80-Stunden-Arbeitswochen nicht gesund sind). Ich habe Mal von Epilepsien gelesen bei denen solche Traumzuständen vorkommen.

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

Es gibt Sonderformen der Epilepsien, bei denen man keine Krämpfe, sondern nur sog. \"Absencen\" bekommt. Dabei ist man aber komplett \"weggetreten\", nicht nur tagträumend.

Sie brauchen also keinerlei Sorgen zu haben, dass Sie an einer Epilepsie leiden. Auch eine andere psychiatrisch- neurologische Erkrankung ist weit weniger wahrscheinlich, als eine simple Reaktion Ihres Geistes auf die Überlastung. Auch Ihr vegetatives Nervensystem zeigt mit den Zuckungen an, dass ihm alles etwas viel wird.

Falls Sie ihr Arbeitspensum nicht reduzieren können, sollten Sie unbedingt Pausen einbauen, in denen Sie wirklich nichts tun außer Musik hören, baden, entspannen. Ohne TV und PC.

Nur, falls sich die Beschwerden dann nicht bessern oder gar auch verstärken, brauchen Sie die Konsultation eines Neurologen.

Alles Gute!

Herzlichst, Dr. Höllering