Xarelto absetzen nach 12M LE Behandlung oder nicht?
Juni 30, 2022 | 30,00 EUR | beantwortet von Dr. med. Ive Dr. Schaaf
Liebe Arzt, Liebe Ärztin,
Meine Situation is wie folgendes:
- April 16 2021- Schulterauskugelung nach einem Sturz
- April 22 2021 - zweite spontane Schulterauskugelung
- April 30 2021 - schulter OP, danach 4 wochen Clexane
- anfang Juni 2021- starke Wadenschmerzen, vermutlich Thrombose. Nicht als solche erkannt, nicht terapiert. Danach staendig Schwaeche und Herzrasenanfaelle, Panikstoerung vermutet.
-28 Aug - Lungenembolie erkannt. Xarelto 30mg 21 Tage, danach 20 mg pro Tag, bis inklusiv heute, 30 Juni 2022
Letzte auffällige Hematologie Befunde, am 30.05. 2022: Eisen (36mcg/dl), Ery (5.2/ pL) , Thrombo (440 T/mcl) , Retyculozyten 119.2 Mrd/L, Gesamtcholesterin 240, LDL 170, lgA 385, lgM 317, Fibrinogen 405mg/dl.
THROMBOFILIEDIAGNOSTIK: NEGATIV.
Frau, 38J, 114KG BEI 167CM (20kg Zunahme durchh Mirtazapin in der letzten 10 monate).
Meine große Sorge ist t, dass nach absetzen der Xarelto Tablette, nach insgesamt12M Behandlung, erneut eine Tiefenbeinthrombose entstehen kann. Was waere IhreEmpfehlung: Xarelto abzusetzen oder weiter nehmen?
Ich erwaehne, dass ich in 2011 nach eine Eierstöckzyste OP am linken Arm (Wo die Narkose verabreicht wurde) eine Thromboflebitis hatte.
Auch, dass ich nach derSchulter OP in 2021 mehrere Woxhen mit einem Keilkissen unter meinen Knien geschlafen have, um Die Körperrotation auf die operierte Schulter im Schlaf zu vermeiden. Die Waden blieben somit waehrend des Schlafe hängen...
Vielen lieben Dank!
Hallo,
bitte entschuldigen Sie, dass Ihre Frage erst so spät beantwortet wird.
Die ausgekugelte Schulter wurde korrekterweise 4 Wochen mit Clexane behandelt und kann nicht die Ursache einer tiefen Beinvenenthrombose im Juni sein.
Allenfalls ließe sich ein Zusammenhang mit Ihrer Schlafposition in Betracht ziehen, aber auch das ist unwahscheinlich.
Somit handelt es sich um eine erste Thrombose mit Lungenembolie, die korrektwereise 12 Monate Antikoagulation auslöst.
Das anschließende Vorgehen muss individuell beraten werden, in Abhängigkeit von den Risikofaktoren.
Ihr größter Risikofaktor ist das Übergewicht und die damit in der Regel einhergehende reduzierte Beweglichkeit.
Auch wenn die Throbophiliediagnostik erfreulicherweise ohne Befund war, können zum Übergewicht Risikofaktoren hinzukommen. Meist sind es Risikosituationen wie
- Flugreise
- fieberhafter Infekt
- langes Sitzen wegen einer Urlaufsfahrt mit dem Pkw
und ähnliches.
Dann steigt die Thrombosegefahr erheblich an.
Sie haben nun folgende Möglichkeiten, die Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen müssen.
Nach den Leitlinien darf die Behandlung nach den 12 Monaten beendet werden, erst nach der zweiten Lungenembolie würde man Ihnen eine lebenslange Antikoagulation empfehlen.
Das Absetzen würde ich Ihnen dann empfehlen, wenn sichergestellt ist, dass Sie wissen, wann Sie sich in Risikosituatione begeben und dann gezielt in die Gerinnung eingreifen, sei es mit Clexane o.Ä oder mit Xarelto o.Ä.
Wenn Sie sagen, dass Sie auf Nummer Sicher gehen möchten und Bedenken haben, dass Sie sich jeweils rechtzeitig schützen können, dann ist eine auch jetzt schon eine lebenslange Antikoagulation vertretbar.
Es hängt als davon ab, wie Sie Ihre Lebenssituation einschätzen und was Sie sich zutrauen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Schaaf
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