Frag-Einen

Frag einen Arzt zum Thema Neurologie / Nervenheilkunde

Prognose

Hallo,

ich habe eine Frage bzgl. der Prognose von der Erkrankung meines Bruders.

Mein Bruder ist 27 Jahre alt und hat aufgrund eines Sauerstoffmangels 6 Monate nach der Geburt einen frühkindlichen Hirnschaden erlitten. Dadurch resultierte anschließend direkt eine schwere Epilepsie.
Inzwischen ist mein Bruder Schwerstbehindert (geistig,körperlich).

Seine Diagnosen: Lennox-Gastaus-Syndrom, Tetraspastik, PEG Magensonde seit 9 Jahren aufgrund eines 14-tägigen Status Epilepticus, Dekubitus am Steiss, Therapieresistent

Mein Bruder hat unterschiedliche Anfälle, Sturz-, Aufwach-, Grand-Mal, Absencen. Eigentlich sind alle Formen vertreten.

Seit einem Jahr hat er alle 3 Woche für ca. 10 Tage Anfälle, die ihn in einen Wachkoma-ähnlichen Zustand versetzen. Anscheinend hat er ebenso dauernd Schmerzen, da er seinen Kopf nach jedem Anfall kratzt und sein Ohr und vor Schmerz weint.

Was uns nun jedoch aufgefallen ist, das er seit einem Jahr auch kurz bevor er diese Anfälle bekommt, für ein paar Tage quasi verrückt ist. Es ist schwer zu erklären. Mal erkennt er einen - mal nicht, dann dreht er durch, wird mega aggressiv und schlägt um sich. Das kannten wir so nicht. Da er nie so war. Das Schwierige ist dann die Pflege, da er sehr oft Pampers gewechselt haben muss. Es sieht dann so aus als hätte er Halluzinationen.Dann will er sich die Magensonde rausreissen und wir müssen ständig aufpassen.

Wissen Sie wie der weitere Verlauf bei seiner Diagnose ist? Wie ist die Prognose? Was erwartet uns? Ein MRT war bisher nie gemacht worden (ist zwar in Planung, aber nur in Vollnarkose möglich)

Vielen Dank vorab für Ihre Antwort!

Beste Grüße

Dr. med. Frauke Gehring

Guten Tag,

Das ist ja eine lange Leidenszeit! Es ist zu erwarten, dass seine Behinderung durch die schweren epileptischen Anfälle noch weiter zunimmt, und natürlich wird er anfälliger gegenüber Infektionen, wenn sein Körper so geschwächt ist. Insofern ist es nicht vorstellbar, dass er eine normale Lebenserwartung haben kann.

Da man ihm anscheinend nicht helfen kann, ist das aber für Ihren Bruder vielleicht gar nicht so wirklich schlimm. Wichtiger als das MRT ist eine ausreichende antidepressive, aber auch anti- halluzinogene und Schmerz- Therapie, damit er wenigstens auch viele schöne oder wenigstens gut erträgliche Momente haben kann.

herzlichst, Dr. Gehring

fadeout
... Interessiert Sie diese Frage ebenfalls?
Sie können für nur 7,50 EUR die Antwort vollständig einsehen.

Experte für Neurologie / Nervenheilkunde

Dr. med. Frauke Gehring

Dr. med. Frauke Gehring

Arnsberg

Staatsexamen 1984 in Kiel, seit 1992 in eigener Praxis niedergelassen. Onlineberatung seit 2001 bei Almeda, Focus (als ärztliche Leiterin), Onmeda, Bild der Frau. Moderatorin, Dozentin für medizinische Themen.

Expertenwissen:
  • Allgemeinmedizin
  • Gynäkologie
  • Homöopathie / Naturheilverfahren
  • Innere Medizin
  • Neurologie / Nervenheilkunde
  • sonstige Frage an Ärzte
vollständiges Profil